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Jorge Lorenzo (5.): «Petrucci war verantwortlich»

Von Waldemar Da Rin
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Österreich-Sieger Jorge Lorenzo feierte in Silverstone bereits drei MotoGP-Siege. Mit der Ducati erlebte der Mallorquiner am Freitag jedoch Probleme. Zudem entging Lorenzo nur knapp einem Desaster.

Nach Platz 6 im ersten MotoGP-Training von Silverstone hielt sich Jorge Lorenzo im zweiten Training lange außerhalb der Top-10. Doch am Ende schoss der Ducati-Pilot mit 2:01,782 min auf den fünften Platz nach vorne. Lorenzo lag aber 0,397 sec hinter seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso, der 2017 in Silverstone triumphierte.

«Die meisten Fahrer waren vom neuen Asphalt enttäuscht. Wir erwarteten mehr Grip, aber vor allem weniger Bodenwellen. Doch wir haben nicht mehr Grip und wahrscheinlich mehr Wellen. Darum waren die Zeiten nicht so schnell. Das ist aber für alle gleich. Ein paar Fahrer haben sich besser an diese Bedingungen angepasst. Beim Test in Misano war ich sehr schnell, der Asphalt ist dort besser. Hier haben wir mehr Probleme, das beste Set-up zu finden. Wir mussten die Abstimmung deutlich verändern und sind noch immer nicht wirklich zufrieden. Am Morgen haben wir uns deutlich gesteigert, aber ich denke, dass wir am Samstag noch einen weiteren Schritt machen können», erklärte Lorenzo. «Wir müssen aber abwarten, ob wir genug Zeit dafür bei trockenen Bedingungen haben. Es sieht nach richtig englischem Wetter aus. Für den Sonntag sind die Prognosen noch schlechter. Wir hoffen zumindest auf ein trockenes Training und Qualifying, damit wir das Bike weiter verbessern können. In manchen Bereichen ist mein Fahrstil auch noch nicht perfekt.»

Danilo Petrucci, der Lorenzo im FP2 beinahe ins Heck gekracht wäre, beschwerte sich über die rücksichtslose Art von Lorenzo. Petrucci lief gefährlich nahe auf ihn auf und konnte nur knapp eine Kollision bei 200 km/h verhindern. «Glücklicherweise gab es keine Kollision. Ich habe es gar nicht gemerkt, weil ich nach vorne geschaut habe. Als ich das Video sah, war das sehr erschreckend, denn er verfehlte mich nur um einen halben Zentimeter. Wenn er mein Hinterrad berührt hätte, dann hätte ich mich schwer verletzen können. Ich hatte Glück. Ich weiß nicht, warum er beinahe in mich reingekracht wäre. Ich versuchte, die Reifen so schnell wie möglich auf Temperatur zu bringen, darum war ich an diesem Bremspunkt vielleicht nicht gut. Ich war nicht langsam, aber ich bremste auch nicht spät. Vielleicht war er sehr nah hinter mir. Wenn du einen Fahrer vor dir hast, bist du auch für ihn verantwortlich. Du hältst ein paar Meter Abstand, falls er einen Fehler macht oder sein Vorderrad blockiert. Aber ich denke nicht, dass er das getan hat. Stellt euch nur vor, ich hätte mich verletzt. Ich helfe ihm, schneller zu sein und er kracht beinahe in mein Bike. Er wird sicher sagen, dass es mein Fehler war, aber nun kennt ihr meine Meinung.»

In Silverstone stehen den MotoGP-Piloten aufgrund des neuen Asphalts vier statt drei Reifenmischungen bereit. «Was die Reifen betrifft, ist die Wahl des Vorderreifens schon recht klar. Mit dem weichen Hinterreifen muss ich noch mehr Runden drehen, damit ich weiß, ob er das gesamte Rennen durchhält. Ich wäre aber auch mit dem Medium-Reifen schnell. Der Unterschied ist nicht groß», sagt Lorenzo.

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