Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Aleix Espargaró: Reifendruck-Regel ruiniert die WM

Von Johannes Orasche
Aleix Espargaró macht keinen Hehl aus seiner Meinung

Aleix Espargaró macht keinen Hehl aus seiner Meinung

Aprilia-Ass Aleix Espargaró bekam auch nach dem Sepang-Wochenende einen dicken Hals, als er auf das Thema Luftdruck im Vorderreifen angesprochen wurde – seine Schilderungen zeichnen ein fragwürdiges Bild für die Zukunft.

Aleix Espargaró (34) erlebte in Sepang laut eigenen Aussagen ein Wochenende zum Vergessen. Der erfahrene Spanier stürzte am Sonntag kurz vor Halbzeit, zu diesem Zeitpunkt fuhr er direkt hinter seinem Teamkollegen Maverick Viñales nur auf P13.

Viel mehr grübelt der Katalane im Moment über die Reifendruck-Causa. Damit hat Aprilia offenbar besonders große Probleme. In Buriram kassierte Espargaró bereits eine 3-Sekunden-Strafe für das zweite Vergehen der Saison.

Die Berücksichtigung des von Reifenlieferant Michelin vorgegebenen Luftdrucks im Reifen von mindestens 1,88 bar im Vorderreifen (im Hauptrennen über 50 Prozent der Rennrunden, im Sprint über 30 Prozent) bringt die Aprilia-Crew regelmäßig in die Bredouille. «Wir müssen jetzt damit konservativer umgehen, sonst kassieren wir sechs und beim nächsten Mal zwölf Sekunden», rechnete Aleix vor. «Ich hasse es – das wird die WM ruinieren! Es macht das Leben meiner Techniker sehr schwer.»

In Sepang waren zuletzt fünf Fahrer betroffen, damit gehen nun gleich zwölf MotoGP-Piloten mit einer offiziellen Verwarnung in den Katar-GP. Das bedeutet, dass ihnen beim nächsten Vergehen Zeitstrafen drohen.

Warum vereinigen sich die MotoGP-Fahrer nicht in dieser Causa? «Wir sagen es in jedem Meeting mit Piero Taramasso, den Michelin-Leuten und in den Meetings mit Carlos Ezpeleta. Wir sprechen an jedem Wochenende darüber! Es gibt derzeit keine Chance, dass sie das ändern werden», seufzte der ältere Espargaró.

Aleix hob hervor: «Ich habe in dieser Serie nie ein Problem mit dem Vorderreifen gesehen – und ich fahre jetzt 15 Jahren in dieser Weltmeisterschaft. Piero sagt, wir wären nahe dran, dass der Vorderreifen explodiert. Okay – er muss es wissen – er ist da ja eine Million Mal besser informiert als ich. Ich sage: Der Hinterreifen kann explodieren – niemals aber der Vorderreifen!»

«Michelin weiß schon, was sie tun. Aber ich glaube, es wäre besser, wenn man die Fahrer glücklich machen würde», schob der Aprilia-Kapitän und zweifache Saisonsieger nach. «Wir sind aber weit weg von einem Streik. Es ist eine Reduktion der Performance, aber es ist nicht gefährlich. Okay, gefährlich nur insofern, weil man stürzen kann...» Dann kündigte Aleix noch an: «Wir werden weiter Druck machen.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h)
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.

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