Joan Mir (Honda): «Die Erwartungen sind hoch»

Von Adam Wheeler
Joan Mir im neuen 2023er-Look

Joan Mir im neuen 2023er-Look

Eine MotoGP-Titel auf der Suzuki bringt Joan Mir bereits mit, aber wie lange wird es dauern, bis er auf der Repsol-Honda konkurrenzfähig ist? Das sagt der 25-jährige Mallorquiner dazu.

Seine ersten vier Jahre in der MotoGP-Klasse bestritt Joan Mir auf der Suzuki GSX-RR, in dieser Zeit sammelte er 13 Podestplätze, einen Sieg und natürlich den WM-Titel 2020. Nach dem Rückzug des Herstellers aus Hamamatsu nach der Saison 2022 begann für Mir ein neues Kapitel: Er unterzeichnete einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem Repsol-Honda-Werksteam.

Beim Sepang-Test saß der 25-jährige Spanier dann vor zwei Wochen zum zweiten Mal nach dem eintägigen Valencia-Test im November auf der Honda RC213V. «Die Tests sind so wichtig, vor allem weil wir immer weniger davon haben. Es galt viel zu probieren und Erfahrungen zu sammeln», berichtete Mir. «Ich hoffe, dass ich in Portimão noch mehr über das Motorrad lerne, weil wir in Sepang ein akzeptables Level erreicht haben, aber wir kommen dann auf andere Strecke und es wird sich wieder ändern. Wir müssen auch Teile testen, die Honda bringt, und einen weiteren kleinen Schritt mit dem Motorrad machen. Das ist sehr wichtig.»

«Die Herausforderung in Sepang war groß, weil ich mich an einen Fahrstil gewöhnen musste, der ganz anders war, und gleichzeitig auch die Schritte für dieses Jahr berücksichtigen musste. Es ist kompliziert, weil du nicht bei 100 Prozent bist, das Bike nicht zu 100 Prozent ausreizt, und dann deine Kommentare auch nicht zu 100 Prozent ‚echt‘ sind», räumte der Ex-Suzuki-Pilot ein.

Zunächst ging es also um die Anpassung an die Honda, danach um die Test- und Entwicklungsarbeit. Dabei hörte sich Mir auch die Kommentare seines Teamkollegen Marc Márquez genau an. «Das war sehr wichtig», bestätigte Joan. «Auch wenn du auf einem anständigen Level bist, kann es Verwirrung stiften, wenn du andere Dinge als dein Teamkollege brauchst. In diesem Fall, und mit Marcs Stil im Vergleich zu meinem, sind die Unterschiede nicht so groß und wir können mehr oder weniger auf ein Motorrad kommen, das sich ähnlich ist.»

Was ist an seinem neuen Arbeitsgerät noch das größte Mysterium? «Der Aspekt, an dem ich noch am meisten entdecken muss, ist die Beschleunigung. Ich glaube, da können wir uns noch mehr verbessern. Es ist eine unserer Schwachstellen, mit Sicherheit kann man auch auf Seiten der Elektronik daran arbeiten», erklärte Mir. «Es ist auf jeden Fall der Aspekt, für dessen Verständnis ich mehr Zeit und mehr Runden brauche, um mich mit mehr Vertrauen Runde für Runde zu verbessern.»

Wie lange wird es dauern, bis der MotoGP-Weltmeister von 2020 auf der RC213V vorne mitmischen wird? Mir wollte sich zeitlich nicht festlegen und holte stattdessen aus: «Die Erwartungen sind natürlich hoch. Jedes Jahr willst du so konkurrenzfähig wie möglich sein, aber natürlich stehen wir dieses Jahr vor einer großen Herausforderung. Ich weiß es nicht, ganz ehrlich, ob ich vom ersten Rennen an um das Podium kämpfen kann. Das würde ich gerne, aber ich weiß es nicht», bekräftigte er.

«Wir müssen realistisch sein und wir müssen versuchen, die Performance beim Test zu verbessern – das ist die Hauptsache», unterstrich der Repsol-Honda-Neuling, dem vor dem WM-Auftakt noch zwei Testtage in Portimão (11. und 12. März) zur Verfügung stehen. «Danach bestreiten wir das erste Rennen und wir werden sehen… Ich glaube, mein Stil ist grundsätzlich, mich im Laufe einer Saison von weniger auf mehr zu steigern und die Intensität ein bisschen Rennen für Rennen zu erhöhen, Hand in Hand mit einem besseren Gefühl. Das würde ich jetzt so unterschreiben. Wenn ich beim ersten Rennen so konkurrenzfähig wie möglich bin, wäre ich natürlich happy.»

Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350

Ergebnis Sepang-Test, 12.2.:

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Zarco, Ducati, + 0,963
16. Miller, KTM, + 1,012
17. Oliveira, Aprilia, + 1,033
18. Rins, Honda, + 1,043
19. Quartararo, Yamaha, + 1,054
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546

Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:

1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996

Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)

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