Alex Rins: «Mit diesem Bein habe ich keinen Sommer»
LCR besuchte Alex Rins in Andorra
Am 10. Juni kam Alex Rins im Sprint des Italien-GP in der schnellen Arrabbiata 1 (Kurve 8 des Mugello Circuits) schwer zu Sturz. «Ich bin ein bisschen aggressiver ans Gas gegangen, bin abgeflogen und hatte dann das Pech, genau auf meinen Knien aufzuschlagen.» Dabei zog er sich ein zweifach gebrochenes Schienbein und ein ebenfalls zweifach gebrochenes Wadenbein zu.
Nach zwei Operationen und insgesamt 16 Tagen Krankenhausaufenthalt in Florenz und Madrid durfte der Familienvater Ende Juni wieder nach Hause in seine Wahlheimat Andorra.
Dort absolviert der Austin-Sieger aktuell seine Reha, den Britischen Grand Prix (4. bis 6. August) wird er auf jeden Fall verpassen. In Silverstone springt Iker Lecuona auf seine RC213V in den LCR-Castrol-Farben.
Ein Kamerateam besuchte Rins kürzlich zu Hause in Andorra und dokumentierte seinen Reha-Alltag. «Mit diesem Bein habe ich keinen Sommer, denn Sommer bedeutet für mich Strand, Abschalten, Trial», hielt der 27-Jährige fest. Stattdessen stehen bei ihm Gym-Sessions am Morgen gefolgt von reihenweise Therapie-Sitzungen auf dem Plan, unter anderem in der Überdruckkammer.
In der ersten Episode von «Alex Rins, Unstoppable» (zu Deutsch: nicht aufzuhalten) gewährt der Spanier ehrliche Einblicke. So sprach er unter anderem über den schlimmsten Moment – drei Stunden nach der Bein-OP, als die Wirkung der Anästhesie nachließ. «Ich hatte den ganzen Tag starke Schmerzen, ich habe vor Schmerzen geweint», schilderte er rückblickend. «Der Moment, in dem du anfängst, Licht am Ende des Tunnels zu sehen, ist der Moment, in dem du nach Hause kannst, zu deinen Leuten, und wieder anfängst, ein normaleres Leben zu führen.»
Noch ist sein Bein allerdings geschient, er bewegt sich im Rollstuhl oder auf Krücken fort – selbst auf seiner eigenen Hochzeit. Erst nach dem Silverstone-Wochenende und damit in der zweiten Augustwoche wird Rins sein rechtes Bein voraussichtlich erstmals wieder belasten können.