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Aleix Espargaró (16.): «Wir haben das Level nicht»

Von Philippe Soutter
Aleix Espargaró kämpfte am Sachsenring nach der falschen Reifenwahl mit stumpfen Waffen

Aleix Espargaró kämpfte am Sachsenring nach der falschen Reifenwahl mit stumpfen Waffen

Das MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring endete für Aprilia-Star Aleix Espargaró desaströs. Vor allem wegen der falschen Reifenwahl. Doch die Probleme liegen tiefer.

Aleix Espargaró (33) musste das Rennen auf dem Sachsenring bereits nach wenigen Runden als verpfuscht abhaken. «Wir haben uns mit der Reifenwahl völlig verpokert. Es war ein grosser Fehler, den Soft-Reifen gewählt zu haben. Wir haben uns dazu verleiten lassen, weil im letzten Jahr der Medium-Compound hier gut funktioniert hat und ich am Samstag im Sprint nach 16 Runden noch meine persönliche Bestzeit gefahren bin. Wir wollten etwas riskieren, haben aber die Wettersituation auf dem Sachsenring nicht richtig verstanden. Erfreulicherweise bin ich trotz der bekannten Probleme mit dem Start-Device recht gut vom Start weggekommen. Aber das war’s dann.»

Im Rennen spürte der aktuelle WM-Neunte nach wenigen Runden, dass die Rechnung nicht aufgehen würden. «Die letzten sechs Runden waren dann sogar richtig gefährlich. Aber ich wollte das Rennen irgendwie trotzdem zu Ende fahren.»

Espargaró, der in Argentinien 2022 seinen bisher einzigen Grand-Prix gewann, und im letzten Jahr noch glänzender WM-Vierter wurde, belegt aktuell nur den enttäuschenden neunten WM-Zwischenrang. «Es ist ganz einfach zu erklären. Wir haben aktuell nicht das Level für Spitzenplätze. Die anderen europäischen Hersteller haben grosse Fortschritte gemacht. Bei Aprilia sind wir mehr oder weniger stehengeblieben.»

Anschliessend stimmte der Mann aus Granollers, der 2004 in der damaligen 125-ccm-Klasse in der WM debütierte, ein Loblied auf Ducati an. «Ducati ist auf einem anderen Planeten. Ich hätte diese Fortschritte nicht erwartet. Das Bike sieht vielleicht nicht so aus, aber es ist superagil. Sie haben eine perfekte Traktion und kommen fast spielerisch um die Kurven. Zudem haben sie einige brillante Fahrer. Bei acht Ducati ist Rang 9 im Rennen eigentlich das Höchste der Gefühle.»

Diesen neunten Rang belegte Aleix, der Vater von Zwillingen, auch im Sprint in Deutschland. Doch dann war Feierabend. Auf seine gesundheitlichen Probleme nach dem Rennradcrash in Mugello angesprochen, wollte dies der 308-fache GP-Teilnehmer nicht als Ausrede verstanden wissen. «Auf dem Bike spüre ich das nicht. Aber sonst schon. Der Fuss tut weh und aufgrund der angebrochenen Rippen neun und zehn habe ich am ganzen Körper – vor allem am Rücken – ganz klar Probleme. Aber ich freue mich auf Assen in einer Woche. Dort bin ich eigentlich immer stark.»

MotoGP-Ergebnis Sachsenring (18. Juni):

1. Martin, Ducati, 30 Rdn in 40:52,449 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,064 sec
3. Zarco, Ducati, + 7,013
4. Bezzecchi, Ducati, + 8,430
5. Marini, Ducati, + 11,679
6. Miller, KTM, + 11,904
7. Alex Márquez, Ducati, + 14,040
8. Bastianini, Ducati, + 14,859
9. Di Giannantonio, Ducati, + 17,061
10. Oliveira, Aprilia, + 19,648
11. Augusto Fernández, KTM, + 19,997
12. Morbidelli, Yamaha, + 22,949
13. Quartararo, Yamaha, + 25,117
14. Nakagami, Honda, + 25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 28,543
17. Folger, KTM, + 48,962
– Binder, KTM, 12 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 22 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 15 Rdn in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 160 Punkte. 2. Martin 144. 3. Bezzecchi 126. 4. Zarco 109. 5. Binder 96. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 57. 9. Aleix Espargaró 55. 10. Viñales 53. 11. Alex Márquez 52. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 16. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 248 Punkte. 2. KTM 135. 3. Aprilia 99. 4. Honda 81. 5. Yamaha 68.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 253 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 215. 3. Ducati Lenovo Team 186. 4. Red Bull KTM Factory Racing 175. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 107. 7. Gresini Racing 86. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.

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