Motocross: Gunter Frohn tödlich verunglückt

Trackhouse Racing: Newcomer in Stars and Stripes

Von Werner Jessner
Show können sie: Unter Würdigung der US-Stars Wayne Rayney, John Kocinski und Kevin Schwantz wurden die Bikes von Trackhouse enthüllt. Oliveira bekommt eine aktuelle, Raúl Fernández vorläufig eine 23er RS-GP.

Viel US-Folklore, (vorläufig) wenig zusätzliche Sponsoren: Trackhouse Racing setzt vorerst auf die Strahlkraft der US-Fahne und ging bei der Präsentations-Show in Los Angeles dementsprechend in die Vollen. Substanziell? Es ist erstaunlich, wie schnell das neue Team von NASCAR-Größe Justin Marks und seine Gallionsfigur, der Rapper Pitbull, eine eigene Team-Identität geschaffen haben. Erst zu Saisonende war das ehemalige RNF-Team übernommen worden – ein Jahr früher als eigentlich geplant, wie Aprilia-CEO Massimo Rivola verriet: «Eigentlich hätte das Team erst 2025 am Grid stehen sollen, mit langfristiger Planung im Hintergrund. Plötzlich ging es schneller, und wir mussten reagieren.»

 

Eine der Folgen war, dass – entgegen den Ankündigungen bei der Präsentation im Dezember – nicht beide Fahrer vom ersten Rennen an eine aktuelle Werks-Aprilia bekommen werden. Das gilt nur für Miguel Oliveira. Raúl Fernández muss für den Moment mit einer 2023 Aprilia RS-GP vorliebnehmen.

 

 Wie lang wird es dauern, bis beide Fahrer 2024er-Bikes bekommen? Immerhin bedeutet das auch von den Daten doppelte Arbeit an der Strecke. Massimo Rivola: «Vielleicht ist die Arbeit mit dem alten Bike am Anfang einfacher. Eventuell ist das alte Bike am Anfang sogar schneller. Es gibt zwei mögliche Zeitpunkte zum Umstieg auf die 2024er-Aprilia. Wir werden uns mit dem Team hinsetzen und darüber reden. Aber wer weiß: Vielleicht verliebt sich Raúl in das 23er-Bike? Wir jedenfalls möchten wechseln, sobald sich die Möglichkeit ergibt.»

Warum bekommen nicht beide Piloten aktuelles Material?

«Das war nicht so einfach wegen der Zulieferer. Wir hatten schlicht nicht genügend Teile! Darum haben wir beim letzten Test gefleht: Bitte nicht stürzen! Wir sind froh, dass wir ein 2024er-Bike für Miguel fertiggekriegt haben. Aber klar: Das Ziel ist, künftig vier identische aktuelle Bikes in der Garage zu haben. Das hilft der Performance, wie wir bei der Konkurrenz gesehen haben.» Im Moment ist Yamaha das einzige Team mit nur zwei Bikes in der MotoGP, Honda und KTM/GASGAS haben deren vier, Ducati bekanntlich acht.

 

Dem Vorgänger-Team RNF rund um Razlan Razali und seinem Hauptsponsor CryptoDATA spuckt Rivola jedenfalls nicht nach: «Wir haben Respekt vor dem, was sie gemacht haben. Es ist nicht einfach als Satelliten-Team. Ja, das sind Fehler passiert, aber auf beiden Seiten. Jetzt schauen wir nach vorn. Ein US-Team zu haben ist eine riesige Möglichkeit, vor allem, was das Marketing betrifft. Das heute ist erst der Anfang.»

 

Das sagen die Fahrer

  MiguelOliveira: «Ich muss erst alle kennenlernen, aber ich bin gespannt. Auf das neue Bike freue ich mich. Dabei glaube ich gar nicht, dass das 24er-Bike anfangs ein Vorteil ist. Man muss das erst mal kennenlernen und das Grund-Setup machen. Langfristig sollte es sich aber auszahlen. Die Crew ist mehr oder weniger dieselbe wie im Vorjahr, aber der Geist hat sich geändert. Es fühlt sich gut an, sehr leistungsorientiert. Unser Hauptquartier ist im Werk in Noale. Wir möchten so direkt ans Werk angebunden sein wie möglich. Das Ende der alten Mannschaft hat alle ein wenig am falschen Fuß überrascht, auch uns Fahrer. Aber alle haben sich äußerst professionell verhalten, und der Übergang verlief sehr geschmeidig.»

 

Raúl Fernández: «Ich kann noch nicht viel sagen. Dass ich das 23er-Bike habe, ist mir eigentlich egal. Letztes Jahr habe ich mit diesem Bike einen guten Job abgeliefert. Es hat mir immer gutes Feedback gegeben, vor allem an der Front, im Moment, in dem ich die Bremse loslasse. Das ist genau das, was ich für meinen Fahrstil brauche. Nach außen hin waren vor allem meine letzten drei Rennen gut, aber in Wirklichkeit ist es schon gegen Saisonmitte bergauf gegangen, nachdem ich mich von meiner OP erholt hatte. Performance sieht man nicht immer nur an den Resultaten. Beim Test in Valencia war ich konstant in den Top 5, den ganzen Tag lang. Wenn ich mich wohl fühle, weiß ich, dass ich schnell bin. Vertrauen ist alles. Und das ist wieder zurück.» Was darf man also erwarten vom jungen Spanier mit dem alten Bike? «Mir konkrete Ziele in Form von Platzierungen zu setzen wäre der verkehrte Ansatz. So funktioniert die MotoGP nicht. Man muss seinen Rhythmus finden und eins mit dem Bike werden. Platzierungen kommen dann von selbst.»

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