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Acosta (7.): «Manchmal muss man das Haus abreißen»

Von Stephan Moosbrugger
Pedro Acosta (KTM) hatte am Freitag in Katar seit langer Zeit wieder Spaß mit seiner RC16. Er konnte frei fahren, ohne viel nachzudenken. Der Spanier erklärte, weshalb es gut war, einen Schritt zurückzugehen.

KTM-Werksfahrer Pedro Acosta fuhr im MotoGP-Zeittraining in Katar auf Rang 7. In seiner letzten Runde war er sogar auf Bestzeitkurs – ein kleiner Fehler auf den letzten Metern verhinderte ein besseres Ergebnis. Sein guter Trainingsfreitag zeigte jedoch, dass man an diesem Wochenende in Losail mit ihm rechnen muss.

«Es waren jetzt viele Tage, an denen ich es auf dem Bike nicht genießen konnte. Aber heute war einer dieser Tage, wo ich Spaß hatte – ich bin happy», meinte der 20-Jährige. «Es war alles auf den Punkt. Ich musste nicht darüber nachdenken, wie ich fahren muss oder wie ich Probleme verhindere. Ich bin einfach gefahren, alles hat gepasst und war leicht. Es war bisher der beste Freitag im Jahr 2025 – es war sehr schön.»

Die Probleme, die er in Austin etwa mit dem blockierenden Vorderrad hatte, fand er in Katar bislang nicht vor? «Es ist wie Tag und Nacht. Jeder weiß, dass das Einlenken nicht unser starker Bereich ist. Wenn das Bremsverhalten beim Bike nicht so gut ist, du dafür aber das Einlenkverhalten verbessern kannst – du also damit spielen kannst –, dann ist das okay. Aber wenn du beides nicht verbessern kannst, dann hast du ein Problem. Aber der Freitag in Katar war sehr gut.»

Enea Bastianini und Maverick Vinales erwähnten, dass sie nach einigen Runden mit Vibrationen zu kämpfen hatten. Hatte Acosta dasselbe Problem? «Ja. Letztes Jahr hatte ich kein Chattering, dieses Jahr habe ich viel davon», bestätigte der Spanier. «Aber es ist, wie es ist. Wir müssen herausfinden, weshalb das so ist und woher das kommt. Jeder KTM-Fahrer hat dieses Problem.»

In Austin überreichte Acosta seinem Manager Albert Valera einen Helm mit der Aufschrift «#Turning Point». Was hatte es damit auf sich? «Wenn du dich in einer schlechten Situation befindest, dann musst du eine Wende einleiten. In Austin war das so, aber es betraf nicht nur mich, sondern die gesamte Marke KTM. Wir müssen alle in dieselbe Richtung gehen – die Fahrer und das Werk. Ich verstehe, dass jeder Hersteller immer etwas Neues bringen möchte, aber manchmal geht es darum, clever zu sein und einen Schritt zurückzugehen – um zu verstehen, was vor sich geht», betonte Acosta.

Meint er damit einen Schritt zurück zum letztjährigen Motorrad? «Letztes Jahr war das Bike sehr gut – es fühlte sich sehr natürlich an. Dann, ich weiß nicht warum, von November bis Februar veränderte sich das und ich war nicht mehr dazu in der Lage, schnell zu sein. Ich war zwar schnell im Qualifying, aber in den Rennen war es ein Chaos – das Gefühl war nicht da. An diesem Rennwochenende und in Jerez vor dem Test müssen wir verstehen, was unsere Basis ist – darauf müssen wir dann aufbauen. Es ist wie, wenn du ein neues Haus baust – wenn das Fundament nicht gut ist, dann kannst du nicht darauf aufbauen. Manchmal muss man das Haus abreißen und mit dem Fundament neu beginnen.»

Ergebnisse MotoGP Losail, Zeittraining (11. April):

1. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1:50,830 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,145 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,167
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,299
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,406
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,463
7. Pedro Acosta (E), KTM, +0,561
8. Maverick Viñales (E), KTM, +0,625
9. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,785
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,806
11. Alex Rins (E), Yamaha, +0,836
12. Luca Marini (I), Honda, +0,945
13. Joan Mir (E), Honda, +0,954
14. Brad Binder (ZA), KTM, +1,003
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,118
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,175
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,194
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,304
19. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,350
20. Jorge Martin (E), Aprilia, +1,568
21. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,585
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,180

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