Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Marc Márquez (Honda/14.): «Habe unerwartete Probleme»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez beim Bike-Wechsel im Q2 vor dem ersten Crash

Marc Márquez beim Bike-Wechsel im Q2 vor dem ersten Crash

Repsol-Honda-Star Marc Márquez will das Quali-Versagen von Honda nicht allein auf die neuen Michelin-Reifen schieben. «Denn die Reifen sind für alle Teams gleich.»

Nach dem Crash und dem 22. Platz im FP2 am Freitag hatte Marc Márquez nichts zu verlieren. Er wollte im Qualifying 1 auf dem Mandalika Street Circuit um jeden Preis in die Top-2 vorpreschen, doch die Konkurrenz war stark. Neben Pol Espargaró drängten sich da zum Beispiel auch noch Bagnaia, Nakagami und Rins.

Und nach zwei Stürzen innerhalb von ca. sechs Minuten misslang das Vorhaben von Marc Márquez gründlich. Im Gegensatz zu Bagnaia und Rins blieb er im Q1 hängen – und muss jetzt vom 14. Platz losfahren, noch dazu auf einer Strecke, auf der die Überholmöglichkeiten dünn gesät sind. Peinlich für Honda: Die anderen RC213V-Werkspiloten schnitten noch schlechter ab!

«Es ist richtig, dass alle Honda-Fahrer unerwartete Probleme haben, das hat sich schon im FP1 gezeigt. Ja, im FP1 und im FP3 hatten wir Mischverhältnisse, die Piste war nicht wirklich trocken», stellte Márquez fest. «Aber wenn die Piste total trocken ist, haben wir mit der Honda wirklich Mühe. Im Q1 war ich nicht bereit für ein Topergebnis, aber ich habe es versucht. Es gab keine andere Option, wenn ich ins Q2 kommen wollte. Es stimmt, dass ich den zweiten Crash nach dem Überholmanöver gegen Nakagami vermeiden hätte können. Aber ich wusste, das war meine letzte Runde, meine letzte Chance, und als ich in Turn 12 zu weit rausgetragen wurde, bin ich auf eine dreckige Spur geraten, so ist mir das Vorderrad weggerutscht.»

«Das Rennen morgen wird jetzt sehr schwierig, denn ich stehe auf Startplatz 14», ist sich der Repsol-Honda-Star bewusst. «Durch den Penalty von Morbidelli habe ich Startplatz 15 verloren, der wäre mir lieber gewesen, weil das eine saubere Stelle ist. Wie auch immer: Heute war nicht unser Tag. Ich kann nur hoffen, dass ich morgen im Rennen ein besseres Gefühl für das Bike habe.»

Márquez hatte schon am Donnerstag geklagt: «Ich spüre bei dem neuen Motorrad bisher vorne nicht, wann ich in Sturzgefahr bin.»

«Ich habe erwähnt, dass wir hier auf unerwartete Probleme treffen, hielt der 59-fache MotoGP-Sieger fest. «Denn beim Test hier vor vier Wochen sind wir bei Honda alle sehr schnell gewesen, ich, Pol, Taka, mein Bruder. Und seit wir zum Grand Prix hierher zurück gekommen bin, haben wir arg Mühe mit dem Hinterrad. Dadurch belasten wir das Vorderrad mehr, aber so kann ich nicht ordentlich fahren, denn ich habe mich schon in Katar nicht gut gefühlt mit dem Vorderreifen. Aber: Die anderen Teams und Hersteller haben dieselben Reifen! Wir können also nicht nur auf diesen Punkt deuten. Wir müssen einen Weg finden, wie wir aus dieser neuen Reifenkonstruktion mit der härteren Karkasse Profit schlagen können.»

Marc weiß, dass andere Hersteller mit den härteren Karkassen von Michelin besser zurecht kommen. «Quartararo ist dieselbe Zeit gefahren wie beim Test», hielt der Spanier verwundert fest.  

Es ist gut möglich, dass diese Reifenkonstruktion auch bei anderen Hitzerennen 2022 eingesetzt wird. Zum Beispiel in Buriram in Thailand. «Ja, das kann passieren. Ich möchte auch erwähnen, dass ich mit diesem Reifen in der Vergangenheit schon Rennen gewonnen habe», erzählte Márquez. «Aber jetzt haben wir ein anderes Motorrad...»

Zum Vergleich: Fabio Quartararo fuhr heute 0,007 sec schneller als beim Test, Brad Binder um 0,141 sec. Marc Márquez hingegen war 0,237 sec langsamer als im Februar, als er über Rang 14 ebenfalls nicht hinauskam. Und Pol Espargaró? Der Repsol-Honda-Pilot stand im Februar mit 1:31,060 min an erster Stelle, heute war er gleich um 0,771 sec langsamer. 

MotoGP-Ergebnis Mandalika, Q2:

1. Quartararo, Yamaha, 1:31,067 min
2. Martin, Ducati, 1:31,280 min, + 0,213 sec
3. Zarco, Ducati, 1:31,378, + 0,311
4. Brad Binder, KTM, 1:31,433, + 0,366
5. Bastianini, Ducati, 1:31,504, + 0,437
6. Bagnaia, Ducati, 1:31,507, + 0,440
7. Oliveira, KTM, 1:31,566, + 0,499
8. Rins, Suzuki, 1:31,582, + 0,515
9. Miller, Ducati, 1:31,714, + 0,647
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,723, + 0,656
11. Di Giannantonio, Ducati, 1:31,829, + 0,762
12. Morbidelli*, Yamaha, 1:32,336, + 1,269

*= Grid-Penalty: 3 Plätze nach hinten

Die weitere Startaufstellung nach dem Penalty:

12. Marini, Ducati, 1:31,666 min
13. Bezzecchi, Ducati, 1:31,695
14. Marc Márquez, Honda, 1:31,830
15. Morbidelli, Yamaha
16. Pol Espargaró, Honda, 1:31,831
17. Dovizioso, Yamaha, 1:31,870
18. Mir, Suzuki, 1:31,875
19. Alex Márquez, Honda, 1:31,987
20. Viñales, Aprilia, 1:32,006
21. Raúl Fernández, KTM, 1:32,122
22. Gardner, KTM, 1:32,140
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:32,299
24. Nakagami, Honda, 1:32,330


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