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Pit Beirer (KTM): «Brad war das absolute Highlight»

Von Alessandro Righi
Für Pit Beirer ist klar: Auch wenn KTM Hürden nehmen musste, hat das Projekt deutliche Fortschritte gemacht

Für Pit Beirer ist klar: Auch wenn KTM Hürden nehmen musste, hat das Projekt deutliche Fortschritte gemacht

Für KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer gehörte die Saison 2022 zur Sorte «Rollercoaster.» Doch ein Pilot stach im KTM-Aufgebot besonders hervor.

Für KTM startete die MotoGP-Saison 2022 mit einem zweiten Platz von Brad Binder und einem Ausfall von Miguel Oliveira in Katar. In Regen von Indonesien ging der Portugiese als Sieger hervor, Binder wurde Achter. Zählt man die Rennen der nun ehemaligen Teamkollegen (Oliveira startet 2023 für das Aprilia RNF MotoGP Team) bis zum nächsten Podest in Japan zusammen, ergibt die Summe 16 Top-10-Ergebnisse in 26 Rennen. In Japan wurde Binder Zweiter, in Thailand siegte Oliveira zum zweiten Mal. Und beim Finale in Valencia schrammte Binder trotz der schnellsten Rennrunde um knappe vier Zehntelsekunden am Rennsieg vorbei.

Kein Wunder also, dass KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer in einer Presserunde davon sprach, dass die Saison 2022 ein wenig einer Achterbahnfahrt glich. «Der Auftakt in Katar verlief grandios, aber dann kam relativ schnell eine schwierige Zeit auf uns zu. Wir haben noch im letzten Winter viel umgestellt, speziell, wie wir ein Motorrad entwickeln und wie wir die Daten analysieren. Die wirklichen Fortschritte unserer technischen Umstellung haben wir nicht Katar oder im Sommer gesehen, sondern erst gegen Saisonende. Da haben wir die ersten Früchte geerntet. Von dem her war es für uns eine intensive Saison.»

Doch Red Bull KTM Factory Racing, die sich im Endspurt der Saison in Valencia gegen Aprilia Racing den Vizetitel in der Teamwertung sicherten, hat sich für die intensive Arbeit zusätzlich belohnt. Denn Binder und Oliveira bewiesen, dass sich die KTM RC16 im Renntrimm als äußerst zuverlässig und schnell erwies. Das Duo kassierte zusammen nur vier Nuller – ein Wert, an den lediglich Aprilia Racing mit sieben punktelosen Ergebnissen schnuppern durfte.

Vor allem Binder stach mit nur einem punktelosen Rennen (Portimão) hervor. Der schärfste Verfolger in dieser Statistik war Aleix Espargaró auf der Aprilia, der zwei Mal punktelos blieb. Die Leistung des Südafrikaners hinterließ bei Beirer einen starken Eindruck. «Wir müssen Brad Binder als absolutes Highlight bezeichnen, denn wir hatten ein schwieriges Jahr und Brad war einer, der gnadenlos durchgezogen hat. Auch wenn es schwierig war, gerade mit unserer Qualifying-Schwäche, war Brad immer der, der gesagt hat: 'Mach dir keine Sorgen Boss, morgen biege ich das schon wieder hin.'»

«Er hat immer wieder gesagt, dass wir das schaffen werden. Er wusste immer um die Rennpace, die Stärke am Start und dass er überholen kann. Somit hat er uns schon über die schwierige Zeit drüber geholfen», lobte Beirer den Red Bull KTM-Piloten.

Doch auch Oliveiras Leistung zum Saisonende mit Platz 5 in Valencia blieb nicht unbemerkt. Und die zwei Siege des Portugiesen unterstrichen, welche Schritte man seit dem Projektstart gemacht hat. Den 50-Jährige aus Radolfzell vom Bodensee freute das umso mehr: «Wir können mit einem sehr hohen Niveau das Projekt an neue Fahrer übergeben. Ein Jack Miller wird sich nicht das Projekt anschauen und sagen: 'Das ist jetzt ein Abstieg.' Im Gegenteil: Er wechselt auf ein gutes Motorrad.» Doch nicht nur der bisherige Ducati-Werkspilot Miller bestätigte beim Valencia-Test die Fortschritte, die KTM konsequent macht.

Auch Rückkehrer Pol Espargaró, der von 2017 bis 2020 für das KTM-Werk aus Mattighofen unterwegs war und für 2023 bei Tech3 GASGAS Factory Racing angeheuert, bestätigte den Aufwärtstrend der Österreicher. Der Spanier habe während der Testfahrten sehr viel Freude gehabt, vor allem, weil er nach ein paar Runden das alte Fahrgefühl wieder hatte», berichtete Pit Beirer. Und mit Augusto Fernández steigt ein Moto2-Weltmeister in die MotoGP auf, der sehr viel Motivation mitbringt.

 

MotoGP-Ergebnis, Valencia (6.11.):

1. Rins, Suzuki, 27 Rdn in 41:22,250 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,396 sec
3. Martin, Ducati, + 1,059
4. Quartararo, Yamaha, + 1,911
5. Oliveira, KTM, + 7,122
6. Mir, Suzuki, + 7,735
7. Marini, Ducati, + 8,524
8. Bastianini, Ducati, + 12,038
9. Bagnaia, Ducati, + 14,441
10. Morbidelli, Yamaha, + 14,676
11. Bezzecchi, Ducati, + 17,655
12. Raúl Fernández, KTM, + 24,870
13. Gardner, KTM, + 26,546
14. Nakagami, Honda, + 26,610
15. Di Giannantonio, Ducati, + 31,819
16. Crutchlow, Yamaha, + 1:28,870 min
17. Alex Márquez, Honda, + 1 Runde
– Miller, Ducati, + 5 Runden
– Zarco, Ducati, + 12 Runden
– Viñales, Aprilia, + 12 Runden
– Marc Márquez, Honda, + 18 Runden
– Pol Espargaró, Honda, + 23 Runden
– Darryn Binder, Yamaha, + 23 Runden
– Aleix Espargaró, Aprilia, + 24 Runden

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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