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Francesco Bagnaia (Ducati/2.): Ich musste attackieren

Von Philippe Soutter
Rad-an-Rad-Kämpfe: Martin (89) vor Bagbnaia (1) und Binder (33)

Rad-an-Rad-Kämpfe: Martin (89) vor Bagbnaia (1) und Binder (33)

Weltmeister und Lenovo-Ducati-Star Pecco Bagnaia lag in der Anfangsphase beim Thai-GP nur auf Platz 6. Doch dann drehte er auf – und erbte mit Glück noch Platz 2.

MotoGP-WM-Leader Francesco Bagnaia tat alles in seiner Macht stehende um seine Spitzenposition zu behaupten. Er versuchte zuerst seine Fahrt zu kontrollieren, musste dann aber doch sein Herz in beide Hände nehmen, um seine härtesten Widersacher Jorge Martin und Brad Binder ernsthaft herauszufordern. Doch der Italiener brauste als Dritter über den Zielstrich – und rutschte dann noch auf Platz 2. In der WM fehlen Martin jetzt 13 Punkte zum ersten Platz. 

Das Duell zwischen Pecco Bagnaia (26) und Jorge Martin wird immer elektrisierender. Das Rennen auf dem Buriram International Circuit bot dazu ein weiteres Beispiel und vor allem einen Vorgeschmack auf das Duell der beiden Asse für die letzten drei GP-Wochenende.

«Wenn ich nicht so kompromisslos attackiert hätte, wäre ich schliesslich nur Fünfter oder Sechster geworden», erkannte Pecco Bagnaia nach den 26 harten Runden in Thailand. «Ich hatte einen guten Start aus der zweiten Reihe und nahm mir anfangs vor, kontrolliert zu fahren und meine Reifen noch etwas zu schonen.»

Doch als der Weltmeister immer mehr von den Fahrern hinter ihm attackiert wurde, vor allem auch durch Marc Marquez, wieder einmal mit dem Messer zwischen den Zähnen, bedrängt und auch kurz überholt wurde, erkannte der 27-fache GP-Sieger, dass das Risiko selbst zu attackieren vermutlich geringer war, als von einem angriffswütigen Rivalen im Hinterfeld weggeräumt zu werden.

«Ich habe mich dann an die Arbeit gemacht, den Rückstand auf Martin und Binder abzubauen. Das ist eigentlich ganz gut gelungen. Aber offensichtlich habe ich dabei meinen Hinterreifen etwas mehr strapaziert als die beiden Führenden. Ich kann diesen nur ein Kompliment für ihre Reifenmanagement machen», erkannte Pecco nach Rennschluss.

Doch er war bei weitem nicht unzufrieden. «Ich habe den Schaden in Grenzen gehalten. Wenn ich daran denke, wie wir ins Wochenende gestartet sind, war das beinahe das Optimum. Und vor allem glaube ich, dass wir dazu auch noch wichtige Erkenntnisse für die nächsten Rennen gewonnen haben.»

Zu seinem gewagten Überholversuch zwei Runden vor Schluss, als er auf einen Schlag Martin und Binder einsacken wollte, musste Bagnaia selber schmunzeln. «Wenn das gelungen wäre, hätte ich das als mein bestes Manöver meiner Karriere feiern können.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)

Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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