Alex Márquez (8.): «Der Vorderreifen war ein Ballon»
Alex Márquez vor Johann Zarco
Viele Fahrer klagen in Thailand über dasselbe Problem: Die Vorderreifen überhitzen und der Reifendruck steigt gefährlich an. «Mein Vorderreifen hat sich wie ein Ballon angefühlt», bekannte Alex Márquez (27) nach den dreizehn Sprintrunden. «Wenn die Reifen nachlassen, ist es das eine Sache. Aber wenn der Reifendruck auf 2,2 bar wie heute ansteigt, dann wird es sehr riskant.»
Damit spricht der achtklassierte Gresini-Ducati Fahrer ein Problem an, welches in dieser Saison bereits für zusätzliche Diskussionen sorgte und nun bei den tropischen Temperaturen in Buriram besonders aktuell wird: Der Standard-Mindestdruck für den Vorderreifen, der im Sprint (bei 15 oder weniger Runden) über 30 Prozent der Zeit und im Grand Prix (bei mehr als 15 Runden) über 50 Prozent eingehalten werden muss, um keine Strafe zu riskieren, liegt bei 1,88 bar. Also deutlich höher als die 1,5 bar, mit denen im noch nicht offiziell kontrollierten Vorjahr teilweise gefahren wurde. Minimale Toleranzen sind auch jetzt möglich.
Gefährlich ist beides. Die Einhaltung wird von einheitlichen, von der Dorna gestellten Sensoren überwacht. Dazu gibt es einen stufenweisen Strafenkatalog. Disqualifikationen sind, wenigstens in dieser Saison, nicht vorgesehen.
Für Alex Márquez war sein Bike kaum mehr fahrbar. «Im Sprint kommt es sowieso auf die Details an. Ich glaube, für das Rennen sind wir besser aufgestellt. Wenn wir das clever managen, ist sogar das Podium möglich. Aber sicher ist eine Position wie heute das Minimalziel», ist der zweifache Weltmeister (Moto3 2014/Moto2 2019) verhalten optimistisch.
Als Spielverderber in seinem Buriram-Sprint sieht der aktuelle WM-Zehnte vor allem einen Sündenbock. «Ich verstehe nicht, warum Johann Zarco so aggressiv gefahren ist. Er hat mich so rüde überholt, dass ich 1,5 Sekunden verloren habe, und ist dann doch nicht schneller gewesen. Ich war dann ebenso aggressiv und habe ihn wieder überholt. Bitte. Wenn er spielen will, kann er spielen.»
Ins Gezeter über die Fahrweise von Zarco stimmte auch WM-Leader Pecco Bagnaia mit ein, der sich ebenfalls über den sinnlosen Fight zwischen Márquez und Zarco beklagte. Der Franzose fuhr offenbar nach dem Motto: Ist der Ducati-Vertrag ausrangiert, attackiere ich die Markenkollegen aus Borgo Panigale ganz ungeniert.
Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)
MotoGP-WM-Stand nach 32 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 369 Punkte. 2. Martin 351. 3. Bezzecchi 297. 4. Binder 233. 4. Aleix Espargaró 190. 6. Zarco 188. 7. Viñales 170. 8. Marini 155. 9. Miller 144. 10. Quartararo 134. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 86. 13. Morbidelli 79. 14. Oliveira 76. 15. Marc Márquez 71. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Bastianini 42. 20. Raúl Fernández 39. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 564 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 305. 3. Aprilia 279. 4. Honda 156. 5. Yamaha 154.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 539 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 452. 3. Ducati Lenovo Team 421. 4. Red Bull KTM Factory Racing 377. 5. Aprilia Racing 360. 6. Monster Energy Yamaha 213. 7. Gresini Racing 203. 8. CryptoDATA RNF 119. 9. LCR Honda 110. 10. Repsol Honda 91. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.