Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Lucio Cecchinello (LCR): «Trauen Stefan Punkte zu»

Von Günther Wiesinger
Laguna Seca 2013: Bradl führt vor Márquez, am Schluss wurde er Zweiter

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Stefan Bradl wird bei den nächsten zwei Grand Prix in Sepang und Valencia statt Cal Crutchlow bei LCR-Honda fahren. Teamchef Lucio Cecchinello freut sich auf die Rückkehr des Bayern.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello muss bei den letzten drei MotoGP-Rennen auf die Fahrkünste von Cal Crutchlow verzichten, der nach Platz 2 in Motegi auf dem fünften WM-Rang liegt. Der Italiener kehrte vor dem FP4 zu Mittag vom «Melbourne Alfred City Hospital» nach Phillip Island zurück, um seinen Rookie Takaaki Nakagami auf der zweiten LCR-Honda zu betreuen.

Aus Respekt vor Cal Crutchlow wird mit der Verkündigung, dass Stefan Bradl (28) in Sepang und Valencia als Ersatz für den Briten einspringen wird, noch gewartet. Es fehlt nämlich auch noch das grüne Licht des «riders selection comittees», das einschätzen muss, ob Bradls fahrerische Kapazitäten für diese Aufgabe ausreichen.

Aber da Bradl in diesem Jahr von diesem Komitee schon dreimal gewogen und nicht für zu leicht befunden wurde, ist das nur eine Formalität. «Das wird am Sonntag vormittag hier aller Voraussicht nach abgesegnet», meint Cecchinello.

Dieses Komitee hat ja auch dem Franzosen Christophe Ponsson als Rabat-Ersatz für Misano ausreichende Fähigkeiten zugebilligt sowie zuletzt Jordi Torres und Mike Jones.

Cecchinello bestätigte im Exklusiv-Interview gegenüber SPEEDWEEK.com, dass sich Crutchlow im FP2 am Freitag beim Crash mit 300 km/h schnellen Turn 1 drei Brüche zugezogen hat.

«Ich bin kein Doktor… Aber am unteren Ende des Schien- und des Wadenbeins sind zwei Brüche zu sehen, dazu hat der Knöchel etwas abgekriegt. Uns muss klar sein, dass es sich da nicht um einen Schlüsselbeinbruch handelt, bei dem du nach zwei Wochen wieder fahren kannst… Cal hat jetzt die erste kleinere Operation hinter sich, es wurden eine Platte und Schrauben eingesetzt; am Donnerstag folgt die nächste Operation. Am Sonntag oder Montag kann er nach Europa zurückfliegen. Es macht momentan keinen Sinn, irgendetwas zu überstürzen und womöglich einen bleibenden Schaden am rechten Knöchel zu riskieren. Meiner realistischen Einschätzung nach werden wir Cal erst im Februar beim Sepang-Test wieder auf einer Rennmaschine sehen. Das ist jetzt so. Wir können es nicht ändern. Trotzdem besteht eine gewisse Hoffnung, dass Cal für den Jerez-Test von 23. bis 25. November einsatzbereit sein könnte. Wenn er sich das zutraut… Aber diese Entscheidung trifft Cal gemeinsam mit den Ärzten. Dieser Test findet vier Wochen nach der Operation statt. Da Cal sehr fit und immer noch jung ist, könnte das eine Option werden.»

Mit Stefan Bradl kehrt nach vier Jahren ein alter Bekannter ins LCR-Team zurück. «Stefan ist von 2012 bis 2014 für uns gefahren, das war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit, wir haben immer gern mit ihm gearbeitet. Wir glauben, dass er gut abschneiden kann, denn er hat definitiv das nötige Talent, er kennt das Team, er kennt das Motorrad, er kennt unsere Arbeitsweise und er ist gewöhnt, mit unserem Crew-Chief Beefy zu kommunizieren. Wir kennen den Fahrstil von Stefan; das sind gute Voraussetzungen.»

Cecchinello weiß aber, dass er von Bradl, der in 13 Monaten nur drei Grand Prix absolviert hat, keine Wunderdinge erwarten darf.

«Ich war selbst ein Rennfahrer. Daher ist mir bewusst, dass man das gewisse Gefühl mit dem Motorrad nicht spürt, wenn man nur gelegentlich fährt, das alle Stammfahrer haben, die alle zwei Wochen ein Rennwochenende bestreiten. Wir dürfen nicht erwarten, dass Stefan um Podestplätze fightet wie Cal. Aber wir rechnen uns WM-Punkte aus. Jede Position zwischen 10 und 15 wäre für uns sehr willkommen. Wenn Stefan in den Trainings einmal in die Top-Ten kommt, wäre das ein bemerkenswertes Ergebnis. Aber wir werden auch kein Drama draus machen, wenn wir in Malaysia keine Punkte ergattern.»

«Ich habe in der jüngsten MotoGP-Vergangenheit nie einen Ersatzfahrer erlebt, der auf ein Top-Motorrad gesprungen ist und eine umwerfende Performance gezeigt hat», gibt Lucio zu bedenken.

Zur Erinnerung: Als Hiroshi Aoyama 2015 bei drei Rennen (Las Termas, Texas und Jerez) bei Repsol-Honda für Dani Pedrosa einsprang, schaffte er nur einen zwölften Platz in drei Rennen.

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