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HRC-Manager Alberto Puig trauert um seinen Papa Tito

Von Günther Wiesinger
Alberto Puig trauert um seinen Vater

Alberto Puig trauert um seinen Vater

Repsol-Honda-Teamprinzipal Alberto Puig muss in einer schwierigen Phase der Honda-MotoGP-Mannschaft jetzt auch noch den Tod seines Vaters verkraften.

Repsol-Honda-Teamprinzipal Alberto Puig (56) ist am vergangenen Wochenende dem GP von Deutschland ferngeblieben, weil er seinem schwerkranken Vater Alberto «Tito» in seinen letzten Stunden beistehen wollte. Heute ist Senior Puig im Alter von 82 Jahren verstorben. Er hat die Motorsport-Karriere seines Sohnes immer gefördert und war gleichzeitig ein wohlhabender Unternehmer. Er gründete und betrieb die Firma GLASTRON und verdiente mit der Erzeugung und dem Verkauf von Yachten und Booten mit dem Markennamen «La Raya» ein Vermögen. Der Senior wäre froh gewesen, wenn Alberto die florierende Firma übernommen hätte.

Doch der junge Alberto interessierte sich in erster Linie für den Motorradrennsport und kam in der 250-ccm-EM zu ersten internationalen Erfolgen.

Im GP-Sport erlebte Alberto seine beste Saison 1994, als er die Halbliter-WM im Team von Sito Pons auf einer Honda NSR500 auf dem fünften Gesamtrang beendete. Und 1995 gelang es Puig als erstem Spanier, einen Heim-GP in der Königsklasse zu gewinnen – in Jerez.

Doch im selben Jahr krachte Puig 1995 im Le-Mans-Training mit der Honda NSR500 nach Start und Ziel mit 272 km/h in die Airfences. Beim Aufprall wurde sein linker Unterschenkel so übel zugerichtet, dass er beinahe amputiert werden musste.

Dank der Kunst der Ärzte konnte Puig seine Karriere fortsetzen, aber er erreichte nie mehr das bisherige Niveau und zog sich Ende 1996 vom Rennsport zurück. 2021 musste Puig auf den GP-Besuch in Portimão verzichten, weil ihm das lädierte linke Bein ernsthafte Sorgen machte.

Puig hat nach seiner aktiven Laufbahn Movistar-Honda-GP-Teams in den Klassen 125 und 250 ccm betrieben und mit Dani Pedrosa 2003 die 125er-WM und 2004/2005 zweimal die 250er-WM gewonnen. Er hat den heutigen KTM-Testfahrer im spanischen Movistar Honda-Cup entdeckt und blieb über zehn Jahre dessen persönlicher Manager bis in die MotoGP-WM bei Repsol.

Dem leidenschaftlichen Motorsport-Manager Puig, der an einem GP-Wochenende bereits immer um 6 Uhr früh im Paddock anzutreffen ist und am liebsten um 20 Uhr noch ein paar Rennradrunden auf der Strecke dreht, war und ist der Breitensport und die Nachwuchsförderung ein großes Anliegen. Deshalb kümmert er sich bis heute aufopfernd um Serien wie den Red Bull Rookies Cuo, den European Talent Cup und so weiter.

2017 übernahm Puig nach Suppo und Nakamoto wichtige Aufgaben bei HRC und im Repsol-Honda-Team. Seit 2018 ist Puig auch für das Honda-Superbike-Werksteam und das Honda MotoGP Test Team mit Stefan Bradl verantwortlich, das am heutigen Dienstag den ersten von zwei Testtagen in Misano absolviert hat.


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