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Pit Beirer (KTM): «Binder macht mir keine Sorgen»

Von Günther Wiesinger
«Brad Binder wird auch in der MotoGP-Liga seinen Weg gehen», ist KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer überzeugt. Er weiß, warum Binder bei den ersten Tests vorsichtig ans Werk ging.

Red Bull KTM hat im November mit Moto2-Vizeweltmeister Brad Binder die ersten vier MotoGP-Testtage (zwei in Valencia, zwei in Jerez) auf der KTM RCV16 erlebt. Der Südafrikaner nistete sich jedoch auf den letzten Plätzen ein und verlor mehr Zeit als erwartet auf die Spitze. In Valencia kam Binder über den letzten Platz mit 2,5 sec Rückstand nicht hinaus.

Aber Binder erzählte, er habe aus der Vergangenheit gelernt. Denn beim Umstieg als Moto3-Weltmeister in die Moto2 zog er sich am ersten Testtag eine langwierige Handverletzung zu, die ihn 2017 noch eine halbe Saison lang beeinträchtigte.

Deshalb ließ er es in der MotoGP-Klasse ruhiger angehen. Er verzichtete sogar auf Probefahrten mit dem 2020-Prototyp udn dem neuen Chassis. «Ich bezweifle, dass sich damit momentan schneller wäre», sagte er nach dem Jerez-Test. «Ich muss noch sehr viel lernen.»

Bei KTM macht man sich vorläufig keine Sorgen wegen Brad Binder. Denn der fünffache Moto2-Saisonsieger geht mit Vorbedacht ans Werk.

«Brad hat sich bei seinem ersten brutalen Umstieg als Moto3-Weltmeister auf die Moto2-KTM gleich am ersten Test voll reingestürzt und sich gleich verletzt. Das war eigentlich eine relativ untypische Binder-Aktion, wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut und sie übereinander legt. Brad hat in jeder Klasse einige Zeit gebraucht, um sich reinzuarbeiten. Er ist nicht vom Rookies-Cup in die Moto3 umgestiegen und war sofort Weltmeister. Er kam 2015 zu uns ins Red Bull-Ajo-Team, da hatte er schon drei komplette Moto3-Jahre hinter sich. Er hat sich nachher bei uns mal ein Jahr lang im Windschatten von Miguel Oliveira bewegt, auf dem vierten, fünften, sechsten Platz und ist WM-Sechster geworden. 2016 war er Titelkandidat. Brad hat dann die Punkteausbeute mehr als verdoppelt auf 319 – und ist Weltmeister geworden.»

«In der Moto2 war es eigentlich ähnlich», erinnert sich Pit. «Brad hat mehr als ein halbes Jahr für die Umstellung auf die 600er gebraucht. Dann ist er auf einmal richtig stark geworden und hat bei den letzten drei Grand Prix 2017 drei Podestplätze errungen. Brad versucht die Dinge extrem gut zu verstehen, bevor er richtig ans Limit geht. Wir haben also 2020 in der MotoGP mit Brad Binder und Iker Lecuona zwei Rookies mit zwei extrem unterschiedlichen Charakteren. Iker hört auf sein Gefühl und haut sich dann einfach mal raus auf die Piste. Brad möchte die neue Kategorie Schritt für Schritt erlernen und zuerst die Rutschgrenzen abtasten. Deshalb machen wir uns nach den zwei kurzen Tests in Valencia und Jerez mit teilweise schlechtem und kühlem Wetter sicher noch keine Sorgen um seine Performance. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Brad wird seinen Weg gehen in dieser Liga. Er hat nicht zuletzt auch 2019 mit der aktuellen Moto2-KTM und den neuen Motoren auch eine Weile gebraucht, bis er daraus ein Sieger-Motorrad gemacht hat.»

Jerez-Test, 25. und 26. November:

1. Viñales, Yamaha, 1:37,131 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:37,820 min, + 0,689 sec

3. Rins, Suzuki, 1:37,837, + 0,706
4. Quartararo, Yamaha, 1:37,885, + 0,754

5. Mir, Suzuki, 1:37,959, + 0,828
6. Dovizioso, Ducati, 1:37,986, + 0,855

7. Morbidelli, Yamaha, 1:38,100, + 0,969
8. Miller, Ducati, 1:38,113, + 0,982

9. Pol Espargaró, KTM, 1:38,211, + 1,080
10. Crutchlow, Honda, 1:38,253, + 1,122

11. Rossi, Yamaha, 1:38,352, + 1,221
12. Petrucci, Ducati, 1:38,358, + 1,227

13. Iannone, Aprilia, 1:38,442, + 1,311
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,500, + 1,369

15. Rabat, Ducati, 1:38,813, + 1,682
16. Guintoli, Suzuki, 1:38,962, + 1,831

17. Alex Márquez, Honda, 1:39,224, + 2,093
18. Smith, Aprilia, 1:39,588, + 2,457

19. Pedrosa, KTM, 1:39,594, + 2,463
20. Pirro, Ducati, 1:39,652, + 2,521

21. Lecuona, KTM, 1:39,880, + 2,749
22. Binder, KTM, 1:39,943, + 2,812

23. Granado, Ducati, 1:43,056, + 5,925

Valencia-Test, Gesamtwertung 19./20. November:

1. Viñales, Yamaha, 1:29,849 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:30,013 min, + 0,164 sec
3. Morbidelli, Yamaha, 1:30,114, + 0,265
4. Crutchlow, Honda, 1:30,316, + 0,467
5. Mir, Suzuki, 1:30,427, + 0,578
6. Rins, Suzuki, 1:30,503, + 0,654
7. Marc Márquez, Honda, 1:30,556, + 0,707
8. Dovizioso, Ducati, 1:30,665, + 0,816
9. Pol Espargaró, KTM, 1:30,685, + 0,836
10. Rossi, Yamaha, 1:30,781, + 0,932
11. Miller, Ducati, 1:30,854, + 1,005
12. Rabat, Ducati, 1:31,258, + 1,409
13. Pirro, Ducati, 1:31,424, + 1,575
14. Petrucci, Ducati, 1:31,433, + 1,584
15. Pedrosa, KTM, 1:31,470, + 1,621
16. Lecuona, KTM, 1:31,515, + 1,666
17. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,526, + 1,677
18. Abraham, Ducati, 1:31,597, + 1,748
19. Bradl, Honda, 1:31,657, + 1,808
20. Iannone, Aprilia, 1:31,674, + 1,825
21. Smith, Aprilia, 1:32,090, + 2,241
22. Alex Márquez, 1:32,235, + 2,386
23. Binder, KTM, 1:32,367, + 2,518

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