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Wayne Gardner: «Marc Márquez sollte zurücktreten»

Von Mario Furli
Ex-Weltmeister Wayne Gardner (63) analysierte die problematische Lage von Honda und äußerte einen gut gemeinten Rat für den gebeutelten MotoGP-Superstar Marc Márquez (30).

Marc Márquez befindet sich auch eigenen Aussagen zufolge am Tiefpunkt seiner Karriere: In dieser Saison sammelte der Repsol-Honda-Star an den Rennsonntagen noch keinen einzigen Punkt. Dafür wurde er von seiner RC213V in der ersten Saisonhälfte bereits 14 Mal abgeworfen, fünf Mal allein am Sachsenring innerhalb von rund 40 Stunden.

In der WM-Tabelle liegt der achtfache Weltmeister nur auf Platz 19. Mit LCR-Neuzugang Alex Rins ist sein bester Markenkollege nach acht Grand Prix aber auch nur auf dem 13. WM-Rang zu finden – noch dazu trugen sich beide genauso wie Marcs Teamkollege Joan Mir in dieser Saison bereits in die lange Verletztenliste ein.

Zum Honda-Dilemma meinte Wayne Gardner im Gespräch mit den Kollegen von motosan.es: «Sie verlassen sich auf Marc Márquez, der sehr schnell ist, aber ich glaube nicht, dass er ein sehr guter Testfahrer ist. Márquez ist sehr talentiert, aber das Problem ist, dass er kein Testfahrer ist und nicht weiß, wie er das Motorrad verbessern kann.»

Problematisch sei aber auch, dass Márquez über das Limit seines Motorrads hinausgehe, was wiederum viele Stürze nach sich zieht. «Marc hat viele Verletzungen durchgemacht, aber er ist zurückgekommen und hat sich erneut verletzt», ergänzte Gardner.

Der 500-ccm-Weltmeister von 1987 gab zu bedenken: «Wenn man zu meiner Zeit fünf oder sechs Unfälle pro Jahr hatte, konnte man sich ernsthaft verletzen. Dank der aktuellen Ausrüstung erleiden die Fahrer heute weniger Verletzungen, stürzen aber häufiger. Kurz gesagt: Sie kommen damit durch.»

«Ich war in derselben Situation wie Marc – wenn man viele Verletzungen erlitten hat und es dann schwierig ist, wieder zu gewinnen. Die Mentalität verändert sich, der Körper wird schwächer und das alles wird zu einem Teufelskreis der Frustration», weiß Wayne Gardner, der deshalb einen Rat für den 30-jährigen MotoGP-Superstar hat. «Aus meiner Sicht sollte Márquez zurücktreten, solange er kann. Ich bin ein großer Fan von ihm, aber ich habe Angst, dass er sich verletzt, wenn er versucht zurückzukommen.»

«Die Motorräder haben sich verändert, die Fahrer sind viel jünger. Er ist schon 30 Jahre alt und die Mentalität ist eine andere. Ich sage das nicht als Kritik, ich mache mir Sorgen um sein zukünftiges Leben. Er muss verstehen, dass er noch 50 Jahre zu leben hat», machte der 63-jährige Australier deutlich.

«Nach acht WM-Titeln ein weiteres Rennen zu gewinnen, sollte jetzt keine Priorität haben. Meiner Meinung nach hat er bereits genug geleistet. Das Problem ist, dass Marc einen derartigen Kampfgeist hat, dass er immer schneller fährt, bis er stürzt. Wir alle kennen diese Situation und eines Tages wacht man auf und sagt sich: ‚Vielleicht solltest du dieses Risiko nicht mehr eingehen und den Rest deines Lebens genießen.‘ So sehe ich das heute», fasste Gardner zusammen.

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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