MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Pecco Bagnaia: «Arbeite auch ohne Formatänderung so»

Von Nora Lantschner
Ducati-Speerspitze Francesco «Pecco» Bagnaia

Ducati-Speerspitze Francesco «Pecco» Bagnaia

Dass Ducati sich gegen eine Anpassung des MotoGP-Formats in Bezug auf das FP1 aussprach, stieß bei einigen Beteiligten auf Unverständnis. Auf Bagnaias Position hat die Entscheidung seines Arbeitgebers keine Auswirkung.

Mit der Einführung des Sprints am Samstag gewann für die MotoGP-Klasse auch der Freitag an Bedeutung, weil nun schon die Gesamtwertung nach dem zweiten Training über den direkten Q2-Einzug entscheidet. Viele Teams und Fahrer sprechen sich allerdings dafür aus, zumindest die erste Session als echtes «Free Practice» nicht für die kombinierte Zeitenliste zu werten, um in diesen ersten 45 Minuten in Ruhe mit dem Motorrad und den Reifen arbeiten zu können.

Deshalb wurde überlegt, das Format bereits ab dem Silverstone-GP nach der Sommerpause dementsprechend anzupassen. Dieses Vorhaben kippte allerdings ausgerechnet Ducati, obwohl auch ihr Werksfahrer und WM-Leader Pecco Bagnaia dafür gewesen wäre.

Bagnaia nahm das gelassen: «Auch wenn das Format nicht angepasst wird, werde ich weiterhin so arbeiten – ich gehe am Freitagvormittag lieber nicht auf Zeitenjagd, weil es eine Session ist, die man braucht, um zu arbeiten und anzufangen, eine Strategie für das Wochenende zu erarbeiten. Wenn du am Vormittag schon auf Zeitenjagd gehst, denkst du bereits zu viel daran, in den Top-10 zu sein.»

«Es ist besser, auf denselben Reifen weiterzufahren, um klar zu sehen, wann der Drop kommt und wo man sich noch verbessern kann. Ich mache daher lieber auf diese Weise weiter», bekräftigte der 15-fache MotoGP-Sieger. «Klar, sobald wir sehen, dass am Nachmittag Regen angesagt ist, müssen wir mit Sicherheit auf Zeitenjagd gehen. Grundsätzlich mache ich aber lieber so weiter wie bisher. Das hilft mir mehr, mich zu verbessern.»

Dafür ist aber das Selbstvertrauen nötig, es am Nachmittag richten zu können. «Ja, und mit Sicherheit sind sehr gute Wetterprognosen auch sehr wichtig», schmunzelte Pecco. «Wir hatten dieses Jahr aber manchmal auch Glück.»

Der Standpunkt des MotoGP-Weltmeisters ist unterdessen klar: «Es wäre besser, wenn das P1 ein echtes freies Training wäre. Es ist die einzige Session, in der man wirklich arbeiten kann. Denn im zweiten Training beginnen mittlerweile schon 25 Minuten vor Schluss die Zeitenjagden.»

«Wir brauchen aber auch mehr Vorderreifen», brachte der 26-jährige Italiener einen weiteren Aspekt ins Spiel. «Denn im Moment stehen uns zehn Vorder- und zwölf Hinterreifen zur Verfügung. Wenn wir also das FP1 nutzen wollen, um im Hinblick auf das Rennen zu arbeiten, brauchen wir einen oder zwei Vorderreifen mehr. Denn in der ersten Session musst du [mit dem aktuellen Reifenkontingent] mit einem Reifen arbeiten, den du in den nächsten Sessions vielleicht gar nicht mehr nehmen wirst.»

Übrigens: Carlos Ezpeleta, Chief Sporting Officer der Dorna, bestätigte inzwischen, dass die angedachte Anpassung des Formats in Bezug auf das erste MotoGP-Training 2024 in Kraft treten soll.

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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