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Paolo Ciabatti: Es gibt keine Ducati-Stallorder

Von Simon Patterson
MotoGP-Polemann Pecco Bagnaia, der einzig verbliebene Titelrivale von Fabio Quartararo, teilt sich die erste Startreihe in Misano mit seinen Ducati-Kollegen Miller und Marini. Paolo Ciabatti zum Thema Stallorder.

Francesco «Pecco» Bagnaia jagt im anstehenden 27-Runden-Rennen sein viertes MotoGP-Podium in Folge und verfolgt ein großes Ziel: Die Titelentscheidung zumindest bis zum nächsten Grand Prix Portimão zu vertagen. Dafür muss der Moto2-Weltmeister von 2018 mindestens drei Punkte auf Yamaha-Star Fabio Quartararo gutmachen, der mit 52 Punkten Vorsprung in das drittletzte Rennen der Saison geht. Der WM-Leader fährt nach dem schlechtesten Qualifying seiner gesamten MotoGP-Karriere nur vom 15. Startplatz los.

Da nur noch Bagnaia einen Titelgewinn von Quartararo verhindern kann, kam zuletzt natürlich vermehrt die Frage nach einer Stallorder in den Ducati-Reihen auf – vor allem angesichts der Ausgangslage für den «Gran Premio Nolan del Made in Italy e dell’Emilia-Romagna» mit drei Ducati in der ersten Reihe.

Jack Miller, der den zweiten Startplatz eroberte, beteuerte am Samstag, es gebe keine Absprachen. Es sei völlig ausreichend, den gesunden Verstand einzusetzen. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti stimmte seinem Werksfahrer zu: «Bei uns gibt es keine Teamorder. Jeder weiß, dass Pecco schnell ist und noch eine kleine Chance auf den WM-Titel hat. Ich glaube, das ist wichtig für alle, die bei Ducati arbeiten.»

Schon beim Texas-GP hatte Miller seinen Teamkollegen offensichtlich vorbeigewunken. «Leute, die sein Verhalten in Austin hinterfragen, verstehen nicht, dass er – falls es eine Teamorder gegeben hätte – Pecco vorbeigelassen hätte und ihm dann gefolgt wäre. Er beendete das Rennen aber auf Platz 8. Er hatte die Pace nicht und realisierte, dass es sinnlos war, Pecco aufzuhalten», unterstrich Ciabatti.

Grundsätzlich gelte für den Hersteller aus Borgo Panigale: «Wenn ein Fahrer gewinnen kann, kann er gewinnen, dann kann er fahren und sein Rennen machen. Wir wollen nicht, dass sie Dummheiten machen und ein Hindernis darstellen, falls Pecco schneller ist. Ich glaube, jeder Hersteller würde dasselbe machen und den Fahrern einfach sagen: ‚Ihr wisst, was für uns wichtig ist. Ihr wisst, was euer Job ist.‘ Wir wollen nur keine Situation wie in Argentinien, das wollen wir vermeiden, weil wir dumm dastehen würden, wenn so etwas passieren würde», verwies der Italiener auf den Argentinien-GP 2016, als Andrea Iannone seinen damaligen Teamkollegen Andrea Dovizioso in der letzten Runde abräumte. So gab es für das Ducati-Werksteam kein Doppel-Podium, sondern null Punkte.

«Hoffentlich ist Pecco so konkurrenzfähig, dass er versuchen kann, das Rennen zu gewinnen», ergänzte der Ducati-Sportdirektor, der dann noch einmal bekräftigte: «Was die Leute nicht verstehen: Es ist fast unmöglich vorherzusagen, wie sich ein Rennen entwickeln wird. Man kann den eigenen Fahrern nur sagen: ‚Wenn du schneller bist als alle anderen, dann mach dein Rennen und gewinne.‘ Denn indem du langsamer fährt, stellst du noch lange nicht sicher, dass dein Teamkollege vor dir sein wird und nicht ein anderer. So einfach ist es: ‚Macht nichts Dummes, respektiert eure Teamkollegen. Und ihr wisst, es ist wichtig für Ducati. Aber macht euer Rennen und wer schnell genug ist, soll gewinnen.»

MotoGP-Ergebnis Misano, Q2 (23. Oktober):

1. Bagnaia, Ducati, 1:33,045 min
2. Miller, Ducati, 1:33,070 min, + 0,025 sec
3. Marini, Ducati, 1:33,130, + 0,085
4. Pol Espargaró, Honda, 1:33,313, + 0,268
5. Oliveira, KTM, 1:33,439, + 0,394
6. Morbidelli, Yamaha, 1:33,526, + 0,481
7. Marc Márquez, Honda, 1:33,850, + 0,805
8. Lecuona, KTM, 1:33,893, + 0,848
9. Petrucci, KTM, 1:34,140, + 1,095
10. Zarco, Ducati, 1:34,687, + 1,642
11. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:34,963, + 1,918
12. Martin, Ducati, 2:24,631, + 51,586

Die weitere Startaufstellung:
13. Rins, Suzuki, 1:34,418
14. Alex Márquez, Honda, 1;34,454
15. Quartararo, Yamaha, 1:34,476
16. Bastianini, Ducati, 1:35,236
17. Nakagami, Honda, 1:35,641
18. Mir, Suzuki, 1:35,683
19. Viñales, Aprilia, 1:35,835
20. Binder, KTM, 1:36,478
21. Dovizioso, Yamaha, 1:36,639
22. Pirro, Ducati, 1:37,880
23. Rossi, Yamaha, 1:38,261

Stand Fahrer-WM nach 15 von 18 Rennen:

1. Quartararo 254 Punkte. 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Miller 149. 5. Zarco 141. 6. Binder 131. 7. Marc Márquez 117. 8. Aleix Espargaró 104. 9. Viñales 98. 10. Oliveira 92. 11. Martin 82. 12. Rins 81. 13. Bastianini 71. 14. Nakagami 70. 15. Pol Espargaró 70. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 30. 21. Rossi 29. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Dovizioso 3. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 291 Punkte 2. Yamaha 282. 3. Suzuki 197. 4. KTM 185. 5. Honda 173. 6. Aprilia 105.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 351 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 349. 3. Suzuki Ecstar 256. 4. Pramac Racing 227. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Repsol Honda 194. 7. LCR Honda 124. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 101. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 72.

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