«Zu 98 Prozent kein Fulltime-Comeback», lacht Lorenzo

Von Günther Wiesinger
Das neue Yamaha-Trio: Viñales, Rossi und Testfahrer Lorenzo

Das neue Yamaha-Trio: Viñales, Rossi und Testfahrer Lorenzo

Jorge Lorenzo sagt, Yamaha sei seine Heimat. Und er freut sich, dass Honda den Transfer nicht verhindert hat. Ein Comeback als Stammfahrer schließt er nicht aus.

Jorge Lorenzo feierte nach 1117 Tagen am Dienstag in Sepang die Rückkehr zu Yamaha. Er war auf Anhieb nach 45 Runden gleich schnell wie mit der Honda im MotoGP-Qualifying in Malaysia am 3. November. Er sprach heute von seiner «geliebten Yamaha» und sagte, Yamaha sei seine wahre berufliche Heimat. «Für den Moment», fügte er jedoch an.

«Erstens war ich neun Jahre bei Yamaha. Zweitens ist Yamaha das einzige MotoGP-Team, mit dem ich Weltmeister geworden bin. Und drittens habe ich mich auf der M1 immer wohl gefühlt, das habe ich vor zwei Tagen hier auch wieder gesehen. Ich bin froh, wieder zurück zu sein. Ich möchte Yamaha helfen, wieder einen Weltmeistertitel zu gewinnen. Meine Arbeit hat bereits am Dienstag begonnen.»

Man kann sich vorstellen, dass Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig nicht gerade begeistert war, als er mitbekam, dass Lorenzo nach seinem «Rücktritt» im Handumdrehen bei Yamaha angeheuert hat. «Aber ich habe keinen Anruf bekommen», versichert Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing.

Jorge Lorenzo bemüht sich um Diplomatie, wenn er über seine nicht sehr ruhmreiche Vergangenheit bei Honda spricht. «Alberto Puig war immer sehr schlau und loyal, er hat mich letztes Jahr voll unterstützt», gab Lorenzo heute zum Besten. «Ich bin Honda sehr dankbar, dass sie keine Konkurrenz-Ausschlussklausel in meinen Vertrag genommen haben, als wir den Vertrag für 2020 aufgelöst haben. Sie hätten damit meinen Wechsel zu Yamaha verhindern können. Aber sie haben es nicht getan; dafür bin ich dankbar. So konnte ich bei Yamaha die Rolle des Testfahrers übernehmen.»

Kann sich der 32-jährige Jorge Lorenzo vorstellen, 2021 wieder Fulltime-MotoGP-Fahrer zu werden? Denn der Transfermarkt ist offen – und es gibt wenige Fahrer, die drei MotoGP-Titel vorweisen können.

«Als ich in Valencia meinen Rücktritt verkündet habe, war es meine Vorstellung, mit dem Rennfahren komplett aufzuhören. Ich habe 18 Jahre meines Lebens vollkommen dem Rennsport gewidmet, ich habe diesem Beruf alles andere untergeordnet. Ich wollte den Wettbewerb, ich wollte gewinnen und mich richtig anstrengen, um meinen Traum zu verwirklichen. Jetzt befinde ich mich in einer anderen Phase meines Lebens. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich am Dienstag beim Fahren mit der Yamaha viel Spaß hatte. Ich fühlte wieder die Glückseligkeit, die ich lange vermisst habe. In meinem Beruf habe ich seit den drei Siegen mit Ducati keine Glückseligkeit mehr gespürt. Damals gab es eine Phase, als ich drei von vier Rennen gewonnen habe. Aber in den letzten eineinhalb Jahren war ich fast pausenlos verletzt, deshalb konnte ich an diese Erfolge nicht anschließen.»

Kann sich Jorge Lorenzo also eine Rückkehr als Stammfahrer 2021 vorstellen? Er kommt ins Grübeln. Dann seufzt er: «In Valencia habe ich gesagt, dass ich zu 99 Prozent kein Comeback als Vollzeit-Rennfahrer geben werde. Heute sage ich: Das stimmt zu 98 Prozent.»

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