MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Pecco Bagnaia (Ducati): «Barcelona war sehr hart»

Von Nora Lantschner
MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia macht rückblickend keinen Hehl daraus, wie sehr ihn der angsteinflößende Unfall beim Catalunya-GP mitgenommen hat. Besonders auf der Sprint-Distanz war er danach nicht mehr der Alte.

Francesco «Pecco» Bagnaia gewann zwar beim Saisonauftakt in Portimão die Sprint-Premiere und ließ in Austin, Mugello und Spielberg drei weitere Siege auf der kurzen Distanz folgen. Die Samstage standen aber gerade in der zweiten Saisonhälfte meist im Zeichen seines Titelrivalen Jorge Martin. «Zu Beginn haben mich die Sprints ein bisschen gerettet, am Ende dagegen haben sie mich in Schwierigkeiten gebracht», weiß der Ducati-Werksfahrer.

Das zeigen auch die reinen Sprint-Punkte der Saison 2023:
1. Martin, 168 Punkte. 2. Bagnaia 140. 3. Binder 109. 4. Bezzecchi 87. 5. Marini 54. 6. Viñales 54. 7. Alex Márquez 50. 8. Aleix Espargaró 48. 9. Miller 47. 10. Marc Márquez 38. 11. Zarco 37. 12. Di Giannantonio 19. 13. Quartararo 19. 14. Oliveira 14. 15. Bastianini 13. 16. Pedrosa 10. 17. Rins 9. 18. Morbidelli 7. 19. Pol Espargaró 4. 20. Augusto Fernández 3. 21. Raúl Fernández 1.

Grundsätzlich ist Bagnaia zwar lieber, dass er sich an den Rennsonntag auf seine Stärke verlassen kann. «Das GP-Rennen findet am Sonntag statt und es ist wichtig, in dem Rennen stark zu sein. Weil es in der Weltmeisterschaft aber zwei Rennen mit unterschiedlichen Situationen gibt, werden wir mit Sicherheit einen Schritt nach vorne machen müssen. Die Hälfte der Saison lang war es so, dass ich am Samstag Punkte verloren und am Sonntag aufgeholt habe… Da müssen wir uns verbessern», bekräftigte der mittlerweile 28-fache GP-Sieger (18 davon in der MotoGP).

Als den Knackpunkt der Saison machte der 26-jährige Italiener seinen Horror-Unfall kurz nach dem Start in den Catalunya-GP aus, als er in Führung liegend per Highsider hart abflog und vom nachfolgenden Brad Binder an den Beinen getroffen wurde. «Barcelona hat uns eingebremst. Von dem Moment an hatte ich große Mühe – noch nicht in Misano, weil ich nur eine Woche danach hauptsächlich damit beschäftigt war, das Motorrad überhaupt fahren zu können, weil ich große Schmerzen hatte. Nach diesem Moment hatte ich aber ein bisschen Mühe mit meinem Speed, im Qualifying und im Sprint. In der gesamten zweiten Saisonhälfte hatte ich im Sprint immer Schwierigkeiten, ich war nie so schnell wie erwartet oder wie in der ersten Saisonhälfte. Für nächstes Jahr werde ich mich da mit Sicherheit verbessern müssen, wir haben in den letzten Rennen aber schon einen großen Schritt nach vorne gemacht.»

Rückblickend räumt der nun zweifache MotoGP-Champion offen ein: «Barcelona war hart, sehr hart. Der Crash an sich war schon sehr heftig, dazu kam die Tatsache, dass Brad über meine Beine gefahren ist. Das war noch angsteinflößender. Ich hatte Glück, dass Enea [Bastianini] in der ersten Kurve gestürzt war und fünf Fahrer aus dem Rennen genommen hatte.»

«Ich hatte Glück, ich hatte großes Glück», ist sich Bagnaia bewusst. «Und es war auch ein Glück, dass ich wenige Tage später das nächste Rennen hatte. Ich habe also alles vorbereitet, um für Misano bereit zu sein – richtig bereit war ich nicht, weil ich mein Knie nicht bewegen konnte.» Trotz Schmerzen am Steißbein und einem großen Hämatom am rechten Knie erkämpfte er zu Hause zwei dritte Plätze. «Glücklicherweise habe ich es geschafft zu fahren und die zwei Podestplätze haben mir geholfen, nur auf die Weltmeisterschaft fokussiert zu sein. Es war aber ein sehr schwieriger Moment. Ich glaube, es war auch eine gute Lektion, um mich selbst zu verbessern, ich hatte aber einfach auch großes Glück.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Valencia (26.11.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden in 40:48,525 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +0,360
3. Brad Binder (ZA), KTM, +2,347
4. Fabio Di Giannantonio* (I), Ducati, +3,176 sec
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +4,363
6. Alex Márquez (E), Ducati, +4,708
7. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +4,736
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +8,014
9. Luca Marini (I), Ducati, +9,486
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +10,556
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,001
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,695
13. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +43,297
14. Pol Espargaró (E), KTM
– Alex Rins (E), Honda, 19 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 18 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), KTM, 9 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, erste Runde nicht beendet

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Valencia (25.11.):

1. Martin, Ducati, 13 Runden in 19:38,827 min
2. Binder, KTM, +0,190 sec
3. Marc Márquez, Honda, +2,122
4. Viñales, Aprilia, +3,106
5. Bagnaia, Ducati, +4,253
6. Di Giannantonio, Ducati, +4,400
7. Bezzecchi, Ducati, +4,502
8. Alex Márquez, Ducati, +5,578
9. Zarco, Ducati, +5,910
10. Augusto Fernández, KTM, +6,095
11. Raúl Fernández, Aprilia, +7,674
12. Miller, KTM, +8,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,513
14. Pol Espargaró, KTM, +12,453
15. Bastianini, Ducati, +12,599
16. Nakagami, Honda, +13,787
17. Marini*, Ducati, +13,887
18. Morbidelli*, Yamaha, +14,943
19. Rins, Honda, +20,378
20. Savadori, Aprilia, +25,017
– Quartararo, Yamaha, 9 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

MotoGP-WM-Endstand nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Wegen Acosta: Ducati braucht Márquez im Werksteam

Von Manuel Pecino
Ducati war am MotoGP-Wochenende in Le Mans erneut der dominierende Hersteller, jedoch kommen Aprilia und KTM immer näher. Braucht die italienische Marke Marc Márquez, um den Vorsprung zu halten?
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa.. 18.05., 15:20, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Sa.. 18.05., 15:30, RTL
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa.. 18.05., 15:30, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa.. 18.05., 16:00, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa.. 18.05., 16:10, Motorvision TV
    NZ Speedway Championship
  • Sa.. 18.05., 16:25, Kinderkanal
    Die Schlümpfe
  • Sa.. 18.05., 17:00, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis der Emilia Romagna
  • Sa.. 18.05., 17:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Sa.. 18.05., 17:30, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Sa.. 18.05., 17:30, Das Erste
    Sportschau
» zum TV-Programm
6