MotoGP: GASGAS wird wieder zu KTM

Neues Karbon-Chassis: Nur für KTM, nicht bei GASGAS

Das neue KTM-Karbon-Chassis beim Test in Misano

Das neue KTM-Karbon-Chassis beim Test in Misano

Bei KTM wird fieberhaft an weiteren Karbon-Chassis für die MotoGP-Asse gearbeitet – neben der Übersee-Tournee läuft ein Wettlauf mit der Zeit, um weitere Karbonrahmen zu erzeugen.

Die Performance von MotoGP-Haudegen Dani Pedrosa beim MotoGP-Wochenende in Misano hat natürlich auch bei den Stammfahrern im Werksteam von Red Bull-KTM die Begehrlichkeiten nach dem neu entwickelten Karbon-Chassis geweckt. Zur Erinnerung: Am Montag nach dem Rennen in Misano haben auch Brad Binder und Jack Miller diese neue Variante erstmals getestet.

Ein Rückblick: Anfang Juni hat das Red Bull-KTM-Testteam auf dem Pannoniaring den ersten Test mit dem Karbon-Chassis mit Jonas Folger (30) absolviert. Der Bayer war von Beginn an voll des Lobes über die neue Variante bezeichnete sie intern als vielversprechend. Der jetzt 38-jährige Pedrosa lieferte die eindrucksvolle Bestätigung in Misano im Rennbetrieb mit zwei überragenden vierten Plätzen.

Zuletzt ging es bei KTM «in house» darum, die Richtung zu entscheiden und für Übersee genügend Karbon-Chassis in kurzer Zeit zu fertigen. Genau das war jedoch kein einfaches Unterfangen.

Bei KTM Factory Racing in Munderfing sieht die Lage so aus: Edeltester Dani Pedrosa und das Testteam verwendeten zuletzt bereits zwei der insgesamt nur drei einsatzbereiten Karbon-Chassis. Es fehlt also an Quantität.

Dazu kommt: Bevor die Kleinserienfertigung für den Rennsport gestartet wurde, mussten noch einige knifflige Details geklärt werden. Zum Beispiel: KTM benötigte noch verlässliche Prüfungsprotokolle für die Handhabung nach Stürzen. Nach solchen Zwischenfällen muss das Karbon-Chassis dann extrem genau untersucht werden – all das müsste zusätzlich parallel zur Übersee-Tournee eingeführt werden.

Eine Kuriosität am Rande: Es fehlen aktuell Erfahrungswerte nach Crashes. Denn bisher gab es mit dem Karbon-Chassis weder bei Tests noch im Rennen einen Sturz. Dazu kommt: Gefertigt werden die neuen Karbon-Chassis außer Haus beim Spezialisten Bräutigam in Deutschland – auch das kann zu zeitlichen Verzögerungen führen.

Was noch dazu kommt: Daneben wird bei KTM auch weiter an einem Update das Gitterrohrstahlrahmens gearbeitet, auch dieser war zuletzt in Misano beim Test verfügbar.

Übrigens: Beim GASGAS Factory Tech3-Team mit Pol Espargaró und Moto2-Weltmeister Augusto Fernández ist kein Karbon-Chassis eingetroffen.

Während Marco Bezzecchi (vermutlich durch ehemalige Ducati-Mitarbeiter bei KTM) längst herausgefunden hatte, dass bei Red Bull-KTM in Japan zwei Karbon-Chassis vorhanden sind, erklärte Brad Binder heute zu seinen Erfahrungen mit dem Karbon-Chassis in Misano nur: «Es offenbart mehr Hinterradgrip, und das ist etwas, das uns beim neuen Bike ernsthaft gefehlt hat, mit dem wir die Saison begonnen haben. Wir haben damit wirklich Mühe, genug Bodenkontakt und Haftung am Kurveneingang zu erzielen. Und wenn wir Gas geben, dreht das Hinterrad sehr stark durch – selbst wenn das Motorrad aufgerichtet ist. Aber es ist immer knifflig, wenn du am Montag in Misano etwas testest, denn am vierten Tag liegt dort sehr, sehr viel Gummi auf dem Asphalt, der Grip wird ständig besser. Es wird also interessant sein, wenn wir dieses Chassis einmal auf einer anderen Piste probieren können.»


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