Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl (Honda): «Der Unterschied ist brutal»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl verwendet jetzt in Jerez als Wildcard-Fahrer eine andere Aerodynamik als vor zwei Wochen bei Repsol-Honda. Trotzdem: Für den Sonntag rechnet er sich Punkte aus.

Mit dem 16. Platz und nur einem minimalen Rückstand von 0,052 Sekunden auf Repsol-Honda-Werksfahrer und Ex-Weltmeister Joan Mir gelang Stefan Bradl im ersten freien MotoGP-Training auf dem «Circuit de Jerez – Ángel Nieto» ein sehr respektables Ergebnis.

«Dieses Ergebnis entspricht ziemlich genau meinen Erwartungen und der momentanen Situation», erklärte der 33-jährige Honda-MotoGP-Testfahrer. «Aber es wird heute noch viel passieren, denn im P2 wird heute am Nachmittag jeder mindestens zwei ‚time attacks‘ einbauen wird, ich auch. Doch ich bin mir bewusst, dass der Einzug ins Q2 eine absolute Illusion ist. Das ist klar, und das war auch von vornherein unser Gedanke. Ich denke, im Sprint am Samstag werden auch keine Punkte möglich sein. Aber am Sonntag ist ein Top-15-Ergebnis machbar. Es schaut nicht so schlecht aus.»

Einer der Gründe, warum Stefan Bradl in Jerez nicht als Ersatz für Marc Márquez aufgeboten wurde: Als Wildcard-Pilot muss er nicht die Aero-Homologation von Marc verwenden, sondern er kann unterschiedliche Konzepte testen. Und das ist auch der Fall, wenn man die Bikes von Iker Lecuona und Stefan Bradl heute im FP1 vergleicht.

«Aber es ist für mich auch wieder ein Unterschied, weil ich in Texas mit der Standard-Aero von Marc Márquez fahren habe müssen, hier habe ich wieder meine eigene. Und der Unterschied ist brutal, wenn es darum geht, wie du die Aerodynamik zum Arbeiten bringst, wenn du statt den harten gebrauchten neue weiche Reifen für eine einzelne schnelle Runde montiert hast. Da ist teilweise ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Diese Abstimmung bringst du nur mit einem einzigen frischen Reifensatz nie hin.»

Stefan Bradl, in Texas in der 18. von 20 Runden auf Platz 11 gestürzt, zeigte viel Respekt vor der Leistung des 37-jährigen Dani Pedrosa. «Aber man darf nicht vergessen, er ist auch eine MotoGP-Legende. Da darf man schon eine halbe Sekunde schneller sein. Trotzdem ist seine Leistung wirklich eindrucksvoll», lobt der Bayer. 

Während Joan Mir wieder enttäuschte und Texas-Sieger Alex Rins über Rang 12 nicht hinauskam, überraschte Taka Nakagami (Idemitsu LCR Honda) mit der drittbesten Zeit,. «Jerez ist eine Strecke, auf der Taka immer gut zurechtkomme», betonte Bradl. «Das ist eine seiner Lieblingsstrecken. Aber Honda verliert im vierten Sektor in den schnellen Kurven. Dort sind wir schwach. KTM ist dort sehr stark; das sieht man auch auf den Sektorzeiten. Dort muss man es laufen lassen... Deshalb sind drei KTM in den Top-8.»

Ergebnis FP1 MotoGP, Jerez (28.04.):

1.Pedrosa, KTM, 1:36,770 min
2. Martin, Ducati, + 0,034 sec
3. Nakagami, Honda, + 0,274
4. Marini, Ducati, + 0,283
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,320
6. Binder, KTM, + 0,327
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
8. Miller, KTM, + 0,492
9. Bagnaia, Ducati, + 0,618
10. Viñales, Aprilia, + 0,619
11. Zarco, Ducati, + 0,662
12. Rins, Honda, + 0,717
13. Oliveira, Aprilia, + 0,863
14. Bezzecchi, Ducati, 0,912
15. Mir, Honda, + 1,080 
16. Bradl, Honda, + 1,132
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,285
18. Quartararo, Yamaha, + 1,303
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,334
20. Morbidelli, Yamaha, 1,336
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,508
22. Bastianini, Ducati, + 2,161 
23. Folger, KTM, + 2,775
24. Lecuona, Honda, + 3,739

Moto2-Ergebnis FP1, Jerez (28.04.):

1. Lowes, Kalex, 1:41,170 min
2. Chantra, Kalex, + 0,230 sec
3. Lopez, Boscoscuro, + 0,319
4. Acosta, Kalex, + 0,327
5. Dixon, Kalex, + 0,464
6. Arenas, Kalex, + 0,737
7. Vietti, Kalex, + 0,793
8. Canet, Kalex, + 0,848
9. Baltus, Kalex, + 0,921
10. Arbolino, Kalex, + 0,930
11. Salac, Kalex, + 0,943
12. Roberts, Kalex, + 0,970
13. Ogura, Kalex, + 0,990
14. Aldeguer, Boscoscuro, + 0,995
15. Gonzalez, Kalex, + 1,260
16. Garcia, Kalex, + 1,284

Ferner:
20. Tulovic, Kalex, + 1,695

Moto3-Ergebnis FP1, Jerez (28.04.):

1. Deniz Öncü, KTM, 1:46.173 min
2. Jaume Masia, Honda, + 0,408 sec
3. Daniel Holgado, KTM, + 0,529
4. Jose Antonio Rueda, KTM, + 0,746
5. Ayumu Sasaki, Husqvarna, + 0,791
6. Ivan Ortola, KTM, + 0,806
7. Xavier Artigas, CFMOTO, + 0,811
8. Filippo Farioli, KTM, + 0,896
9. Diogo Moreira, KTM, + 0,902
10. David Alonso, GASGAS, + 0,929

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