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Dani Pedrosa: Gründe für zweite Wildcard in Misano

Von Günther Wiesinger
In zwei Wochen werden in Misano wieder drei RC16-Fahrer von Red Bull KTM im Renneinsatz sein, weil Edeltester Dani Pedrosa (37) nach Jerez zum zweiten Mal in der laufenden MotoGP-Saison einen Grand Prix bestreitet.

Dani Pedrosa begeisterte beim Jerez-GP Ende April Beobachter und Fans: Der dreifache Weltmeister und 54-fache GP-Sieger (31 davon in der MotoGP) absolvierte nach dem zehnten Platz beim Steiermark-GP 2021 erst seinen zweiten Renneinsatz seit seinem Rückzug als Stammfahrer nach der Saison 2018 – und fuhr im ersten Training auf Anhieb die Bestzeit.

Auch im weiteren Verlauf des Wochenendes mischte der 37-jährige Spanier ordentlich mit: Nach dem direktem Q2-Einzug am Freitag sicherte er sich am Samstag Startplatz 6. Im seinem ersten MotoGP-Sprint bestätigte er dieses Ergebnis, am Sonntag folgte im Hauptrennen des Spanien-GP ein beachtlicher siebter Rang. Die heimischen Fans feierten den Evergreen liebevoll, die Nummer 26 genoss die Bewunderung und Anerkennung (auch der Gegner) in vollen Zügen. 

MotoGP-Fans dürfen sich nun auf den «Gran Premio Red Bull di San Marino e della Riviera di Rimini» in Misano (8. bis 10. September) freuen, denn dort wird Pedrosa seinen zweiten Renneinsatz in der laufenden Saison bestreiten.

2021 hatte KTM schon einmal eine Teilnahme des Edeltesters in Misano geplant, allerdings wurde die Wildcard dann wieder zurückgezogen und der Fokus auf die Test-Sessions gelegt.

Warum Pedrosa in dieser Saison gleich zweimal antritt, nachdem er in den Jahren zuvor als Testfahrer nur einen Wildcard-Einsatz bestritten hatte und eigentlich keine Wettkämpfe absolvieren wollte, hat einen guten Grund. «Durch die Sprintrennen verändert sich das gesamte GP-Wochenende komplett», betonte der Spanier gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir Testfahrer haben deshalb ein bisschen Aufholbedarf, damit wir dieselbe Sprache wie die Rennfahrer sprechen.»

Dazu kommt, dass den Herstellern pro Jahr nur eine limitierte Anzahl an Reifen für Testzwecke zur Verfügung steht – im Vorjahr waren es noch 240, inzwischen wurde die Anzahl auf 200 gedrückt.

«Es sind sehr wenige Reifen – und es werden jedes Jahr noch weniger. Die Technologien aber schreiten voran, man bräuchte also mehr Tests, aber wir haben weniger Möglichkeiten, weil uns die Reifen fehlen», gab der KTM-Testfahrer zu bedenken. «Es ist tatsächlich so, dass ich die Lebensdauer eines Reifens über das empfohlene Limit hinaus ausreizen muss. Wenn das Limit zum Beispiel bei 30 Runden liegt, muss ich 33 Runden damit fahren, weil wir einfach nicht genug Reifen haben, um die ganze Testarbeit, die wir leisten müssen, abzuwickeln.»

«Mit dem neuen GP-Format ist die Dynamik aber das komplette Gegenteil. Man ist die meiste Zeit mit neuen Reifen unterwegs, weil ja schon am Freitag über den direkten Einzug ins Q2 entschieden wird», fügte Pedrosa an, der jetzt auch erstmals versuchen muss, sich mit nur einem Freitag-Zeittraining fürs Q2 zu qualifizieren.

Nach dem San Marino-GP wird Dani Pedrosa auch den IRTA-Montag-Test am 11. September absolvieren. Da bietet der Grand Prix vorab eine gute Möglichkeit, drei Tage lang am 2024er-Bike (mit 2023er-Motor) zu arbeiten und es für die Stammfahrer abzustimmen. 

Wir gehen davon aus, dass Dani die privaten KTM-Tests in Misano wie im Winter und Frühjahr 2023 schon in Jerez genützt hat, um einige «time attacks» mit neuen, weichen Reifen zu simuliieren. 

Bereits in der Woche nach dem Österreich-GP, bei dem Pedrosa auch vor Ort war, waren die Testteams von KTM, Honda und Ducati privat auf dem Misano World Circuit im Einsatz.

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