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Jorge Martin und die fünf anderen Außergewöhnlichen

Von Stephan Moosbrugger
Weltmeister Jorge Martin reiht sich in die Liste weniger Fahrer ein, die den Titel in der Königsklasse der Motorrad-WM mit einem Satelliten-Team gewinnen konnten. Er ist der Erste, dem dies in der MotoGP-Ära gelang.

Die Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft als Fahrer eines Satelliten-Teams zu gewinnen, ist ein seltener und hart erarbeiteter Erfolg. Nur sechs Fahrern in der Geschichte ist dies gelungen, 2024 konnte sich Jorge Martin in diese exklusive Liste einreihen. Mit dem Team Pramac Ducati schaffte er dies als erster Fahrer überhaupt in der modernen MotoGP-Ära. Der 26-Jährige ist der erste Fahrer seit Valentino Rossi, der ohne Teil eines Werksteams zu sein, Weltmeister wurde.

Der erste Fahrer, der sich der Dominanz der Werksteams widersetzte, war Kenny Roberts. Im Jahr 1978 holte Roberts für Yamaha USA, ein Satelliten-Team, die 500-ccm-Weltmeisterschaft. Mit seinen vier Siegen entthronte er Barry Sheene.

Nur ein paar Jahre später folgten Marco Lucchinelli und Franco Uncini – jeweils auf Suzuki. Lucchinelli gewann 1981, und Uncini holte 1982 den Titel. Beide fuhren mit werkseigenen Motorrädern und unabhängigen Setups.

Im Jahr 1989 gewann Eddie Lawson den Titel mit einem unabhängigen Honda-Team und besiegte Wayne Rainey. Valentino Rossi war es dann, der 2001 die nächste Stufe erreichte. Der Italiener, der eine werksseitige Nastro Azzurro Honda fuhr, dominierte mit 11 Siegen und schlug Max Biaggi um 106 Punkte.

Und dann kam Jorge Martin. Der Spanier erlebte 2001 bei Pramac Ducati mit seinem ersten MotoGP-Sieg und insgesamt vier Podestplätzen eine erfolgreiche Rookie-Saison. 2022 erzielte er vier Podestplätze und beendete die Saison auf WM-Rang 9. Im folgenden Jahr kämpfte er mit Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia bis zum Saisonfinale in Valencia um den Titel, wobei die #89 das Nachsehen hatte.

Ein Jahr später sollte Martin Geschichte schreiben. Mit drei Grand-Prix-Siegen, 12 weiteren Podiumsplätzen und sieben Sprintsiegen holte er sich als erster Fahrer mit einem Satelliten-Team den MotoGP-Titel.

2025 wird Martin für das Werksteam von Aprilia fahren. Dann möchte er es Valentino Rossi und anderen Champions wie Eddie Lawson gleichtun und den Titel mit einem anderen Motorrad verteidigen.

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