KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Alberto Puig (Honda): «Müssen schneller reagieren»

Von Nora Lantschner
Alberto Puig

Alberto Puig

Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig äußerte sich zu den unterschiedlichen Herangehensweisen der MotoGP-Hersteller in Europa und Japan und räumte dabei ein: «Die Ergebnisse sind der Paramater.»

In den Top-10 der MotoGP-WM liegen nach acht von 20 Grand Prix angeführt von Titelverteidiger Pecco Bagnaia sechs Ducati-Asse. Dazu gesellen sich die beiden Red Bull-KTM-Piloten Brad Binder (4.) und Jack Miller (7.) sowie Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró (8.). Erster Vertreter eines japanischen Fabrikats ist Yamaha-Star Fabio Quartararo als Neunter.

Bester Honda-Pilot im WM-Klassement ist der seit Mugello verletzte Alex Rins auf Rang 13, der LCR-Neuzugang sorgte in Austin auch für den bisher einzigen Sieg eines japanischen Herstellers in der laufenden Saison.

Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig verwies bei der Frage nach den Ursachen für die schwierige Honda-Lage zuletzt einmal mehr auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie: «Unsere Ingenieure mussten in Europa bleiben und konnten das Motorrad nicht so entwickeln, wie sie es in der Vergangenheit gewohnt waren.»

Offensichtlich ist aber auch: Die europäischen Hersteller erhöhten in den vergangenen Jahren das Entwicklungstempo und gingen innovative Wege, die Japaner dagegen sind mit ihrer konservativeren Herangehensweise ins Hintertreffen geraten.

«Die europäischen Hersteller haben in den jüngsten Jahren aggressiv gearbeitet und sind viel Risiko eingegangen», weiß auch Puig. «Risiko bedeutet, dass du Fehler machen kannst. Das haben sie aber akzeptiert. Die japanische Tradition ist wahrscheinlich konservativer.»

«Basierend auf den Ergebnissen – das ist ja nicht so schwierig zu erkennen, die Ergebnisse sind der Paramater und zeigen an, was vor sich geht – ist klar, dass sie die Herangehensweise vielleicht ein bisschen verändern müssen», räumte der Spanier mit Blick nach Japan ein. «Sie haben sehr gut Dinge, sie müssen aber wahrscheinlich reaktionsfähiger sein, als sie es gewohnt waren.»

«Es ist schwieriger, schnell zu sein, wenn du in Japan bist und nicht hier Europa. Aber es stimmt schon so: Wir müssen versuchen, schneller zu sein und schneller zu reagieren», fasste Puig zusammen.

In Assen war zuletzt zu hören, Puig habe HRC in Japan eine Liste mit europäischen Ingenieuren vorgeschlagen, die das MotoGP-Projekt weiterbringen könnten. Darauf angesprochen meinte Honda-Testfahrer Stefan Bradl: «Alberto hat so viel Erfahrung in dem Geschäft. Er ist so lange dabei und er kennt die Europäer und die Japaner und ihre Arbeitsmethoden. Wenn Alberto das sagt, würde ich dem zu 100 Prozent zustimmen.»

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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