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Marco Bezzecchi (Ducati/1.): «Tut mir leid für Pecco»

Von Johannes Orasche
VR46-Ducati-Ass Marco Bezzecchi sicherte sich den Sieg bei der MotoGP-Premiere in Indien und sprach danach über den Crash von Kumpel Pecco Bagnaia, den nun offenen WM-Fight und seine neue Ausgangslage.

Marco Bezzecchi war am Sonntag mit der ein Jahr alten Ducati der absolut dominierende Mann auf dem Buddh Circuit in Indien. Der Italiener holte für sein Mooney VR46 Racing Team den dritten Saisonsieg, lag im Ziel mehr als acht Sekunden vor Jorge Martin und wurde von seiner Crew um Teammanager Pablo Nieto dafür frenetisch gefeiert.

Was dazu kommt: Bezzecchi könnte nach dem Ausfall von Weltmeister Francesco «Pecco» Bagnaia nun auch noch im WM-Kampf mitmischen. Sein Rückstand auf Kumpel Bagnaia beträgt nur noch 44 Punkte.

«Ich fühle mich wunderbar, ich freue mich sehr über dieses Rennen», erklärte Bezzecchi, der wie der Großteil im Feld auf den weichen Hinterreifen setzte und Pecco Bagnaia schon früh im Rennen passieren konnte. «Ich war auch im Sprint stark. Leider habe ich da am Start sehr viel Zeit verloren. Jetzt so zurückzukommen, war super.»

«Ich wollte zu Beginn ruhig bleiben, als Pecco und Jorge mich am Start überholt haben. Ich wusste, dass sie da etwas mehr haben, wollte aber zugleich nahe dran bleiben», ergänzte Bezzecchi, der an seiner GP22 übrigens nicht über die neue Startvorrichtung von Ducati verfügt. «Ich wusste, dass der Vorderreifen wichtig wird. Ich war dann aggressiv und habe mich nach vorne gesetzt, ich musste es tun. Ich bin dann sehr gut gefahren und hatte eine sehr gute Pace.»

Zu seiner sagenhaften Performance auf dem Buddh Circuit erklärte «Bez»: «Ich mag die Piste sehr. Aber um ehrlich zu sein, kenne ich den Grund nicht. Ich habe mich hier gleich mal auf das Bremsen konzentriert. Die Verhältnisse waren schwierig, das Vorderrad hat stark und schnell blockiert. Normal machen Pecco und Jorge den Unterschied in diesem Bereich, so war es zuletzt jedenfalls.»

«Am Freitag habe ich viele Fehler gemacht, aber das war weil ich das Limit gesucht habe. Ich bin dann ans Limit gegangen und konnte es noch weiter verschieben. Ich habe mich schon am Samstag wunderbar gefühlt und gesehen, dass ich etwas mehr den Unterschied machen kann als die Jungs. Aber Jorge war auch immer da – er war beeindruckend», schilderte Marco.

Zum riesigen Vorsprung im 21-Runden-Hauptrennen teilte der Italiener mit: «Ich habe es nicht gesehen. In der letztem Runde standen noch sechs Sekunden Vorsprung, keine Ahnung was dann los war. Ich hätte nicht erwartet, mit acht Sekunden zu gewinnen. Ein Sieg fühlt sich gut an, auch mit einer Tausendstel Vorsprung.»

Zum Crash von Bagnaia und dem nun offenen WM-Kampf meinte Bezzecchi: «Das Team hat es mir nicht kommuniziert, aber ich habe dann auf der Video-Wand irgendetwas mitbekommen. Ich war nicht sicher und hatte auch keine Zeit, es zu checken. Dann im Parc Fermé haben sie es mir gesagt. Es tut mir leid für Pecco. Ich denke nicht viel an die WM. Es ist aber immer schön, nahe dran zu sein und mit Jorge und Pecco zu kämpfen. Es ist eine Ehre für mich. Ich freue mich jetzt auf Japan, das ist eine Piste, die ich mag.»

MotoGP-Ergebnisse, Buddh Circuit (24.9.):

1. Bezzecchi, Ducati, 21 Rdn in 36:59,157 min
2. Martin, Ducati, + 8,649 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 8,855
4. Binder, KTM, + 12,643
5. Mir, Honda, + 13,214
6. Zarco, Ducati, + 14,673
7. Morbidelli, Yamaha, + 16,946
8. Viñales, Aprilia, + 17,191
9. Marc Márquez, Honda, + 19,118
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 26,504
11. Nakagami, Honda, + 28,521
12. Oliveira, Aprilia, + 29,088
13. Pol Espargaró, KTM, + 29,728
14. Miller, KTM, + 31,324
15. Bradl, Honda, + 35,782
16. Pirro, Ducati, + 49,242
– Di Giannantonio, Ducati, 2 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, 8 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 10 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 15 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Buddh Circuit (23.9.):

1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 19:18,836 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,389 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,405
4. Binder, KTM, + 2,904
5. Bezzecchi, Ducati, + 3,266
6. Quartararo, Yamaha, + 4,327
7. Miller, KTM, + 7,172
8. Viñales, Aprilia, + 8,798
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 10,530
10. Di Giannantonio, Ducati, + 10,826
11. Augusto Fernández, KTM, + 11,456
12. Oliveira, Aprilia, + 15,415
13. Nakagami, Honda, + 17,437
14. Pirro, Ducati, + 23,714
15. Morbidelli, Yamaha, + 36,468
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 5 Runden zurück
– Mir, Honda, 8 Runden zurück
– Marini, Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Pol Espargaró, KTM, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 26 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 292 Punkte. 2. Martin 279. 3. Bezzecchi 248. 4. Binder 192. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 157. 7. Viñales 138. 8. Marini 135. 9. Miller 109. 10. Alex Márquez 108. 11. Quartararo 105. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Marc Márquez 45. 17. Di Giannantonio 43. 18. Nakagami 40. 19. Pedrosa 32. 20. Raúl Fernández 29. 21. Bastianini 25. 22. Mir 16. 23. Pol Espargaró 11. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 6. 27. Pirro 5. 27. Petrucci 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 453 Punkte. 2. KTM 253. 3. Aprilia 228. 4. Yamaha 125. 5. Honda 123.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 436 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 383. 3. Ducati Lenovo Team 327. 4. Red Bull KTM Factory Racing 301. 5. Aprilia Racing 298. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 102. 9. LCR Honda 91. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 78. 11. Repsol Honda 61.

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