Maverick Viñales: «Rundenzeiten wie mit der Moto2»

Von Günther Wiesinger
Ein Jammer: Maverick Viñales im Rennen vor Redding und Baz

Ein Jammer: Maverick Viñales im Rennen vor Redding und Baz

WM-Spitzenreiter Maverick Viñales zeigte sich nach Platz 10 beim Catalunya-GP so zerknirscht wie nie zuvor. «Ich habe heute mehr riskiert als bei den Siegen in Katar und Argentinien», klagte er.

Drei Siege und einen zweiten Platz hat Maverick Viñales in der MotoGP-Saison 2017 schon vorzuweisen, aber Andrea Dovizioso hat innerhalb von acht Tagen nicht weniger als 24 Punkte auf den Movistar-Yamaha-Werkspiloten wettgemacht; sein Vorsprung auf «Dovi» ist auf sieben Punkte geschrumpft.

«Ich kann wirklich nicht sagen, was heute im Rennen los war. In der Früh im Warm-up bin ich mit Reifen, die 15 Runden hinter sich hatten, noch 1:46,1 min gefahren. Am Nachmittag habe ich mit neuen Reifen nur 1:46,7 min fahren können – und war schon in höchster Sturzgefahr. Ich bin ratlos. Was soll ich sagen? Ich erzähle jeden Tag dasselbe... Unser Motorrad ist gut. Es war gut in Katar, in Argentinien, in fast allen Rennen. Das Problem ist nicht das Bike.»

Aber über Michelin darf der WM-Leader nicht lästern, das untersagen die Verträge, welche die Teams mit Michelin abschlossen haben...

«Es ist sehr schwierig, wenn man bei den ersten Rennen drei Siege herausgefahren hat, wenn man überall schnelle Runden gedreht hat, wenn man topmotiviert ist, wenn man in so einem Zustand zu einem Grand Prix kommt – und dann hoffnungslos hinterher fährt. Ich bin nur deshalb auf Platz 10 vorgestoßen, weil viele Fahrer vor mir gestürzt sind und Aleix seinen Motor ruiniert hat. Cal und  Redding sind zurückgefallen; sonst wäre ich auf Platz 16 gelandet», rechnete der Spanier vor. «Vom üblichen 1. Platz auf Platz 16... Das ist ein schlimmes Drama für mich. Jetzt fahre ich heim, ich weiß nicht was los ist, die Motivation sinkt in den Keller... Aber ich soll bei den nächsten Rennen wieder angreifen.»

Michelin wechselt dauernd die Reifenkonstruktionen, die Situation ändert sich dauernd. Ducati lag nach Katar aussichtslos im Hintertreffen, «Dovi» sammelte in vier Rennen nur 34 Punkte ein, jetzt hat er in zwei Rennen 50 Punkte eingeheimst.

«Bei uns geht es wirklich auf und ab. Ich weiß nicht, was da los ist», zeigte sich Maverick niedergeschlagen. «Wir haben die Saison sehr stark begonnen. Nach den ersten zwei Rennen habe ich das Gefühl gehabt, niemand könne mich stoppen. Aber dann gab es plötzlich gute Rennen und schlechte Rennen... Ich fühlte mich am Anfang wie der Beste. Jetzt bin ich 10. und 15. Bei meinem Sieg in Katar habe ich weniger riskiert als heute – und in Argentinien auch. Heute habe ich 100 Prozent gepusht... Ich kann von Glück reden, dass ich am Schluss noch auf Platz 10 vorgedrungen bin. Ich bin zwischendurch 15. und 16. gewesen. Ich kratze mich am Kopf und frage mich: Was mache ich falsch? Ich mache nichts anders als bei den ersten Rennen, bei denen wir sehr wettbewerbsfähig waren.»

Was sagt Crew-Chief Ramon Forcada zu dieser Misere, der vorher neun Jahre bei Yamaha für Jorge Lorenzo zuständig war?

Viñales: «Das ganze Team kapiert nicht, was sich da abspielt. In Las Termas bin ich im Warm-up 1:39,7 gefahren, im Rennen 1:39,6 min. In Mugello bin ich im Warm-up 1:47,2 gefahren, im Rennen 1:47,6. Hier bin ich im Warm-up 1:46,1 min gefahren. In den ganzen 25 Rennrunden habe ich keine einzige 1:46er-Zeit geschafft. Das versteht doch keiner. Ich bin Rundenzeiten gefahren wie in der Moto2-Zeit... Auf den Graden war es schrecklich; da fühlte ich mich sehr hoffnungslos.»

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