MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Marc Márquez: «Honda war meine Komfortzone»

Von Günther Wiesinger
Alex und Marc Márquez fahren 2024 bei Gresini

Alex und Marc Márquez fahren 2024 bei Gresini

Marc Márquez sprach heute in Mandalika offen über die Gründe, warum er Honda verlässt. «Ich will wieder Freude und ein Lächeln im Gesicht haben, wenn ich den Helm aufsetze», stellte er fest.

Es war eines der am schlechtesten gehüteten Geheimnisse der letzten Jahr. Denn Marc Márquez verplapperte sich am Donnerstag beim Misano GP und erklärte dort gegenüber den Journalisten, der Montag-Test mit dem 2024-Honda-RC213V-Prototyp werde keinen Einfluss mehr auf seine Entscheidung für 2024 haben. Er habe sich bereits entschieden.

Zu diesem Zeitpunkt wusste durch das Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com mit KTM-Firmenchef Stefan Pierer das ganze Fahrerlager, dass Márquez in den letzten Monaten den Österreichern oft angeboten worden war. «Aber er passt nicht zu uns», stellte Stefan Pierer unmissverständlich fest.

Deshalb war es bereits im August zu Verhandlungen zwischen Márquez und Ducati gekommen. Zuerst wurde überlegt, ob er bei Pramac fahren solle. Denn dort hätte er nach dem Abgang von Zarco GP24-Werksmaschinen bekommen.

Doch dadurch wäre der Hausfrieden bei Ducati mit den verdienten Stars wie Bagnaia, Bastianini, Martin und Bezzecchi aus dem Gleichgewicht geraten. Deshalb wurde Morbidelli zu Pramac geholt, Marc wurde zu Gresini transferiert.

Und Ducati-Rennchef Gigi Dal’Igna kann jetzt schmunzelnd behaupten, er sei zu Marc Márquez gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. «Motto: «Wenn ihn Gresini verpflichtet, können wir nichts dagegen tun.»

Nach elf Honda-Jahren wechselt also Marc zu Ducati. «Es war eine super schwierige Entscheidung», betonte Márquez heute in Mandalika. «Es war die schwierigste Entscheidung meiner Karriere. Denn ich musste meine elfjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit Honda beenden. Die vergangene Woche, als Honda die Neuigkeit öffentlich machte, war für mich von der emotionellen Seite sehr belastend. Mein ganzes Team, meine Freunde und meine Familie haben sich bisher immer in dieser Box aufgehalten, dazu alle Sponsoren. Aber manchmal muss man die Komfortzone verlassen. Ja, und meine Komfortzone war Honda.»

«Gleichzeitig habe ich aber in den letzten vier Jahren stark gelitten», räumte Marc ein. «In dieser Phase ist mir die Freude abhanden gekommen. Ich brauche einen Wechsel, um wieder Freude zu empfinden. Sonst hätte die Fortsetzung meiner Karriere keinen Sinn. Denn ich will noch viele Jahre weiterfahren. Das vorrangige Ziel besteht darin, wieder Freude am Rennfahren zu finden. Aus diesem Grund habe ich mich für das Gresini-Team entschieden, denn es bildet eine große Familie. Jetzt warten in allen Bereichen umfangreiche Veränderungen auf mich. Aber ich will wieder ein Lächeln im Gesicht haben, wenn ich den Helm auf dem Kopf habe. Und wenn ich lächle, wird alles so kommen, wie ich mir das vorstelle.»

MotoGP-Ergebnisse GP-Rennen, Motegi, 1.10.:

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 24:06,314 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,413 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,013
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,943
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,181
6. Miller, KTM, + 6,837
7. Augusto Fernández, KTM, + 7,587
8. Di Giannantonio, Ducati, + 8,602
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,229
10. Quartararo, Yamaha, + 12,244
11. Nakagami, Honda, + 14,714
12. Mir, Honda, + 14,924
13. Crutchlow, Yamaha, + 16,057
14. Bradl, Honda, + 17,253
15. Pol Espargaró, KTM, + 24,921
16. Pirro, Ducati, + 33,962
17. Morbidelli, Yamaha, + 1:14,934 min

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Motegi (30.9.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 21:00,734 min
2. Binder, KTM, + 1,390 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 5,276
4. Miller, KTM, + 6,194
5. Zarco, Ducati, + 6,315
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,919
7. Marc Márquez, Honda, + 9,298
8. Di Giannantonio, Ducati, + 10,189
9. Viñales, Aprilia, + 12,404
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,366
11. Pol Espargaró, KTM, + 15,473
12. Augusto Fernández, KTM, + 15,592
13. Mir, Honda, + 17,052
14. Oliveira, Aprilia, + 18,092
15. Quartararo, Yamaha, + 19,333
16. Morbidelli, Yamaha, + 19,645
17. Nakagami, Honda, + 21,862
18. Crutchlow, Yamaha, + 26,026
19. Pirro, Ducati, + 27,911
20. Bradl, Honda, + 28,178
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 319 Punkte. 2. Martin 316. 3. Bezzecchi 265. 4. Binder 201. 5. Aleix Espargaró 171. 6. Zarco 162. 6. 7. Viñales 139. 8. Marini 135. 9. Miller 125. 10. Quartararo 111. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 67. 15. Marc Márquez 64. 16. Di Giannantonio 52. 17. Rins 47. 18. Nakagami 45. 19. Raúl Fernández 36. 20. Pedrosa 32. 21. Bastianini 25. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 490 Punkte. 2. KTM 272. 3. Aprilia 240. 4. Honda 142. 5. Yamaha 131.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 478 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 400. 3. Ducati Lenovo Team 354. 4. Red Bull KTM Factory Racing 326. 5. Aprilia Racing 310. 6. Monster Energy Yamaha 188. 7. Gresini Racing 161. 8. CryptoDATA RNF 109. 9. LCR Honda 98. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 11. Repsol Honda 84.

 

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