KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Brad Binder: Entspannt vor Katar

Von Simon Patterson
Brad Binder: Kein Druck, schnelle Testzeiten raushauen zu müssen.

Brad Binder: Kein Druck, schnelle Testzeiten raushauen zu müssen.

Stille Zuversicht, große Entspanntheit und ein genauer Plan für die kommenden zwei Tage: Wie schon beim Sepang-Test lässt sich Brad Binder von Rundenzeiten nicht stressen. Sein Motto: «Chill!»

Dass Ducati die Rundenzeiten des ersten Pre-Season-Tests dominierte, lässt Brad Binder, letztes Jahr punktebester Fahrer von Red Bull KTM Factory Racing, kalt: «Die Rundenzeit in Sepang war mir völlig egal. Meine Zeit am Vormittag habe ich gleich in der Früh rausgehauen. Am Nachmittag wurde die Strecke immer rutschiger, und da habe ich dann meine persönliche Bestzeit aufgestellt. Ich würde sage, da ist Potenzial drin,» grinst er.

Auch für den morgigen Montag verspricht Brad keine Rekorde – im Gegenteil: «Da geht’s bei uns um völlig andere Dinge. Wir haben ein straffes Programm. Wenn wir alles durch haben, okay: Dann gehen wir am Dienstag zum Schluss vielleicht auf Zeitenjagd und schauen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen.»

Den Sepang-Test sieht der Viertplatzierte der letzten WM im Rückspiegel durchwegs positiv: «Wir haben jetzt ein viel klareres Bild und wissen, was funktioniert. Der Trichter an Teilen wird enger und enger – aber wir haben noch immer viele Komponenten, deren Performance wir verifizieren müssen – vor allem in unterschiedlichen Kombinationen.» Diese Arbeit passiert hauptsächlich am Montag. Der Dienstag-Plan sieht vor, bereits am Setup zu arbeiten, damit sich die Fahrer auf dem Bike wohler fühlen.

Der Haudegen aus Südafrika hat 2024 in Sachen Mentalität einen entscheidenden Unterschied zu den vergangenen Jahren bei seinem Team bemerkt: «Normalerweise sind wir die letzten, die von der Strecke gehen und bis zur allerletzten Sekunde noch etwas probieren. Dieses Jahr ist das nicht mehr so. Das gesamte Team ist entspannter. Wir wissen heute genauer als früher, was wir brauchen und haben das Motorrad besser verstanden. In früheren Jahren hatten wir entweder so viele Dinge zu probieren, dass wir die Richtung verloren. Oder wir hatten fast keine Teile zu testen, weil sie noch in der Produktion steckten. Die Tests im letzten Jahr waren zum ersten Mal am Punkt, und in diesem Jahr ist alles noch ein wenig mehr gechillt.»

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