Was machte Morbidelli besser als Viñales und Co.?

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli und seine M1 nach dem dritten MotoGP-Sieg in Valencia

Franco Morbidelli und seine M1 nach dem dritten MotoGP-Sieg in Valencia

Franco Morbidelli war als MotoGP-Vizeweltmeister der beste Yamaha-Pilot der Saison 2020. Dabei steuert er im Gegensatz zu seinen Markenkollegen nicht die aktuellste M1. «Ich fühle mich nicht unterschätzt», versichert er.

Nach Fabio Quartararos überraschend starker Rookie-Saison 2019 (sechs Pole-Positions und sieben Podestplätze) bekam sein Teamkollege Franco Morbidelli 2020 als einziger Yamaha-Pilot kein aktuelles Werksbike: Für den Moto2-Weltmeister von 2017 stand eine sogenannte «A-spec»-M1 in der Petronas-Box, die auf dem 2019er-Modell basierte, aber mit Updates versehen wurde.

Am Ende der verkürzten Corona-Saison war dann aber ausgerechnet «Franky» als Vizeweltmeister der beste der vier Yamaha-Piloten. Eine besondere Genugtuung für den zuvor vielleicht unterschätzten Italiener?

«Ich habe nicht das Gefühl, dass ich unterschätzt werde», entgegnete der dreifache Saisonsieger. «Ich weiß nur, dass es bei Yamaha noch drei sehr starke Fahrer gibt. Die Entscheidung, wer was bekommt, ist daher sehr schwierig. Denn alle Fahrer bei Yamaha sind sehr stark», bekräftigte Morbidelli.

«Ich fühle mich daher nicht unterschätzt, ich hatte bei Yamaha nur die niedrigste Quote», fuhr der 25-jährige Rossi-Schützling fort. «Ich hoffe, dass diese WM-Saison meine Quote und mein Level auch nach dem Ermessen von Yamaha steigen lassen. Aber ich habe mich nicht unterschätzt gefühlt, es ist einfach so, dass die Konkurrenz groß und das Level bei Yamaha hoch ist, alle Yamaha-Fahrer sind super stark: Vale verfügt über große Erfahrung und ist super gut darin, das Motorrad abzustimmen und zu fahren. Fabio ist super schnell, Maverick genauso. Es ist also ein großartiger Kampf unter den Fahrern. Ich fühle mich also nicht unterschätzt, ich fühlte mich nur… vielleicht der Letzte aus der Gruppe. Aber das ist okay», versicherte Franky.

Die letztendlich enttäuschende Saison seiner Markenkollegen auf der 2020er-M1 (WM-Rang 6 für Viñales, 8 für Quartararo und 15 für Rossi) war auch für Morbidelli eine Überraschung: «Ich dachte immer, dass in einer Weltmeisterschaft die Vorjahresmodelle oder ein Hybrid, wie es bei mir der Fall ist – auf jeden Fall ein Motorrad, das du aus dem Vorjahr schon besser kennst, besser beginnen, aber dann mit dem Fortlaufen der Saison nachlassen würde, während die Werksbikes sich dann steigern würden. Aber in diesem Jahr ist es andersrum gelaufen.»

«Zum Beginn der Saison waren die Werksbikes die Stärksten, sie haben einen wundervollen Job gemacht. Fabio hat zu Beginn zwei Rennen gewonnen und war wirklich sehr stark», erinnerte sein Petronas-Yamaha-Teamkollege. «Aber dann ging es für sie immer weiter nach unten – und wir kamen nach oben. Ich glaube, dass der Unterschied in der Arbeit lag, die wir hineingesteckt haben. Ich kann euch versichern, dass wir sehr viel gearbeitet haben und versucht haben, viele Dinge zu lösen. Wir haben probiert, viele Dinge unter Kontrolle zu bringen. Das kommt von meiner Crew. Sie haben einen wundervollen Job gemacht», lobte er seine Mannschaft um Crew-Chief Ramon Forcada.

«Das ist meine Ansicht, aber ich kann es nicht mit Sicherheit wissen, weil ich die neuen Bikes nie gefahren bin. Ich kann also nicht über die Probleme reden, die sie haben, weil ich sie nicht verstehen kann. Ich stecke nicht in ihren Schuhen», fügte Franky noch an.

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Endstand Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

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