KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Valentino Rossi: Hat Marc Márquez den Zenit erreicht?

Von Günther Wiesinger
Misano-GP: Wilder Rutscher von Rossi, dahinter Morbidelli

Misano-GP: Wilder Rutscher von Rossi, dahinter Morbidelli

Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi freut sich über die neuen Teile bei Yamaha und ist neugierig, ob die M1 auch in Aragón stark ist. Er kann sich vorstellen, dass Márquez (26) noch besser wird.

Nach drei viertem Rängen hintereinander möchte Valentino Rossi beim GP von Aragonien endlich wieder aufs Podest fahren. Er liegt in der WM-Tabelle jetzt schon fünf Punkte hinter Viñales und nicht weniger als 146 Punkte hinter WM-Leader Marc Márquez. Besonders ärgerlich für den Yamaha-Star: Maverick Viñales fuhr zuletzt zweimal als Dritter aufs Podest.

«Wir sehen seit Brünn Fortschritte, wir haben bei den letzten vier Rennen Verbesserungen erlebt, deshalb ist es sehr interessant, ob sich unsere Fortschritte auch hier in Aragón auswirken», sagte Rossi am Donnerstagabend im Paddock des MotorLand Aragón. «Ich bin sehr neugierig, ob wir hier besser abschneiden können als im Vorjahr. Aragón hat uns bisher oft Kopfzerbrechen gemacht.  2018 war das Weekend hier sehr mühselig.»

Rossi verwendete in Misano die neue Daumenbremse, die neue Verkleidung fürs Vorderrad, eine neue Auspuffanlage und die neue Schwinge. «Ich werde diese Komponenten weiter benutzen, denn wir müssen nach vorne schauen», sagt Rossi. «Diese Teile werden die Zukunft sein und zur Konfiguration des neuen Motorrads gehören. Wir brauchen mehr Kilometer damit, das ist wichtig für mich und für Yamaha, damit wir das Material besser verstehen und besser kennenlernen. Wir sind bei diesen Teilen noch in der Entwicklung, das Potenzial ist in Ordnung, wir holen aber erst 95 Prozent heraus. Deshalb machen wir mit der Konfiguration von Misano weiter.»

Manche Fahrer erwähnen, die Karbonschwinge würde die Lebensdauer des Hinterreifens verlängern. Rossi will diese Aussage bisher nicht bestätigen. «Ich bin bisher nur den Misano-GP mit dieser Schwinge gefahren, und dort war die Lebensdauer des Reifens kein Problem. Nach Aragón werden wir dazu mehr wissen. Denn hier ist die Lebensdauer des Hinterreifens ein riesiges Problem.»

Rossi hat inzwischen auch einige neue 2020-Reifen von Michelin getestet. «Michelin hat sehr gute Arbeit geleistet. Es sieht so aus, als seien die 2020-Reifden schneller. Sie haben mehr Seitenhaftung, mehr ‚edge grip‘. Diese Reifen werden den Level weiter anheben, wir werden bessere Rundenzeiten erzielen. Es ist ein gutes Zeichen, dass Michelin die Entwicklung nicht vernachlässigt. Bei Einheitsreifen besteht immer die Gefahr, dass die Reifenfirma kein Geld für Verbesserungen investiert. Was Michelin tut, ist erfreulich für uns Fahrer, denn wir haben beim Set-up eine neue Aufgabe – und können schneller fahren.»

Rossi lag Mitte September in der WM noch nie 146 Punkte hinter Márquez. Ist der Spanier besser als je zuvor? «Es ist sieht so, als seien Márquez und Honda in diesem Jahr wieder klar überlegen. 2014 hatte er etwas Glück, aber damals hat er sogar die ersten zehn Rennen gewonnen! Ich weiß deshalb nicht, ob er jetzt die beste Zeit seiner Laufbahn erreicht hat. Es ist gut möglich, dass er noch besser wird. Es wird auch von der Technik anhängen. Man wird sehen, ob die anderen Hersteller fähig sind, sich zu verbessern.»

WM-Stand nach 13 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 275. 2. Dovizioso 182. 3. Petrucci 151. 4. Rins 149. 5. Viñales 134. 6. Rossi 129. 7. Quartararo 112. 8. Miller 101. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 62. 13. Mir 47. 14. Aleix Espargaró 37. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Zarco 27. 18. Oliveira 26. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 17. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5.

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