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Cecchinello: Marquez-Crash brachte Entwicklungspause

Von Thomas Kuttruf
Seit 2006 betreibt Lucio Cecchinello sein MotoGP-Kundenteam mit Honda-Maschinen. Trotz ungebrochener Loyalität gegenüber seinem Partner, spricht der Italiener den Kardinalfehler bei HRC offen aus.

LCR-Teambesitzer und Ex-GP-Pilot Lucio Cecchinello zählt zu den festen Instanzen im Fahrerlager. 2026 wird sich die Zusammenarbeit in der MotoGP-Königsklasse mit dem weltgrößten Hersteller zum 20-Mal jähren. Cecchinello genießt volles Vertrauen der Japaner und stellte sein Engagement nie ernsthaft infrage.

Selbst dann nicht, als bei HRC die gravierenden Fehler begangenen wurden, die dazu führten, dass die Japaner in Rekordzeit von der MotoGP-Supermacht zum schwächsten Hersteller des Fahrerlagers degradiert wurden.

Bemerkenswert sind daher die klaren Worte, die das unabhängige Honda-Urgestein im Rückblick für den Absturz der RC213V findet. Für den Italiener ist vor allem der direkte der Zusammenhang mit Marc Marquez entscheidend.

Gegenüber den Kollegen von GPone sagte Lucio Cecchinello unverblümt: «Das Motorrad mit Marc war in Ordnung, er kam mit der speziellen Front der Honda zurecht und benutzte einen härteren Reifen als die anderen. Ein Beispiel ist das Rennen zu Beginn der Saison 2020; in Jerez überholte er alle, dann verlor er die Front und nachdem er wieder auf dem Motorrad saß, zeigte er eine großartige Aufholjagd. Dann sagte Honda, man solle warten, bis Marc genesen sei, aber wie wir wissen, gab es Komplikationen.»

Cecchinello ergänzt: «Während Marcs Abwesenheit haben wir in Sachen Entwicklung nichts getan, während die anderen ihre Projekte weiterentwickelt haben. Die Arbeit begann, sich mehr in Richtung Aerodynamik zu bewegen, und 2021, als Marc einige Rennen fuhr, berichtete er dann über die Fortschritte, die die anderen gemacht hatten.»

Und da war es bereits zu spät. Mit dem alleinigen Vertrauen auf die überragenden Qualitäten des Serien-Weltmeisters Marc Marquez inklusive seiner Möglichkeiten, Fast-Stürze zu vermeiden, verpasste Honda einen kompletten Entwicklungszyklus – ein Fehler, der sich nach dem Abgang des Spaniers bitter rächte.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. Mit enormem Aufwand versucht HRC nun wieder den Anschluss herzustellen. Doch das, was man in einem Jahr Stillstand verpasst hat, lässt sich nicht in derselben Zeit aufholen. Bemerkenswert auch, dass die Mannschaft von LCR erstmals seit ihrem Bestehen sportlich am offiziellen Werksteam vorbeigezogen war. Vor allem dank der Leistung Johann Zarcos erfuhren die Bemühungen der HRC-Techniker eine erste Bestätigung im Herbst 2024.

Auch deshalb arbeitet der in Monaco ansässige Lucio Cecchinello weiter eng mit Honda zusammen. Während die eine Hälfte seiner Mannschaft für Europa und Johann Zarco schuftet, steht die andere Seite für den Anschub des asiatischen Markts. Somkiat Chantra wird als erster MotoGP-Pilot aus Thailand 2025 an die Lenker der RC213V in Idemitsu-Lackierung greifen.

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