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Brad Binder (KTM/5.): Kein Grip in den Linkskurven

Von Friedemann Kirn
Brad Binder vor seinem Red Bull-KTM-Teamkollegen Jack Miller

Brad Binder vor seinem Red Bull-KTM-Teamkollegen Jack Miller

Nach Platz 5 im MotoGP-Sprint will Brad Binder im Hauptrennen von Sepang am Sonntag noch höher hinaus – mit einem Hinterreifen, der auch in Linkskurven Grip hat.

Brad Binder qualifizierte sich als Siebter, hatte dabei aber seine liebe Not mit nervtötendem Vorderradrattern. «Es war nicht leicht, das zu kontrollieren. Zum Glück haben wir gefunden, was das Chattering ausgelöst hat, im Rennen hatte ich kein Problem mehr damit», schilderte der Red Bull-KTM-Pilot.

Schon das ganze Wochenende über hatte Binder eine starke Pace gezeigt und startete im Sprintrennen mit entsprechendem Selbstvertrauen. «Doch schon in der ersten Runde verlor ich in den Linkskurven den Drive, der Grip auf der linken Flanke des Hinterrads war einfach schockierend! Ich habe mein Bestes versucht, glücklicherweise gibt es hier in Sepang nicht so viele Linkskurven. Ich habe gekämpft bis zum Ende, und jetzt bin ich gespannt, was wir am Sonntag erreichen können», erklärte er, nachdem er Teamkollege Jack Miller überholt und sich dann auf Platz 5 festgebissen hatte.

Am Sepang-Wochenende habe es etliche Schwankungen bei den Reifen gegeben, fügte er hinzu. «Manche waren ein bisschen besser als andere, und ich hatte das Pech, fürs Rennen einen der Schlechteren zu erwischen. Hoffentlich habe ich dafür am Sonntag den besten Reifen des Wochenendes», grinste er.

Dass sein Vorderreifen im Pulk überhitzte, machte das Rennen nicht einfacher. «Ich hatte wenig Vorderradgrip beim Anbremsen von Turn 9, und vom Hinterreifen kam keine Hilfe. Also verließ ich mich ganz auf die Vorderpartie. Doch als der Reifendruck vorne durch die Decke ging, war es sehr schwierig, das Bike zu kontrollieren», schilderte der Südafrikaner. «Erst, als ich Jack Miller überholen konnte und wieder frische Luft vor mir hatte, sank die Vorderreifentemperatur wieder ab, in den normalen Betriebsbereich. Sofort fühlte sich das Bike besser an, und ich konnte wieder normal meinen Job ausüben.»

Binders Kommentar zog einmal mehr Fragen über den Sinngehalt des neuen Reglements nach sich, das ein Minimum von 1,88 bar Reifendruck am Vorderrad vorschreibt – ein Wert, der bei heißem Wetter im Pulk deutlich und, den Fahrern zufolge, auf gefährliche Weise ansteigt.

«Ich weiß, es sind die Regeln. Doch im Windschatten überhitzen die Reifen schnell, und für mich ist es zehnmal gefährlicher, wenn der Reifendruck auf über 2 bar ansteigt. Du hast das Gefühl, als könntest du jederzeit jemanden rammen, weil das Vorderrad auf so massive Weise blockiert. Und wenn du auf der Reifenflanke bist, kannst du nicht einlenken. Du verlierst deine Spur, bist überall und nirgendwo. Ich verstehe die Angst, dass der Reifen bei zu geringem Druck über die Felge springt. Allerdings habe ich das noch nie gesehen und will es natürlich auch nicht», so Brad Binder weiter. «Ich bin nicht allein, ich bin sicher, jeder Fahrer würde es begrüßen, wenn der Mindestdruck ein bisschen abgesenkt würde. 0,1 bar weniger würde die Rennen besser und uns alle auf den Motorrädern sicherer machen!»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sepang/MAL (11. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 34 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 396 Punkte. 2. Martin 385. 3. Bezzecchi 313. 4. Binder 254. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 196. 7. Viñales 170. 8. Marini 165. 9. Miller 148. 10. Quartararo 145. 11. Alex Márquez 129. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 51. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 601 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 326. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 581 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 478. 3. Ducati Lenovo Team 457. 4. Red Bull KTM Factory Racing 402. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 222. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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