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Jeremy Appleton – die Stimme von Trackhouse Racing

Von Thomas Kuttruf
Der Engländer Jeremy Appleton ist in den Fahrerlagern der Racing-Welt zu Hause. Als sich die US-Trackhouse-Mannschaft in Richtung MotoGP formierte, agierte Appleton als Weichensteller. Jetzt leitet er die Kommunikation

Jeremy Appleton hat viel gesehen von der Welt. Zumindest wenn man von Fahrerlagern spricht, kann man dem Rennsport besessenen Briten nichts vormachen. Fast zwanzig Jahre bereiste Appleton den Planeten für die bekannte Marke Alpinestars. Der in Italien beheimatete Spezialist für Rennsportbekleidung beschäftigte den Engländer als Vertriebs- und Kommunikations-Manager. Groß geworden mit Motorradstiefeln, wuchs das Unternehmen aus Asolo rasant. Auch dank Jeremy Appleton, der seinen Job vor allem darin verstand, neue Kontakte und Märkte zu erschließen. Expansion in alle Fahrerlager, so lautete die Devise. Entwickelt und vermarktet wurden immer neue Bekleidungs-, Schutz- und Ausrüstungslinien für alle Rennsport-Disziplinen. Appleton ging ein und aus in der Motocross- und Supercross-WM, Superbike-WM und MotoGP-Szene. Auch die größten Vierrad-Serien wurden erfolgreich angegangen. Formel 1 und – NASCAR. Hier machte Appleton bereits vor Jahren Kontakt mit seinen heutigen Arbeitgebern.

Ende 2020 beendete der Manager seinen Langzeitjob und wechselte nicht nur aus Patriotismus zum englischen Hersteller Triumph. Als Racing Manager war Appleton von nun an unter anderem in die Verbindung als Moto2-Motorenlieferant eingebunden. Doch der Job in England währte nicht so lange wie die Partnerschaft mit den Italienern. Nach zwei Jahren beschloss Appleton ein längeres Time-out. Aus dem Nichts wurde. Im Spätsommer 2023 wurde Jeremy Appleton in positivem Sinn Opfer seines sehr dicken Telefonbuchs. Als Verbindungsoffizier zwischen dem US-Rennstall Trackhouse, der spanischen DORNA und dem italienischen Aprilia-Werk unterstütze er beim Ausloten einer soliden Verbindung. Der Kosmopolit half nachhaltig die Elemente zu verbinden und erhielt das Angebot, die Kommunikation des neuen Teams zu übernehmen.

Gemeinsam mit der deutschen Maria Pohlmann und einem weiteren Spezialisten für Social Media kümmert sich der Routinier jetzt um eine positive Außendarstellung und dank seines einzigartigen Netzwerks um eine gute Verkabelung der Amerikaner, rund um Trackhouse-Boss Justin Marks. Im Fahrerlager von Losail zeigte sich der Communications-Manager enthusiastisch und demütig zugleich: «Es war erstaunlich, wie schnell sich alles entwickelt hat, als sich die Chance ergab, dieses Jahr an den Start zu gehen. Die eigentliche Idee zielte auf 2025. Das Tempo, mit dem es nun zur Sache ging, war sehr ambitioniert. Auf der Seite der Technik ist die Basis gut und dadurch, dass viele gute Leute übernommen werden konnten, herrscht in der Box schon jetzt ein guter Ablauf. Auch dank der Hilfe von Aprilia. Sie kümmern sich hervorragend.»

Jeremy Appleton weiter: «Man muss sehen, auf welch hohem Niveau diese Weltmeisterschaft ist. Nicht nur auf der Strecke, in allen Bereichen. Es ist unmöglich, von Null auf Hundert in wenigen Monaten zu kommen. Aber es ist auch eine tolle Herausforderung. Für die Amerikaner weil sie das Ziel haben, sich als Experten im US-Racing jetzt auch in einer europäischen Domäne zu etablieren. Diese Verbindung zu schaffen, das ist der große Reiz.»

Auch wenn die US-Italo Connection beim Saisonauftakt aus sportlicher Sicht einen schweren Stand hatte, die offene Art und der glaubwürdige US-Look sind eine positive Bereicherung. Was den Amerikanern mit britischem Kommunkations-, italienischem Team- und niederländischem Teamchef mittelfristig am meisten fehlen wird, ist ein Pilot «Born in the USA».

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