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Marc Márquez (Honda): Was lernte er hinter Joan Mir?

Von Günther Wiesinger
Viel tiefer kann Honda nicht mehr abstürzen: Im Sprint von Silverstone landeten drei Honda-Fahrer auf den letzten fünf Plätzen. Marc Márquez wartete auf seinen Teamkollegen und beobachtete ihn dann von hinten.

Eine spürbare Verbesserung gelang dem Repsol-Honda-Team auch im Sprintrennen von Silverstone nicht. Marc Márquez war in Assen im Trockenen am Samstag auf Platz 19 gelandet, im nassen Samstag-Wettkampf in England verlor er fast 30 Sekunden auf Sieger Alex Márquez – und kam über Platz 19 nicht hinaus. Unfassbar: Auf den letzten fünf Plätzen landeten drei Honda-Piloten.

«Natürlich haben wir nicht erwartet, dass wir heute im Nassen derartig Mühe haben würden», seufzte Marc Márquez, der bisher in dieser Saison erst 15 Punkte eingesammelt hat, alle am Samstag.

«Aber schon im nassen Sachsenring-Training hatte ich kein gutes Gefühl, obwohl ich vorne war. Jetzt wissen wir endgültig, dass wir im Regen nicht konkurrenzfähig sind. Und im Trockenen sieht es nicht anders aus, die Probleme sind immer die gleichen. Ehrlich gesagt: Als ich heute im Nassen die vielen Crashes gesehen und erkannt habe, dass mein Gefühl im Regen zu wünschen übrig lässt, habe ich zwar im Q1 gepusht, aber ich habe nichts Verrücktes riskiert.»

«Im Sprint bin ich rausgefahren und habe nach zwei Runden gespürt, dass das Gefühl im Nassen nicht meinen Vorstellungen entspricht. Deshalb habe ich mir vorgenommen, die Ruhe zu bewahren. Irgendwann habe ich gesehen, dass Joan Mir näher kommt. Ich habe mich entschlossen, auf ihn zu warten und ihn zu beobachten. In den letzten drei Runden habe ich ihn von hinten beobachtet, weil ich verstehen wollte, was sich bei unseren Bikes abspielt. Denn es machte keinen Unterschied, ob ich in diesem Rennen auf Platz 14 oder 18 lande. Ich habe diesen Sprint gefahren wie früher das 30 Minuten lange FP4. Ich habe einfach zehn Runden abgespult… Ich habe heute nur versucht, Informationen für das Team zu sammeln. Morgen im Grand Prix über 20 Runden werde ich mehr riskieren.»

Übrigens: Wegen der Schmerzen im rechten Fußknöchel bestieg Marc Márquez die Honda RC213V auch am Samstag auf recht unorthodoxe Weise, wie unser Bild von Ronny Lekl beweist. Er stellte den linken Fuß auf die linke Raste und schwang dann das rechte Bein über den Sattel. Und offenbar trägt er rechts einen größeren Alpinestars-Stiefel als links. 

Was hat Marc hinter Joan Mir gelernt? «Wenn ich hinter anderen Piloten herfahre, verliere ich Zeit beim Beschleunigen, das musst du dann beim Bremsen oder Einlenken aufholen. Hinter Mir habe ich beim Gasgeben keinen Boden verloren. Wir sind ähnliche Linien gefahren; ich konnte ihm gut folgen.»

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 17 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Bezzecchi 167. 3. Martin 163. 4. Zarco 115. 5. Binder 115. 6. Marini 98. 7. Aleix Espargaró 82. 8. Miller 82. 9. Alex Márquez 75. 10. Quartararo 64. 11. Viñales 63. 12. Morbidelli 57. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 44. 15. Di Giannantonio 34. 16. Nakagami 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 27. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 297 Punkte. 2. KTM 156. 3. Aprilia 128. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 278 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 265. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 197. 5. Aprilia Racing 145. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 109. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 53. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.


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