Jonas Folger (GASGAS): «Anruf hat mich überrascht»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger darf in Mugello zum vierten Mal in diesem Jahr bei GASGAS-Tech3 für den verletzten Pol Espargaró einspringen.

Da Stammfahrer Pol Espargaró auch beim sechsten Grand Prix in diesem Jahr nicht an den Start gehen kann, bestreitet Jonas Folger an diesem Wochenende zum ersten Mal seit 2017 (damals auf der Tech3-Yamaha) den GP von Italien in der Königsklasse. Dabei dachte der Bayer, seine Aufgabe als Ersatzfahrer seit nach dem 13. Platz in Le Mans zu Ende gegangen.

Hat Jonas Folger insgeheim damit gerechnet, dass Pol Espargaró für Mugello nicht einsatzbereit sein könnte? «Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Pol hier fährt», erklärte Folger am Donnerstag in Mugello im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Natürlich habe ich im Hinterkopf gehabt, dass ich vielleicht noch einmal angerufen werde. Trotzdem war ich überrascht, als sich gegen Ende der letzten Woche abgezeichnet hat, dass Pol das Comeback verschieben muss, obwohl er sich anscheinend auf dem Bike in Aragón recht gut gefühlt hat. Rein vom körperlichen Standpunkt aus wäre es seiner Meinung nach möglich gewesen, hier zu fahren. Aber die Ärzte wollten dem Rückenwirbelknochen noch eine zusätzliche Woche Zeit zum Heilen geben, damit er komplett zusammenwächst.»

Folger hat vor zwei Wochen für Red Bull KTM in Valencia «viel neues Zeug» getestet. Er wird in Mugello mit David Gutierrez einen neuen Crew-Chief in der Box haben, denn Paul Trevathan musste aus familiären Gründen daheim in den Niederlanden bleiben. Gutierrez betreut normalerweise Dani Pedrosa im KTM-Testteam.

Jonas Folger erkannte bei den ersten Grand Prix in Texas und Jerez zwei Schwachstellen – die schnellen Kurven und die Anfangsphase in den Rennen.

«Le Mans war wieder eine besondere Strecke. Wir haben eigentlich gute Fortschritte gemacht, aber der Sturz im Sprint hat mir wieder für den Sonntag wieder etwas Vertrauen genommen», schilderte der 29-jährige Bayer. «Bis zum Sprint war es ein gutes Wochenende.»

«Was die schnellen Kurven betrifft, haben sie unterschiedliche Besonderheiten. Wir haben es in Mugello eher mit einem flüssigen Streckenverlauf zu tun. Trotzdem bin ich gespannt, wie es sich im ersten Training am Freitag anfühlt und ob ich wieder Probleme habe wie in Jerez, wo ich im letzten Sektor in zwei schnelle Passsagen viel Zeit verloren habe. Hier sind die schnellen Kurven vom Layout jedenfalls anders.»

«In Jerez habe ich am Schluss und beim Test in den schnellen Kurven Fortschritte gemacht. Aber an einem GP-Wochenende besteht die Gefahr, dass du unter Zeitdruck wieder in alte Muster zurückfällst. Ich bin deshalb gespannt, ob sich die Fortschritte bei den Rückständen und bei der Rundenzeit hier widerspiegeln. Ich möchte auf alle Fälle am Wochenende wieder einen Schritt nach vorne machen. Das ist das Wichtigste.»

Jonas Folger hat sich bei seinen bisherigen drei Einsätzen (Texas, Jerez, Le Mans) für das GASGAS Factory Racing Tech3-Team immer wieder realistische Ziele gesetzt. Zum Beispiel wollte er sich in Jerez mit Marc Márquez-Ersatzmann Iker Lecuona matchen und in Le Mans nicht zu viel Zeit auf Oliveira-Ersatz Lorenzo Savadori verlieren.

Savadori (Aprilia Racing) und Pirro (Ducati aruba.it) treten in Mugello mit Wildcards an. «Die beiden Italiener werden hier in Mugello natürlich schnell sein», ist Jonas überzeugt. «Der Fokus liegt sowieso auf uns selber. Wir haben auch ein bisschen was zum Testen da.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F, 14. Mai

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6,281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Dani Pedrosa (E), KTM, 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Michele Pirro (I), Ducati, 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández (E), Aprilia, 3. 26. Stefan Bradl (D), Honda 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.

 

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