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Marc Márquez zum Jerez-Comeback: «Es war ein Fehler»

Von Nora Lantschner
Kurz vor der dritten Oberarm-OP seit dem Jerez-Crash im Juli äußerte sich Marc Márquez zu seinem «überhasteten» Comeback-Versuch. Dabei übte der Repsol-Honda-Star deutliche Kritik an den Ärzten.

Am Donnerstag wurde Marc Márquez zum dritten Mal am rechten Oberarm operiert. Wenige Tage zuvor gab er den spanischen Kollegen von «DAZN» ein Interview, bei dem er den erneuten Eingriff zwar noch nicht bestätigte, sehr wohl aber zugab, dass es eine Option war. Und er verriet erstmals: «Bei der zweiten Operation musste ein Knochentransplantat eingesetzt werden, damit bestand die Gefahr, dass es der Körper nicht oder erst nach und nach akzeptiert.»

Über die Lehren, die der 27-jährige Spanier aus dem verfrühten Comeback-Versuch in Jerez nur sechs Tage nach dem folgenschweren Crash beim MotoGP-Auftakt am 19. Juli gezogen hat, sprach er ganz offen: «Ich habe viel gelernt. Zum Beispiel, dass die Rückkehr überhastet war. Die Platte ist kaputt gegangen, als ich zu Hause eine Schiebetür zum Garten geöffnet habe. Aber zum Bruch kam es nicht deshalb, sondern aufgrund der ganzen Belastung, der die Platte in Jerez ausgesetzt war. Es war ein Fehler. Was ich gelernt habe? Dass wir Fahrer eine Tugend und eine Schwäche haben: Wir sehen das Risiko nicht. Das bedeutet, dass sie uns diese Risiken aufzeigen müssen.»

Die Kritik an Dr. Xavier Mir und dem Ärzteteam, das beim Repsol-Honda-Star am 21. Juli die erste Titanplatte eingesetzt hatte und diese nach dem angesprochenen Haushaltsunfall in der Clinica Dexeus in Barcelona am 3. August in einem zweiten Eingriff auch ersetzte, wurde dann noch deutlicher.

«Nach der ersten Operation habe ich gefragt: ‚Wann kann ich wieder auf das Motorrad steigen?‘ Und dann muss der Arzt wissen, wie er dich bremsen kann, er muss realistisch sein», hielt Marc Márquez fest. «Ich ging mit der Sicherheit nach Jerez, dass alles in Ordnung war, weil sie es mir gesagt hatten. Denn ich bin zwar mutig, aber nicht verantwortungslos. Wenn sie mir sagen, dass die Platte brechen kann, dann setzte ich mich in Jerez nicht auf ein Motorrad, bei 300 km/h.»

Für den achtfachen Weltmeister steht fest: «Für mich ist klar, dass ich nicht zurückkehren werde, ehe ich wieder bei 100 Prozent bin.»

Wie lange das dauern wird, ist nach dem dritten Eingriff am Oberarm, der am vergangenen Donnerstag im «Hospital Ruber Internacional» von Madrid durchgeführt wurde, noch unklar. Denn es musste nicht nur eine neue Titanplatte eingesetzt und eine Knochentransplantation vom Beckenkamm durchgeführt werden, der sechsfache MotoGP-Champion durchläuft nun auch eine Antibiotika-Behandlung, weil eine Infektion festgestellt wurde. 

Über die sozialen Netzwerke meldete sich Marc Márquez am Sonntagabend erstmals aus der Klinik: «Stück für Stück fühle ich mich besser, aber das Wichtigste ist in diesem Rennen, die Ziellinie zu erreichen. Und wir werden es schaffen!»

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