Marco Bezzecchi (18.): «Dachte, das Bike explodiert»
Für Marco Bezzecchi, der in dieser Saison schon mit Podestplätzen und starken Qualifying-Ergebnissen glänzen konnte, lief der Samstag auf dem Circuit Ricardo Tormo ziemlich verkehrt. Am Morgen stürzte er bereits in der ersten Runde mit seiner Ducati GP21, die anschließend in Flammen aufging; im Qualifying reichte es am Ende nur zu Platz 18.
«Es war sehr komisch. Auch nach der Auswertung der Daten haben wir keinen besonderen Grund für den Sturz herausgefunden. Ich habe das Heck bereits auf der Geraden verloren, als ich den fünften Gang eingelegt hatte. Danach hat mich das Bike in den Himmel geschossen», berichtete der Italiener im Interview. «Ich pushte nicht, ich war auf meiner Out-Lap und hatte es nicht erwartet. Ich war wirklich überrascht. Aber neben dem Bike, das stark zerstört war, war alles okay.»
Bezzecchi: «Wir gehen jetzt noch tiefer in die Analyse, um zu sehen, ob ich ein anderes Manöver gesetzt habe als sonst. So sieht es allerdings nicht aus. Wir müssen es noch verstehen.»
Der MotoGP-Rookie wurde am anschließend bestraft, weil es nach seinem schweren FP3-Crash zu «körperlichem Kontakt» mit einem Streckenposten gekommen war, als der Italiener energisch verlangte, seine brennende Ducati zu löschen – und zwar «auf aggressive und unprofessionelle Weise», wie die Regelhüter feststellten. Deshalb gab es für «Bez» eine offizielle Mahnung sowie eine Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro.
«Das Bike brannte schon so lange, dass ich Angst hatte. Aus diesem Grund war ich auch etwas harsch zu dem Marshal», sagte Bezzecchi im Anschluss dazu. «Natürlich hat er sein Bestes gegeben, denn er musste weit laufen. Nachher bin ich mit dem Roller zu diesem Streckenposten gefahren, er war sehr freundlich und erzählte mir, dass er so schnell wie möglich gelaufen ist. Wir haben noch ein wenig gesprochen, dann war alles okay. Ich bin an einer Stelle gestürzt, an der normalerweise niemand stürzt, genau zwischen zwei Posten.»
«Als ich stürzte, bin ich bewusst noch einen Moment liegen geblieben», stellte der 23-Jährige klar. «Denn es war ein harter Crash, ich überschlug mich mehrfach und mir war schwindelig. Ich wusste nicht, ob ich nicht direkt wieder umfalle, wenn ich mich hingestellt hätte. Als ich das Feuer hörte, hat mich das Adrenalin in perfekte Verfassung gebracht. In dem Moment dachte ich, das Bike explodiert, es wäre für uns alle sehr gefährlich geworden.»
Was rechnet sich Bezzecchi am Sonntag aus? «Nach dem Sturz habe ich weiter gemacht, aber wir haben im Vergleich zu Freitag nichts verbessert. Dann bin ich nochmal gestürzt, als ich versuchte, eine schnelle Runde zu fahren. Leider war mein Vertrauen nicht besonders gut. Am Nachmittag haben wir einen kleinen Schritt gemacht, aber das war nicht genug, also müssen wir von hinten starten», berichtete der WM-14. «Ich bin trotzdem nicht zu sehr besorgt, denn meine Pace ist nicht schlecht. Ich kann sicher einige Überholmanöver im Rennen setzen.»
MotoGP-Ergebnis, Valencia, Q2 (5.11.):
1. Martin, Ducati, 1:29,621 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:29,826 min, + 0,205 sec
3. Miller, Ducati, 1:29,834, + 0,213
4. Quartararo, Yamaha, 1:29,900, + 0,279
5. Rins, Suzuki, 1:29,940, + 0,319
6. Viñales, Aprilia, 1:29,955, + 0,334
7. Brad Binder, KTM, 1:30,039, + 0,418
8. Bagnaia, Ducati, 1:30,049, + 0,428
9. Zarco, Ducati, 1:30,102, + 0,481
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,124, + 0,503
11. Marini, Ducati, 1:30,143, + 0,522
12. Mir, Suzuki, 1:30,241 + 0,620
Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:30,193 min
14. Oliveira, KTM, 1:30,236
15. Alex Márquez, Honda, 1:30,453
16. Morbidelli, Yamaha, 1:30,504
17. Crutchlow, Yamaha, 1:30,548
18. Bezzecchi, Ducati, 1:30,588
19. Di Giannantonio, Ducati, 1:30,695
20. Gardner, KTM, 1:30,804
21. Pol Espargaró, Honda, 1:30,936
22. Raúl Fernández, KTM, 1:31,676
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:31,989
24. Nakagami*, Honda, 1:30,830
*= Grid-Penalty