Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Cal Crutchlow: «Ich habe im GP-Sport alles gegeben»

Von Nora Lantschner
Cal Crutchlow blickt zufrieden auf seine bisherige MotoGP-Karriere zurück

Cal Crutchlow blickt zufrieden auf seine bisherige MotoGP-Karriere zurück

Nachdem die Vertragsverlängerung von Takaaki Nakagami verlautbart wurde, zeigt Cal Crutchlow Verständnis für Hondas Entscheidungen auf dem MotoGP-Transfermarkt. Wie sieht der für 2021 noch arbeitslose Brite seine Lage?

Honda bestätigte am heutigen Donnerstag offiziell, dass Takaaki Nakagami 2021 und darüber hinaus das LCR Team komplettieren wird – neben Alex Márquez, der dem Repsol-Honda-Werksteam zuletzt zwei Podestplätze in Folge bescherte. Entschied sich HRC vielleicht zu früh dazu, den MotoGP-Rookie nach nur einer Saison ins Kundenteam zu transferieren, um Platz für Pol Espargaró zu machen?

«Nein, ich glaube, dass Honda ihren Instinkten gefolgt ist, ausgehend von dem, was sie über die Weltmeisterschaft wissen. Ich glaube nicht, dass es einen falschen Zug gab», entgegnete Cal Crutchlow. «Wie man sieht, verdient sich Alex seinen Platz in der MotoGP und im Team, in dem er ist, definitiv.»

«Er hat einen Honda-Vertrag, er wird im nächsten Jahr ein Werks-Motorrad bekommen», ergänzte der 34-jährige Routinier mit Blick auf seinen 24-jährigen Nachfolger. «Und ich glaube, dass mein Team ein sehr gutes Team ist. Er wird meiner Meinung nach genauso gut abschneiden. Um die Ressourcen muss er sich sicher keine Sorgen machen.»

Und Nakagami? «Was Taka betrifft: Wir wussten alle, dass er wieder mit Honda unterschreiben wird. Ich hoffe, dass er einen guten Deal hat», fuhr Crutchlow fort. «Er macht in diesem Jahr einen guten Job. Aber das gesagt, ist er noch nicht auf dem Podium gestanden. Er fährt sehr, sehr gut. Daran besteht kein Zweifel. Mal schauen, vielleicht wird er an diesem Wochenende zum Podestfahrer.»

Die sportliche Zukunft des ehemaligen Supersport-Weltmeisters ist unterdessen ungewiss. Davon will sich der Familienvater aber nicht aus der Ruhe bringen lassen: «Wenn ich mir das große Ganze anschaue, dann bin ich in einer guten Situation, in meinem Leben. Ich habe im Grand-Prix-Sport alles getan, was ich konnte. Jedes Mal, wenn ich auf das Motorrad gestiegen bin, habe ich mein Bestes gegeben. Falls ich jetzt aufhören sollte, wäre ich glücklich mit dem, was ich geschafft habe. Ich habe nichts unversucht gelassen, ich habe 100 Prozent gegeben. Ja, ich habe den WM-Titel nicht gewonnen, aber ich habe absolut alles gegeben.»

Gleichzeitig gestand Cal aber auch: «Natürlich, ich will immer noch Rennen fahren, ich glaube immer noch, dass ich konkurrenzfähig bin. Wenn sich eine Option ergeben sollte, werde ich sie mir anschauen. Aber im Moment ist keine Option verfügbar.»

Bei Aprilia wäre noch ein Platz frei, zumindest bis der Internationale Sportgerichtshof im Doping-Fall Andrea Iannone ein Urteil gefällt hat. Einmal mehr unterstrich Crutchlow sein Interesse am Werksteam aus Noale: «Ich glaube nicht, dass bei Aprilia zu wenig investiert wird. Ich glaube, dass sie einen großartigen Job machen und dass sie ihr Projekt weiter verbessern werden. Mit Massimo [Rivola] haben sie einen guten Leader. Und mit Aleix [Espargaró] einen guten Fahrer. Ich glaube auch, dass sie sich aus technischer Sicht Jahr für Jahr deutlich steigern. Das wäre absolut etwas, was ich in Betracht ziehen würde. Ich habe schon ein paar Mal mit ihnen gesprochen.»

Mit einem Testfahrer-Job befasst sich der dreifache MotoGP-Rennsieger dagegen noch gar nicht. «Ich habe noch nicht über so etwas nachgedacht», versicherte er. «Ich konzentriere mich immer noch darauf, meinen Arm besser hinzubekommen und konkurrenzfähig zu sein – und in der Nähe des Podiums oder auf dem Podium zu landen. Wie gesagt, ich bin sehr zufrieden mit dem, wo ich stehe. Ich mache den Job so gut, wie ich es kann – wie ich es immer getan habe. Das ist alles.»

Nachdem der Brite zuletzt schon von seiner McDonalds-Bewerbung berichtet hatte, konnte er sich auch heute einen Scherz nicht verkneifen: «Vielleicht kaufe ich den Circuit von Portimão, ich liebe die Strecke.»

Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:

1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.

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