Die fünf gegnerischen Hersteller haben mit dem neuen «Front Ride Height Adjuster» von Ducati keine Freude. Aber er ist legal, also kann ihn niemand verbieten lassen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Seit dem Sepang-Test (5./6. Februar) wird in der Motorcycle Sports Manufacturer’s Association (MSMA) wieder heftig diskutiert. Denn Ducati kreuzte an den 2022-Desmosedici erstmals mit einem "Front Ride Height Adjuster" auf, mit dem die Kontrahenten Honda, Yamaha, Suzuki, KTM und Aprilia keine Freude haben. "Es ist kein Hersteller begeistert, in so eine Steinzeittechnik zu investieren", erklärte Ing. Sebastian Risse, MotoGP Technical Manager bei KTM.
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Das neue Device ist zwar regelkonform, weil die Gabel beim Beschleunigen manuell abgesenkt wird. Die gegnerischen Werke wollen Ducati trotzdem überreden, dieses System bei den Rennen nicht zu verwenden, denn alle müssten es kopieren wie das "Holeshot device", den "Rear Ride Height Adjuster" und den Hinterradspoiler. Alle diese Systeme wurden von Ducati erfunden und eines Tages von den anderen Firmen nachgeahmt. Aber Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta sagte vor zwei Wochen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: "Wir wollen weder mehr Speed noch höhere Kosten."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Danny Aldrigde, der Technical Director im MotoGP-Sport, kennt die technischen Finessen der neuen Vorrichtung an der GP22 noch nicht. Er kennt sie nur vom Hörensagen.
"Egal ob du einen Ride Height Adjuster für hinten oder vorne hast, es ist immer der Schwerpunkt weiter unten", sagte Honda-Testfahrer Stefan Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Damit presst sich das Motorrad besser an den Boden. Ein 'Rear Height Device' ist definitiv besser gegen Wheelies. Ich nehme an, das gilt auch für den 'Front Device'. Ich habe so etwas noch nicht probiert, aber ich gehe davon aus, dass es beim Start eine große Hilfe ist. Ich habe nicht beobachtet, dass die Ducati-Fahrer das System auch während der Fahrt angewendet haben. Ich glaube, das vordere Device ist mehr für den Start gedacht. Da ist es hilfreich, damit noch weniger Wheelie-Neigung entsteht. Wenn der Schwerpunkt tiefer ist, geht es beim Beschleunigen besser nach vorne." Danny Aldridge hat auch keine Informationen über einen möglichen Protest wie vor drei Jahren beim umstrittenen Hinterradspoiler ("spoon") von Ducati. "Da müsste zuerst dargestellt werden, wogegen protestiert wird und in welchem Punkt das System nicht dem Reglement entspricht", sagt der Engländer.
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Trotzdem kann jedes Team oder jeder Hersteller einen Protest einlegen. Dann müsste Danny Aldridge prüfen, wogegen protestiert wird, und einen Bericht mit seiner Einschätzung an die "FIM Stewards" weiterreichen. Die Stewards würden dann entscheiden, ob das "device" legal oder illegal ist. "Elektronische Suspension-Systeme sind in der MotoGP-Klasse verboten", betonte Danny Aldridge gegenüber SPEEDWEEK.com. "Ich nehme auf jeden Fall an, dass das Ducati-System für die Gabel ähnlich funktioniert wie ein ‘Ride Height Adjuster‘ für hinten. Aber bisher hat mir Ducati nichts gezeigt, und sie sind dazu auch nicht verpflichtet bis zum Katar-GP im März."
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