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Honda-Piloten: Mir frustriert, Zarco zuversichtlich

Von Thomas Kuttruf
Während Repsol-Pilot Joan Mir blass von seiner Test-Enttäuschung berichtete, hatte der Reiter der LCR-Honda-Fahrer bessere Laune. Johann Zarco ist überzeugt, mit der neuen Basis der RC213V kann der Durchbruch gelingen.

In Sachen Arbeitskräfte war die Honda-MotoGP-Abteilung am Rennwochenende des San Marino-GP vom Pech verfolgt. Während das LCR-Team mit Johann Zarco und Taka Nakagami gemeinsam mit HRC-Testfahrer Stefan Bradl weiter Daten sammelten, war das eigentliche Werksteam am Sonntag komplett außer Gefecht.

Am Montag hatten sich die beiden Stammfahrer dann wieder so gut von ihren Infektionen erholt, dass sie den großflächigen Test auf dem Misano World Circuit als Piloten unterstützen konnten. So kreisten am Vormittag zeitweise fünf Honda RC213V um die Piste. Auch wenn Stefan Bradl am Nachmittag keine weiteren Runden drehte, in Summe war Honda mit 236 Runden durchaus produktiv.

Schnellster Honda-Fahrer war einmal mehr Routinier Johann Zarco. Zwar blieb der LCR-Athlet rund 0,5 Sekunden hinter seiner Quali-Zeit, doch der Franzose bescheinigte der Technik-Mannschaft einen guten Job: «Aus meiner Sicht war es ein guter Test, denn es ist gelungen, ein sehr positives Gefühl auf dem Bike zu erzeugen. Die Rundenzeiten spiegeln das nicht wieder, aber es ist ein ganz anderes Feeling dahinter.»

Verantwortlich sieht Zarco dabei neben Änderungen am Chassis besonders die neue Aerodynamik. «Besonders bei der Aerodynamik haben wir ein haben wir Fortschritte gemacht, aber auch die Modifikationen am Chassis geben uns mehr Beschleunigung.» Das Fazit des LCR-Piloten, der auch während der letzten Rennen in Sachen Topspeed stets unter den schnellsten MotoGP-Piloten fiel knapp aber fast revolutionär aus: «Ich denke jetzt haben wir es!»

Zarco glaubt auch mit dem neuen Stand weiter im Ergebnis nach vorne zu kommen: «In Misano am nächsten Wochenende wird viel von den Bedingungen abhängen, aber für die nächsten Rennen in Asien sehe ich die Möglichkeit weiter nach vorne zu kommen.»

Damit klang Johann Zarco allerdings doch ganz anders als Kollege Joan Mir in der Nachbarbox. Der käseweiße Spanier hatte den Test tapfer durchgestanden und dabei die gleichen Änderungsstufen an der RC-V ausgetestet. Mit einer Bestzeit von 1:32,5 war Mir immerhin 0,6 Sekunden langsamer als Zarco. Auf die Tagesbestzeit von Francesco Bagnaia waren es 1,9 Sekunden.

Entsprechend muffig reagierte Weltmeister der Saison 2020 auf die Frage nach den Verbesserungen: «Ich hatte mir einfach sehr viel mehr erwartet. Die Sachen, die bereits an Tag zuvor im Einsatz waren, haben nicht funktioniert. Auf der Seite der Aerodynamik haben die Techniker einen sehr guten Job gemacht. Die neue Aero hilft, speziell in den schnellen Kurven. Aber in allen anderen Bereichen ist nichts passiert, was uns weiter bringt.»

Der Mallorquiner weiter: «Was mich sehr beunruhigt – der nächste Test ist am Montag nach dem Valencia-GP. Wir müssen einfach weiter daran arbeiten, die Prozesse abzukürzen.»

Die Welle an neuen Teilen hat zwar offensichtlich auf Fortschritte gebracht, doch außer LCR-Pilot Zarco entwickelt keiner der Honda-Fahrer positive Gefühle. Für die Technik-Leitung bei Honda hat der Misano-Test die Frage nach der Aerodyamik-Richtung positiv beantwortet. Doch geht es nach Mir, steht das Projekt weiterhin mehr auf der Stelle.

Während Konkurrent Yamaha mit lediglich zwei Piloten agiert – plus Teilzeittester Andrea Dovizioso – geht es mit der M1 schneller voran. Mit Platz 5 beim Misano-Test hatte Fabio Quartararo aufhorchen lassen. Auch Alex Rins war mit 1,2 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit vor allen Honda-Piloten.

Ergebnisse MotoGP-Test Misano (9. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:30,619 min
2. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,161 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,336
4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,433
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,444
6. Jorge Martín (E), Ducati, +0,492
7. Marc Márquez (E), Ducati, +0,511
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,514
9. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,625
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,786
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,807
12. Alex Márquez (E), Ducati, +0,836
13. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,920
14. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,064
15. Jack Miller (AUS), KTM, +1,221
16. Alex Rins (E), Yamaha, +1,332
17. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,354
18. Johann Zarco (F), Honda, +1,490
19. Takaaki Nakagami (J), Honda,+1,686
20. Luca Marini (I), Honda, +1,883
21. Joan Mir (E), Honda, +1,968
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia,+2,683
23. Stefan Bradl (D), Honda, +3,466

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