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Pit Beirer (KTM): «Klingelt das Handy, heben wir ab»

Von Thomas Kuttruf
KTM-Motorsport-Chef Pit Beirer: «Wir sind in einer glücklichen Situation»

KTM-Motorsport-Chef Pit Beirer: «Wir sind in einer glücklichen Situation»

In der jungen MotoGP-Saison liefert der Fahrermarkt die größten Schlagzeilen. Auch KTM schaut gespannt nach Bologna. Wichtiger aber sind die eigenen Schätze, sagt Motorsport-Direktor Pit Beirer.

Der MotoGP-Fahrermarkt entwickelt sich zu einem Thriller. Nicht nur, dass über ein Dutzend Piloten des aktuellen Feldes noch ohne Vereinbarung über das laufende Jahr hinaus sind, das Zentrum der Spannung liegt in Bologna – und dort im Würfel der Ducati-Corse-Abteilung auf dem Schreibtisch des MotoGP-Verantwortlichen Luigi «Gigi» Dall’Igna.

Von der Richtung, in welche der Regiehebel für den zweiten Platz im offiziellen Ducati Lenovo Team kippt, hängt derzeit das gesamte weitere Geschehen ab. Erst wenn geklärt ist, ob der WM-Führenden Jorge Martin, Gresini-Anwärter Marc Márquez oder gar Enea Bastianini das Rennen machen, werden die nächsten Verbindungen beschlossen.

KTM, grundsätzlich immer gut dafür, sich inmitten eines Orkans aufzuhalten, nimmt in der außergewöhnlichen Situation diesmal eine distanzierte Rolle ein. Die von Pit Beirer verantwortete Struktur befindet sich aktuell in einer sehr glücklichen Ausgangslage, wie der Factory-Racing-Boss in einem Gespräch mit SPEEDWEEK.com bestätigt.

Pit Beirer: «Sicher ist das aktuell eine sehr spannende Situation, was im Fahrerlager als nächstes passiert, aber wir sind hier derzeit nur Betrachter und nicht aktiv. Wir sind extrem happy mit unserer Situation. Wir haben Verträge für die Zukunft mit Brad und Pedro – und wir haben Augusto und Jack. Unsere große Motivation besteht darin, den beiden auch so weit zu helfen, dass sie ihr komplettes Potenzial ausspielen können. Wenn wir das hinbekommen, dann ist es perfekt und wir selbst sind weg vom Fahrermarkt.»

Der KTM-Motorsport-Direktor weiter: «Wir konzentrieren uns derzeit voll auf uns. Wir müssen Brad wieder zurück in die Spur bringen und ich sehe mit dieser Verantwortung und diesem super Team keinen Grund aktuell in das Fahrerkarussell einzugreifen. Aber natürlich, sobald Ducati entschieden hat, wer neben Pecco Bagnaia ab 2025 fährt, werden auch bei uns wieder die Telefone klingeln. Und dann heben wir auch ab.»

Und wenn der Anrufer Marc Márquez ist?
Beirer: «Auch dann. Wir müssen nicht über Marc reden. Marc ist Marc. Er ist ein Held für jeden, der MotoGP liebt und lebt. Dennoch ist das gerade nicht unser Thema. Wir schauen auf das, was wir haben und das ist großartig.»

Dabei unterstreicht der Motosport-Chef auch die außergewöhnliche Partnerschaft mit Tech3-Besitzer Hervé Poncharal. «Nicht nur mit den Piloten, auch mit Tech3 haben wir eine ideale Situation. Durch das Vertrauen zwischen Hervé, seinem ganzen Team und uns haben wir eine stabile Partnerschaft. Am Anfang musste Tech3 viel Kritik einstecken, aber nun sind wir auf Augenhöhe und mit Pedro kommt alles Positive zurück.»

Zum Abschluss des Gesprächs weist der ehemalige Motocross-Weltklasse-Athlet auf die eigenen Hausaufgaben hin: «Auch wir schauen gespannt nach Bologna und warten, wie Gigi ab 2025 antreten will, aber wichtiger ist, dass wir in unseren Themen weiter vorankommen. Im Vergleich zum Vorjahr liegen wir mit Brad hinten, weil wir alle ein paar Fehler gemacht haben. Jetzt wieder ganz nach vorne zu kommen, das ist die Aufgabe.»

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