«Behind the Dream»: Stefan Bradl gewährt Einblicke

Von Nora Lantschner
Stefan Bradl und Marc Márquez

Stefan Bradl und Marc Márquez

In der zweiten Episode der neuen HRC-Doku-Serie steht Testfahrer Stefan Bradl im Mittelpunkt: Er spricht über den Höhepunkt und den Tiefpunkt seiner Karriere sowie sein Verhältnis zu Marc Márquez.

Zum 40-jährigen Bestehen der Honda Racing Corporation (HRC) gewährt der größte Motorradhersteller der Welt in einer Doku-Serie mit je rund achtminütigen YouTube-Videos Einblicke hinter die Kulissen des Rennsports: Folge 1 war Marc Márquez gewidmet, die heute veröffentlichte zweite Episode dreht sich um Stefan Bradl.

Stefan blickt dabei unter anderem auf den emotionalen Höhepunkt seiner Karriere zurück – sein Moto2-Titelgewinn 2011, genau 20 Jahre nach dem Vizetitel seines Vaters Helmut: «Das war wahrscheinlich der berührendste Moment meines Lebens.»

Auch über den wohl schwierigsten Moment seiner Laufbahn sprach der Bayer offen. «Ich bin in die Superbike-WM gegangen und das war einer der größten Fehler, die ich im Leben gemacht habe», erzählte er mit Blick auf die Saison 2017. «Denn ich habe in dem Jahr wie verrückt gelitten. Im Mai ist Nicky Hayden nach dem Radunfall verstorben. Ich war allein im Team und wusste nicht, was ich mit meinem Leben in Zukunft machen sollte. Dann habe ich einen Anruf von Takeo [Yokoyama] bekommen, der mich gefragt hat, ob ich interessiert an der Rolle des Testfahrers für Honda in der MotoGP wäre. Und ich habe gesagt: ‚Ja, ich bin sehr interessiert.‘»

Bevorzugt der 32-Jährige eigentlich das Rennfahren oder das Testen? «Gute Frage», grübelte Bradl kurz. «Manchmal springe ich hin und her zwischen ‚Okay, jetzt will ich ein Rennfahrer sein‘ und ‚Jetzt will ich ein Testfahrer sein‘.»

In diesem Jahr sprang der HRC-Testfahrer bereits beim Argentinien-GP zu Beginn der Saison für Marc Márquez ein, seit dem Catalunya-GP war er als Ersatz für den achtfachen Weltmeister im Dauereinsatz. «Marc zu ersetzen ist nie einfach. Er ist ein großartiger Champion, er hatte in diesem Team mit diesen Leuten hier so viel Erfolg. Auf einer Seite fühle ich mich wirklich privilegiert, auf der anderen Seite ist es aber auch eine Last auf meinen Schultern», räumte Bradl ein.

Dann ließ der siebenfache GP-Sieger und Moto2-Weltmeister von 2011 den Blick in die Vergangenheit schweifen: «Ich war neidisch auf Marc, als er in die MotoGP gekommen ist. Wir haben nicht so viel miteinander geredet, weil wir große Rivalen waren. Ich hatte den Titel gegen ihn gewonnen, ich wollte ihn also schlagen – und er war deutlich schneller. Ich hatte keine Antwort: ‚Wie konnte ich schneller sein als dieser Kerl? Ich weiß es nicht, ich mache mein Maximum.‘ Zu der Zeit die Situation zu akzeptieren, mit 23 Jahren – und er war ja noch jünger – das war hart, das war wirklich hart. Ich hatte großen Respekt vor ihm als Fahrer, weil er unglaublich talentiert war. Er war aber schneller als ich und das habe ich gehasst. Er hat mich zerstört.»

Zur Erinnerung: 2013 und 2014 fuhr Bradl bei LCR Honda, während Márquez gleichzeitig in seinen ersten zwei MotoGP-Jahren im Repsol-Honda-Werksteam auf Anhieb zweimal in Folge Weltmeister wurde.

Heute verfolgen beide dasselbe Ziel: «Wir arbeiten alle für die Zukunft und geben unser Bestes – und nehmen es locker», so Bradls Schussworte.

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