KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Repsol-Honda: In Texas mit Pedrosa oder Stefan Bradl?

Von Günther Wiesinger
Am morgigen Montag wird sich Dani Pedrosa entscheiden, ob er nach Texas reist und dort zumindest mal das erste Training bestreitet. Stefan Bradl steht als Ersatzmann in den Startlöchern.

Sechs Tage nach der Operation des Radiusknochens am rechten Unterarm, der beim Sturz in Runde 1 auf dem Autódromo Termas de Río Hondo entzweibrach, wird am Montag bei Repsol-Honda entschieden, ob der 32-jährige Dani Pedrosa nach Texas aufbricht, wo am kommenden Wochenende das dritte MotoGP-Rennen in diesem Jahr stattfindet.

Für den verletzten Dani Pedrosa existieren drei Optionen: Er kann daheimbleiben und sich auf die Genesung für den Jerez-GP am 6. Mai konzentrieren, er kann nach Texas reisen und dann nach dem FP1 oder FP2 entscheiden, ob er seine Teilnahme am «Red Bull US GP» durchzieht – oder wegen zu starker Schmerzen einpackt.

Da Pedrosa durch den siebten Platz in Katar erst neun WM-Punkte auf dem Konto hat, erscheint die Variante mit der Reise nach Texas für ihn auf jeden Fall reizvoll.

Aber die Verantwortlichen bei HRC und Repsol wissen auch: Der 5,5 km lange Circuit of the Americas (COTA) in Austin ist der härtestete Prüfstein der Saison – nicht nur wegen der 21 Kurven.

«Auf der Start-Ziel-Geraden wird von 330 auf 50 km/h und nach der Gegengeraden von 330 auf 60 km/h abgebremst», gibt ein Data-Recording-Ingenieur zu bedenken. «Da braucht schon ein gesunder Rennfahrer alle Kraft, um sich am Lenker abstützen zu können.»

Stefan Bradl hält sich seit letzter Woche als Ersatzfahrer bereit, seit bei einem 3D CT-Scan bei Pedrosa die Unterarmsverletzung bestätigt wurde.

Der HRC-MotoGP-Testfahrer zeigte sich beim jüngsten Test in Jerez (27./28. März) in guter Form.

Beim Argentinien-GP erzählten einzelne Teammitglieder von KTM und Pramac-Ducati, die sich die Rennstrecke mit Honda teilten, von recht vielversprechenden Rundenzeiten.

Die Nachforschungen von SPEEDWEEK.com ergaben: Stefan Bradl schaffte eine Bestzeit von 1:39,3 min und war damit über eine einzelne Runde schneller unterwegs als der starke Red Bull-KTM-Testfahrer Mika Kallio (36), der 2017 in Spielberg und Aragón einen zehnten und einen elften Rang schaffte.

Die Zeiten der Repsol-Honda-Fahrer lagen im Bereich von 1:38,8 min.

Kein Wunder, wenn Stefan Bradl (47 Top-Ten-Plätze in der MotoGP-WM von 2012 bis 2016) gern in Texas um Punkte fighten würde.

Würde Stefan Bradl notfalls auch bei Red Bull Honda in der Superbike-WM einspringen, nachdem sich Leon Camier am Samstag in Aragón drei Rippenbrüche und eine Lungenquetschung zugezogen hat und für Assen (22. April) aller Voraussicht nach ausfällt? Bradl erzielte in Assen 2017 mit Rang 6 sein bestes Saisonergebnis.

«Die nächste Frage, bitte», lautete die Antwort des 28-jährigen Bayern, der im Herbst aus dem ten-Kate-Team geekelt und durch den überforderten Jake Gagne ersetzt wurde.

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