KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Francesco Bagnaia (Ducati/2.): «Ich kann aufatmen»

Von Friedemann Kirn
Nach zwei mühsamen Wochenende sieht Pecco Bagnaia das Licht am Ende des Tunnels

Nach zwei mühsamen Wochenende sieht Pecco Bagnaia das Licht am Ende des Tunnels

Francesco «Pecco» Bagnaia (Ducati) war nach dem Freitagstraining in Motegi sichtlich erleichtert. «Ich kann tief durchatmen», stellte der MotoGP-Weltmeister fest.

Platz 4 am Vormittag, Rang 2 am Nachmittag: Bagnaia konnte sich schon fast nicht mehr erinnern, wann er in einem MotoGP-Freitagstraining zum letzten Mal in die Top-5 vorgestoßen war. «Lang ist’s her», seufzte der Ducati-Star. «Doch jetzt bin ich happy.»

Die Wahl des mittelharten Hinterreifens am Nachmittag sei möglicherweise nicht optimal gewesen, schränkte er hinzu. «Trotzdem wurde mein Gefühl von Exit zu Exit besser, bis mir am Schluss diese Zeit geglückt ist.»

Schlüssel zum Erfolg waren einige Drehs am Set-up, an der Elektronik ebenso wie an den Federelementen, die das Fahrverhalten der Desmosedici GP23 auf der Stop-and-Go-Piste von Motegi deutlich veränderten. «Mit einem Bike, das sich beim Bremsen viel bewegt und bei dem die Reifen irgendwann wieder zupacken, kann ich schlechter umgehen als mit einem stabilen Fahrwerk, bei dem ich die Drifts sauber kontrollieren kann», verriet Pecco.

«Ich habe bei den letzten beiden Rennwochenenden in dieser Beziehung viel Mühe gehabt. Das Bike verhielt sich zu aggressiv, das Hinterrad keilte oft aus und war schwer unter Kontrolle zu halten. Jetzt kann ich das Bremsen wieder nach Herzenslust forcieren. Uns fehlte immer noch das letzte Quäntchen zum kompletten Glück, doch der Schritt, den wir heute gemacht haben, ist riesig. Ich kann tief durchatmen.»

Die ersten beiden Runs am Vormittag seien die besten gewesen, so Pecco. Dann sei das Team zum Set-up von Indien zurückgekehrt, und sofort sei das Gefühl wieder seltsam gewesen, mit deutlich langsameren Rundenzeiten. «Dieser Vergleich hat uns geholfen, zu verstehen, was bis dato falsch gelaufen ist», erklärte er.

«Am Nachmittag haben wir uns auf das neue Set-Up konzentriert und einfach nur versucht, mein Feeling weiter zu verbessern. Bei der ersten ‚time attack‘ habe ich noch mit angezogener Handbremse angegriffen, sozusagen. Beim zweiten Anlauf habe ich dann voll Druck gemacht, wie üblich, und habe mich wieder auf der Bremse sehr stark gefühlt. Ich konnte das Bike präzise stoppen und die Drifts leicht kontrollieren. Das war eine Riesen-Erleichterung», bekräftigte der WM-Leader.

MotoGP-Ergebnisse Zeittraining, Motegi (29.9.):

1. Binder, KTM, 1:43,489 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,029 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,295
4. Martin, Ducati, + 0,354
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,456
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,458
7. Zarco, Ducati, + 0,573
8. Viñales, Aprilia, + 0,628
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,730
10. Miller, KTM, + 0,772
11. Oliveira, Aprilia, + 0,828
12. Mir, Honda, + 0,939
13. Quartararo, Yamaha, + 1,031
14. Marc Márquez, Honda, + 1,085
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,168
16. Crutchlow, Yamaha, +1,220
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,322
18. Nakagami, Honda, 1,439
19. Augusto Fernández, KTM, + 1,742 sec
20. Pirro, Ducati, + 2,377
21. Rins, Honda, + 3,747

MotoGP-Ergebnisse FP1, Motegi (29.9.):

1. Martin, Ducati, 1:45,192 min
2. Augusto Fernández, KTM, + 0,138 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,318
4. Bagnaia, Ducati, + 0,439 sec
5. Mir, Honda, + 0,493
6. Binder, KTM, + 0,555
7. Viñales, Aprilia, + 0,627
8. Miller, KTM, + 0,710
9. Quartararo, Yamaha, + 0,760
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,774
11. Zarco, Ducati, + 0,826
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,835
13. Marc Márquez, Honda, + 0,841
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,968
15. Pol Espargaró, KTM, + 0,989
16. Oliveira, Aprilia, + 1,006
17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,037
18. Crutchlow, Yamaha, +1,110
19. Nakagami, Honda, 1,142
20. Pirro, Ducati, + 1,940
21. Rins, Honda, + 2,395

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