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Valentino Rossi: «Auf allen Strecken schnell sein»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi kommt optimistisch nach Le Mans

Valentino Rossi kommt optimistisch nach Le Mans

Nach zwei Nullern in Serie sieht sich Valentino Rossi nicht mehr im MotoGP-Titelkampf 2020, der Yamaha-Star setzt sich ab Le Mans andere Ziele. Dass Jorge Lorenzo auf der 2019er-M1 testet, stört ihn unterdessen nicht.

Vor dem Frankreich-GP erkundete auch Valentino Rossi am Mittwoch auf einer Yamaha R1 das «Autódromo Internacional do Algarve» in Portimão. «Der Tag war sehr wichtig, denn mit dem Niveau, das wir heute in der MotoGP haben, kannst du dir nicht erlauben, zu einem MotoGP-Rennen zu kommen und die Strecke nicht zu kennen», erklärte der 41-jährige Italiener anschließend. «Ich habe am Mittwoch 50 Runden gedreht, das war mein Ziel. Zu viel ging nicht, weil ein Rennen ansteht. Ich habe 50 Runden gedreht, die Strecke kennengelernt – und ich hatte viel Spaß. Es war ein fantastischer Tag. Und jetzt werden wir mit einer klareren Vorstellung dahin kommen.»

Dass Edeltester Jorge Lorenzo den zweitägigen Test nur auf einem Vorjahresmodell der M1 bestritt, sorgte bei den Beobachtern für Stirnrunzeln. «Vale» sah das weniger kritisch: «Dass Lorenzo mit dem 2019er-Motorrad fährt, ist meiner Meinung nach kein großes Problem. Denn von der 2019er auf die 2020er verändert sich nicht sehr viel. Für die Dinge, die Lorenzo probieren sollte, war auch das 2019er-Bike in Ordnung. Für uns war einfach wichtig, dass er dabei war. So haben wir einige zusätzliche Daten und Informationen, die eine Hilfe für das Rennwochenende sein können.»

Vor dem Saisonfinale in Portugal am 22. November stehen aber noch fünf weitere Rennen an, angefangen mit Le Mans an diesem Wochenende. Auf dem Circuit Bugatti überquerte Valentino Rossi die Ziellinie im Vorjahr als bester Yamaha-Pilot.

«Historisch gesehen ist die Yamaha in Le Mans immer sehr gut», versicherte der 115-fache GP-Sieger. «Wir kommen also optimistisch hierher. Aber wir müssen sehen, wie es in diesem Jahr aussieht. Das Rennen im Vorjahr war kein großartiges für Yamaha. Wir waren nicht so schlecht, aber ich war der erste Yamaha-Pilot und ich wurde Fünfter. Ich war nicht so weit weg vom Podium und den drei Ducati vor mir, aber wir waren nicht sehr stark. In der Beschleunigung habe ich zu viel verloren. Wir hoffen, dass es in diesem Jahr besser ist und wir da weniger verlieren.»

Dass Le Mans für Rossi und seine Landsleute Dovizioso und Morbidelli die letzte Chance sei, um sich noch in den Titelkampf einzumischen, revidierte der neunfache Weltmeister. «Ich glaube, dass es für mich im Hinblick auf die WM wirklich sehr schwierig ist. Leider bin ich schlechter dran als Franco oder Dovizioso, die meiner Meinung nach noch im Titelkampf sind. Ich habe in den letzten zwei Rennen leider viele Punkte weggeworfen, die wichtig gewesen wären. Ich hätte in ihrem Bereich sein können, stattdessen bin ich weit hinten. Für mich ist es sehr schwierig. Meiner Meinung nach war meine letzte Chance schon mit dem Sturz in Barcelona dahin. Wir werden aber Rennen für Rennen angehen, wir versuchen konkurrenzfähig zu sein und ein paar schöne Ergebnisse einzufahren. Wir versuchen, auf allen Strecken schnell zu sein, von hier bis zum Saisonfinale. Das ist das Ziel.»

«Le Mans gefällt mir sehr, Aragón und Valencia sind etwas schwierigere Strecken, aber da wird es noch wichtiger sein, schnell und konkurrenzfähig zu sein. Wenn man gewinnen will, muss man überall schnell sein», weiß auch der Yamaha-Star. «Ich bin besonders gespannt auf Aragón und Valencia, weil wir viel am Motorrad und im Team verändert haben. Ich werde versuchen, auch dort schnell zu sein.»

Zurück zum Titelkampf: Würde Vale eine Teamorder befolgen, um seinem Markenkollegen Quartararo zum Triumph zu verhelfen? «Das Problem ist, dass Quartararo nicht in meinem Team ist», winkte der Italiener lachend ab. «Deshalb erwarte ich auch keine Teamorder.»

Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.

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