Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Aleix Espargaró nach Crash: «Risiko war sehr hoch»

Von Johannes Orasche
Aprilia-Star Aleix Espargaró erlebte am MotoGP-Rennsonntag von Sepang eine weitere Enttäuschung. Er spricht offen über die Versuche seiner Crew, sein Bike für das Hauptrennen bei der Hitzeschlacht schneller zu machen.

 Für Aprilia war Sepang ein Wochenende zum Vergessen. Einzig Maverick Viñales beendete das Rennen am Sonntag auf Position 11 und mit mehr als 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Die RNF-Fahrer Miguel Oliveira (Sturz) und Raul Fernández (technischer defekt) sowie Werkspilot Aleix Espargaró sahen das Ziel nicht. Espargaro rutschte kurz vor Mitte des Rennens in der Haarnadel über das Vorderrad aus.

«Es ist ein Wochenende, das wir vergessen müssen», knurrte der 34-jährige Espargaró, der direkt von einem Urlaub in Bali mit der Familie an die Piste kam. «Wir haben das Bike im Warm-up noch stark verändert, um schneller zu sein. Wir haben die Front höher gemacht, die Schwinge kürzer. Ich war dann stark in der Hitze, habe aber auch zu meinem Team gesagt, dass ich noch mehr Druck auf der Frontpartie habe.»

«Das Risiko war damit wirklich sehr hoch – es war dann leider auch so und ich bin gestürzt.» Espargaró war zu diesem Zeitpunkt mit Johann Zarco (Pramac Ducati), Franco Morbidelli (Yamaha) und Vinales in einer Gruppe unterwegs.

Zur Erfahrung mit der längeren Öhlins-Gabel sagt Aleix: «Ich habe die neue Gabel am Freitag verwendet und bin damit vier Mal gestürzt – wir haben sie dann ausgebaut. Am Samstag und Sonntag war es dann deutlich besser. Ich habe diese Gabel schon drei Mal verwendet. Wir haben die lange Gabel am Freitag verwendet, weil sie manche Fahrer immer benutzen. Sepang wäre eine der Piste, wo sie funktionieren hätte können. Wir haben es versucht – es hat aber nicht geklappt.»

Zu den möglichen Vorteilen der längeren Gabel-Variante sagt der ältere der beiden Espargaró-Brüder: «Man kann damit härter bremsen, das ist okay. Aber wenn man die Bremse loslässt, ist das Bike komplett aus der Balance und man hat keinen Support für die Frontpartie.»

Zu seinem Sturz in Runde 8 in Kurve 9 (auf Platz 13) räumte er ein: «Die Piste ist dort sehr wellig, diese Kurve ist auch sehr eng. Jedes Mal, wenn man die Vorderbremse loslässt, ist es kritisch.»

Ärgerlich: Aleix hat seinen fünften WM-Rang durch die zweifache Nullnummer in Malaysia (nur Platz 12 im Sprint) wieder an Johann Zarco verloren. 

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h)
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.

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