Premiere: Pirelli lädt zum ersten MotoGP-Reifentest

Im Juni sollen erstmals Pirelli-Slicks bei einem MotoGP-Test zum Einsatz kommen
Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein: Am 6. März bestätigten MotoGP-Rechteinhaber Dorna Sports und Pirelli eine Exklusiv-Partnerschaft für alle Grand-Prix-Klassen zum Start der Saison 2027. Nach der Übernahme der Kategorien Moto3 und Moto2 mit dem Saisonstart 2024 ziehen die Italiener dann voll durch und übernehmen vom französischen Konkurrenten Michelin die MotoE und – alles entscheidend – das unangefochtene Flaggschiff MotoGP.
Beschlossen wurde ein Fünf-Jahres-Vertrag bis einschließlich 2031. Die Neuausrichtung in Sachen fällt mit einer neuen Ära für den Sport zusammen – 2027 werden die neuen 850er-MotoGP-Bikes mit einem rundum neuen Regelwerk eingeführt.
Um das ambitionierte Projekt zu stemmen, muss auf allen Seiten gewaltig Gas gegeben werden. 2027 klingt nach ferner Zukunft, doch in Wahrheit ist der Zeitplan außergewöhnlich eng gestrickt. Hintergrund ist auch hier die Umstellung auf die kleineren Motoren. Die finale Entwicklung der neuen MotoGP-Einheitsreifen muss mit den 850er-Rennern im Sommer 2026 stattfinden.
Für ein erstes verlässliches Bild der MotoGP-Anforderungen in der Praxis, führt aber kein Weg an einer Bestandsaufnahme mit den aktuellen, knapp 300 PS starken und knapp 1000 Kubik großen Vierzylindern vorbei.
Wie im Nachgang des Jerez-GP bekannt wurde, wird Pirelli rund um den offiziellen MotoGP-Testtag, der am 9. Juni nach dem Aragon-Grand-Prix stattfindet, an Ort und Stelle einen eigenen Privattest organisieren. Hierzu werden alle fünf Hersteller der MotoGP eingeladen.
Der in Mailand ansässige Hersteller wird einen ersten Prototyp, der für die MotoGP entwickelt wurde, auf die Strecke schicken, um Daten für die weitere Entwicklung zu sammeln. Im Laufe des kommenden Jahres werden weitere Tests auf verschiedenen Rennstrecken unter Beteiligung offizieller Fahrer erwartet.
Wird der Test offiziell als Privattest eingestuft – dann dürften nach gültiger Concessions-Regel Honda und Yamaha als D‑Hersteller auch mit den jeweiligen Stammpiloten anrücken.