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Pecco Bagnaia: Kein zweiter Valentino Rossi

Von Friedemann Kirn
Pecco Bagnaia (25)

Pecco Bagnaia (25)

Francesco «Pecco» Bagnaia (Ducati) hat in der MotoGP-WM alle Trümpfe in der Hand, um erstmals seit Valentino Rossi wieder einen Fahrer-Titel nach Italien zu holen. Vergleichen will er sich mit seinem Mentor aber nicht.

Eine wichtige Frage hat Francesco Bagnaia schon vor der Entscheidung in der MotoGP-WM beantwortet: Dass er gewiss nicht der neue Valentino Rossi sei, den die Fans in Italien und rund um den Globus seit dem Rücktritt des Weltstars herbeisehnen. «Nein», schmunzelte Pecco bescheiden, «niemand wird je ein neuer Valentino Rossi sein. Er ist einzigartig, einen Zweiten wie ihn wird es nicht geben.»

Bagnaia war ein zwölfjähriger Grünschnabel, als Rossi in Sepang 2009 seinen siebten WM-Titel in der Königsklasse feierte, den bis dato letzten eines italienischen Fahrers. «Ich bin damals früh aufgestanden, um das Rennen im Fernsehen anzuschauen. Es war ein toller Tag, und was mich besonders begeistert hat, war Rossis Motto: ‚Gallina vecchia fa buon brodo‘ – dass ein altes Huhn eine gute Brühe abgibt. Es war die Antwort auf all die Kritiker, die ihn als zu alt abstempeln wollten. Und tatsächlich hat Valentino abermals gewonnen. Das war wirklich große Klasse», lächelte Bagnaia.

Viel hat er von Rossi gelernt, auf dessen Ranch in Tavullia ebenso wie im Umgang mit den Medien und dem allgegenwärtigen Erfolgsdruck eines MotoGP-Werksfahrers. Zum Teil ist es sicher auch der Rossi-Schule zu verdanken, dass Bagnaia das Ruder in der Saison so entschlossen herumreißen und in acht Rennen 91 Punkte gutmachen konnte.

«Ich bin sehr ehrgeizig und will stets alles perfekt machen. Wir haben gut gearbeitet, als Team ebenso wie ich zuhause an mir selbst, um in bestimmten Situationen die Ruhe zu bewahren und konzentriert zu bleiben. Das begann nach dem Assen-Grand Prix, vor dem Sommer. In Silverstone, nach der Rennpause, ging es weiter, und alles war plötzlich ganz anders, weil ich mich vollständig auf die Aufholjagd in der WM konzentrieren konnte. Jetzt bin ich zum ersten Mal in der Wertung vorn, die Situation in der WM hat sich gedreht, doch das ist das Ergebnis einer langen Entwicklung», so der 25-jährige Italiener.

So ruhig und selbstsicher, wie Bagnaia derzeit auftritt, sind die Chancen eher gering, dass er sich in Malaysia oder Valencia zu einem Fehler hinreißen lässt. «Ich weiß, wie groß unser Potenzial ist. Um den Titel hier schon zu holen, müsste ich gewinnen, und Fabio müsste das Rennen außerhalb der Podestplätze beenden. Es ist deshalb besser, wenn ich mich darauf konzentriere, einfach ein ordentliches Rennen zu absolvieren und den Sack notfalls in Valencia zuzumachen!»

MotoGP-WM-Stand (nach 18 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 233 Punkte. 2. Quartararo 219. 3. Aleix Espargaró 206. 4. Bastianini 191. 5. Miller 179. 6. Brad Binder 160. 7. Zarco 159. 8. Rins 137. 9. Martin 136. 10. Oliveira 135. 11. Viñales 122. 12. Marini 111. 13. Marc Márquez 104. 14. Bezzecchi 93. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 54. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 31. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Raúl Fernández 9. 25. Crutchlow 6. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 407 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 242. 3. Yamaha 227. 4. KTM 212. 5. Suzuki 163. 6. Honda 144.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 412 Punkte. 2. Aprilia Racing 328. 3. Red Bull KTM Factory 295. 4. Prima Pramac Racing 295. 5. Monster Energy Yamaha 250. 6. Gresini Racing 214. 7. Suzuki Ecstar 214. 8. Mooney VR46 Racing 204. 9. Repsol Honda 160. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 33. 12. Tech3 KTM Factory 19.

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