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Alex Márquez: «Fahrervereinigung ist die Zukunft»

Von Nora Lantschner
Alex Márquez (26)

Alex Márquez (26)

Die Umstände des schweren Unfalls von Pol Espargaró in Portimão und einige weitere Vorkommnisse lösten Unmut unter den MotoGP-Piloten aus. Alex Márquez (Gresini Racing) fordert konkret eine «Riders‘ Commission».

Die ersten zwei Grand Prix der Saison lieferten schon jede Menge Gesprächsstoff – angefangen beim neuen Sprint-Format und den Entscheidungen des FIM MotoGP Stewards Panels, die Fabio Quartararo und Co. längst nicht immer nachvollziehen konnten.

Besonders besorgniserregend ist aber die Tatsache, dass fünf MotoGP-Stammfahrer verletzungsbedingt am Sonntag in Las Termas nicht mehr in der Startaufstellung standen. Am schlimmsten erwischte es GASGAS-Werksfahrer Pol Espargaró, der im zweiten Training von Portimão in Kurve 10 stürzte und in den Reifenstapeln einschlug, weil an der Stelle keine Airfences befestigt waren. Erschwerend hinzu kam, dass die seit Jahren kritisierten Kiesbetten im Autódromo Internacional do Algarve nur kosmetisch entschärft worden waren.

Da kam einmal mehr die Frage auf: Ist es Aufgabe der Rennfahrer, sich einfach an die Regeln zu halten, oder sollten sie sehr wohl mehr Mitspracherecht haben?

«Ich habe nicht das Gefühl, dass wir im Moment die Macht dafür haben», meinte Alex Márquez darauf angesprochen. Was müsste passieren? «Wir bräuchten dafür eine ‚Riders‘ Commission‘. Das ist die Zukunft und das müssen wir haben, um Probleme zu vermeiden, wie es zum Beispiel mit Pol passiert ist. Wir als Fahrer müssen darüber reden und schauen, wer den ersten Schritt macht. Wir brauchen aber eine Fahrervereinigung, wie es sie in allen Sportarten gibt.»

So gibt es beispielsweise in der Formel 1 die «Grand Prix Drivers‘ Association» (GPDA). Im Moment haben die MotoGP-Piloten zwar in der «Safety Commission» die Möglichkeit, WM-Promoter Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM ihre Anliegen und Sicherheitsbedenken vorzutragen, die Treffen am Freitagabend der GP-Wochenenden werden aber längst nicht von allen Fahrern wahrgenommen.

Es ist auch hinlänglich bekannt, dass Rennfahrer selten einer Meinung sind. Wie kann verhindert werden, dass ein Pilot aus Eigeninteresse ausschert? «Wenn es eine Fahrervereinigung gibt, ist es in dem Moment einfach: Mehr als 50 Prozent sagen nein, dann heißt das nein», unterstrich Alex Márquez. «Das muss die Zukunft sein.»

Voraussetzung ist ein starker, unparteiischer Vorsitzender. «Ja, es sollte kein aktiver Fahrer sein», bestätigte der Gresini-Ducati-Neuzugang. «Es muss jemand anderes sein, ein Ex-Fahrer oder vielleicht ein Anwalt, denn er muss ja auch über die Verträge Bescheid wissen. Es muss klar sein, was wir tun können oder nicht. Das ist auch ein Punkt», gab der jüngere Márquez zu bedenken.

Ergebnisse MotoGP-Rennen, Termas de Rio Hondo (2. April):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 25 Runden in 44:28,518 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +4,085 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,681
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +7,581
5. Jorge Martin (E), Ducati, +9,746
6. Jack Miller (AUS), KTM, +10,562
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,095
8. Luca Marini (I), Ducati, +13,694
9. Alex Rins (E), Honda, +14,327
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +18,515
11. Augusto Fernández (E), KTM, +19,380
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,091
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +28,394
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,894
15. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +36,183
16. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +47,753
17. Brad Binder (ZA), KTM, +48,106

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Las Termas (1. April):

1. Brad Binder, KTM, 12 Rdn in 19:56,873 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,072 sec
3. Marini, Ducati, + 0,877
4. Morbidelli, Yamaha, + 2,354
5. Alex Márquez, Ducati, + 2,462
6. Bagnaia, Ducati, + 2,537
7. Viñales, Aprilia, + 2,643
8. Martin, Ducati, + 3,754
9. Quartararo*, Yamaha, + 4,856
10. Miller, KTM, + 5,143
11. Nakagami, Honda, + 5,574
12. Di Giannantonio, Ducati, + 6,965
13. Zarco, Ducati, + 7,568
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 7,725
15. Rins, Honda, + 8,687
16. Augusto Fernández, KTM, + 9,040
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück
– Mir, Honda, 1. Runde nicht beendet

*= mit 1 Sekunde Zeitstrafe wegen Überholens bei gelber Flagge

WM-Stand nach 4 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 50 Punkte. 2. Bagnaia 41. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Miller 25. 7. Martin 22. 8. Binder 22. 9. Morbidelli 21. 10. Quartararo 18. 11. Marini 15. 12. Rins 13. 13. Aleix Espargaró 12. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Mir 5. 19. Oliveira 3. 20. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 71 Punkte. 2. KTM 38. 3. Aprilia 32. 4. Yamaha 27. 5. Honda 20.

Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 65 Punkte. 2. Prima Pramac 57. 3. Red Bull KTM 47. 4. Aprilia Racing 44. 5. Ducati Lenovo 41. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 20. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 12. CryptoDATA RNF 5.

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