Pecco Bagnaia (Ducati/1.): «Es war nicht einfach»

Von Nora Lantschner
Heimsieg für Pecco Bagnaia

Heimsieg für Pecco Bagnaia

Ducati-Star Pecco Bagnaia warf vor Freude über seinen ersten Mugello-Sieg seine halbe Ausrüstung in die Menge. Das Renngeschehen analysierte er mit heißerer Stimme.

Francesco «Pecco» Bagnaia stand in Mugello zwar 2016 in der Moto3-Klasse als Dritter schon einmal auf dem Podest, in seiner MotoGP-Karriere hatte ihm der Italien-GP bisher aber kein Glück gebracht: Im Vorjahr stürzte er in Führung liegend schon in der zweiten Runde. 2019 kam er auch nur zwölf Runden weit.

Der viel umjubelte italienische Sieg auf einem italienischen Bike machte diese Vorgeschichte und den Sturz in Le Mans vor zwei Wochen mit einem Schlag vergessen. «Das ist etwas, von dem ich immer geträumt habe. In Mugello zu gewinnen ist unglaublich», strahlte der 25-Jährige, der als Rossi-Schüler in Pesaro zu Hause ist. «Natürlich ist Misano mein Heimrennen, aber das hier ist der Italien-GP. Es ist unglaublich, hier zu gewinnen, auf einer der schwierigsten Strecken überhaupt. Es ist großartig.»

Bagnaia kam nach der Ehrenrunde vor 43.661 Zuschauern und der Siegerehrung ohne Stiefel und Handschuhe zur Pressekonferenz, auch seine Stimme war hörbar angeschlagen. «Ich habe zum ersten Mal auf den Tribünen und im Prato viele Leute mit meiner Flagge gesehen», erzählte er mit einem breiten Grinsen. «In der Besichtigungsrunde sah ich in der Kurve vor Correntaio tausend Leute mit der Flagge. Also blieb ich nach dem Sieg dort stehen und warf alles, was möglich war, in die Menge. Ich hatte auch überlegt, dasselbe mit dem Helm zu tun. Ich weiß aber, dass es einen Penalty fürs Fahren ohne Helm gibt. Deswegen ging das dann nicht», fügte er schmunzelnd an.

In der WM-Tabelle rückte der Vizeweltmeister des Vorjahres mit seinem zweiten Saisonsieg auf Rang 4 vor, der Rückstand auf den heute zweitplatzierten Fabio Quartararo beträgt allerdings noch 41 Punkte.

«Wir haben das gesamte Wochenende so gut gearbeitet und nach einem nicht so großartigen Start habe ich es am Ende geschafft zu gewinnen. Mit den Bedingungen war es nicht so einfach. Gestern war der Grip-Level höher. Der Regen in der Nacht hat die Strecke vielleicht ein bisschen zu sehr gesäubert. Es war schwieriger, den Hinterreifen zu managen. Ich bin aber sehr zufrieden. Es ist besonders, hier zu gewinnen», betonte der Ducati-Werksfahrer, der sich mit seiner Pace schon das gesamte Wochenende über zuversichtlich gezeigt hatte.

Tatsächlich fiel Pecco von Startplatz 5 in der ersten Runde zeitweise bis auf den neunten Rang zurück. «Ich bin eigentlich ziemlich gut gestartet, aber das Problem war, dass ich rechts eine und links zwei Ducati hatte und das Gas zudrehen musste. So haben mich viele Fahrer überholt und Márquez hat mich dann in Kurve 4 berührt», schilderte er. «Es war nicht einfach. Ich habe einfach versucht, mit den Reifen clever umzugehen. Das ist schwierig, weil die Jungs vor dir immer pushen. Ich habe einfach den Vorteil genutzt, dass die Ducati im Windschatten großartig ist, und bin schlau mit den Reifen umgegangen.»

Neben Bagnaia glänzten am Wochenende, an dem Valentino Rossis #46 zurückgezogen wurde, mit Marco Bezzecchi und Luca Marini auf den Rängen 5 und 6 zwei weitere VR46-Schützlinge. «Ich freue mich sehr für Marco und Luca, sie haben einen großartigen Job gemacht und waren das gesamte Wochenende über schnell», lobte der Sieger.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (29. Mai):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:18,923 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +0,635 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,983
4. Johann Zarco, Ducati, +2,590
5. Marco Bezzecchi, Ducati, +3,067
6. Luca Marini, Ducati, +3,875
7. Brad Binder, KTM, +4,067
8. Takaaki Nakagami, Honda, +10,944
9. Miguel Oliveira, KTM, +11,256
10. Marc Márquez, Honda, +11,800
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +12,916
12. Maverick Vinales, Aprilia, +12,917
13. Jorge Martin, Ducati, +17,240
14. Alex Márquez, Honda, +17,568
15. Jack Miller, Ducati, +17,687
16. Darryn Binder, Yamaha, +20,265
17. Franco Morbidelli, Yamaha, +20,296
18. Michele Pirro, Ducati, +21,305
19. Remy Gardner, KTM, +30,548
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, +31,011
21. Raul Fernandez, KTM, +42,723
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Enea Bastianini, Ducati, 10 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 16 Runden zurück
– Pol Espargaró, Honda, 19 Runden zurück

Fahrer-WM-Stand nach 8 von 20 Grands Prix:

1. Quartararo, 122 Punkte. 2. Aleix Espargaró 114. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 81. 5. Zarco 75. 6. Rins 69. 7. Brad Binder 65. 8. Miller 63. 9. Marc Márquez 60. 10. Mir 56. 11. Oliveira 50. 12. Pol Espargaró 40. 13. Nakagami 38. 14. Viñales 37. 15. Martin 31. 16. Marini 31. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 20. 19. Morbidelli 19. 20. Di Giannantonio 8. 21. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 181 Punkte. 2. Yamaha 122. 3. Aprilia 115. 4. KTM 93. 5. Suzuki 80. 6. Honda 75.

Team-WM:
1. Aprilia Racing, 151 Punkte. 2. Ducati Lenovo 144. 3. Monster Energy Yamaha 141. 4. Suzuki Ecstar 125. 5. Red Bull KTM Factory 115. 6. Prima Pramac Racing 106. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 61. 10. LCR Honda 58. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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